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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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II. Theil. III. Capitul.
es hat es ihr auch keine nachgethan. S. Lünigs
Theatr. Cerem. T. I. p. 142.

§. 37. Sie haben ihre besondern Tafeln. Als
zum ersten die Gesandten-Tafeln, daran ihre Fa-
milie,
grosse Herren und vornehme Ministri mit
speisen; zum andern die Marschalls-Tafel, die vor
die Gesandschaffts-Cavaliere, Legations-Secre-
tairs,
und andere dergleichen destiniret ist; und
denn hernach die unterschiedenen Bey Tische der
geringern Bedienten. Diese letztern bekommen
bißweilen Kost-Geld, und werden gar nicht gespei-
set; Und dieses alles dependirt von der Reglement
des Hofes.

§. 38. Wenn sie nicht viel Gesandschaffts-Ca-
valiers,
oder Domestiquen von Hause mitgenom-
men, so finden sich allenthalben Leute genug, die sich
bey der Ambassade, um Sicherheit zu geniessen,
unter ihre Protection begeben, und ihnen inzwi-
schen Dienste und Aufwartung leisten. Jnson-
derheit nehmen sie an den solennen Tägen, als bey
ihren Einzügen, ingleichen bey den öffentlichen Au-
dienz
en, eine grosse Menge Pagen und Laquais an,
die sie auf das prächtigste kleiden lassen, und nach-
gehends wieder dimittiren. Sie geben bißweilen
drey kostbahre und von einander unterschiedene Li-
bereyen, als eine bey dem Einzuge, und nachge-
hends zwey bey den besondern öffentlichen Au-
dienz
en.

§. 39. Bey der Reception der Abgesandten
wird so wohl als bey den andern Stücken des Ce-

remo-

II. Theil. III. Capitul.
es hat es ihr auch keine nachgethan. S. Luͤnigs
Theatr. Cerem. T. I. p. 142.

§. 37. Sie haben ihre beſondern Tafeln. Als
zum erſten die Geſandten-Tafeln, daran ihre Fa-
milie,
groſſe Herren und vornehme Miniſtri mit
ſpeiſen; zum andern die Marſchalls-Tafel, die vor
die Geſandſchaffts-Cavaliere, Legations-Secre-
tairs,
und andere dergleichen deſtiniret iſt; und
denn hernach die unterſchiedenen Bey Tiſche der
geringern Bedienten. Dieſe letztern bekommen
bißweilen Koſt-Geld, und werden gar nicht geſpei-
ſet; Und dieſes alles dependirt von der Reglement
des Hofes.

§. 38. Wenn ſie nicht viel Geſandſchaffts-Ca-
valiers,
oder Domeſtiquen von Hauſe mitgenom-
men, ſo finden ſich allenthalben Leute genug, die ſich
bey der Ambaſſade, um Sicherheit zu genieſſen,
unter ihre Protection begeben, und ihnen inzwi-
ſchen Dienſte und Aufwartung leiſten. Jnſon-
derheit nehmen ſie an den ſolennen Taͤgen, als bey
ihren Einzuͤgen, ingleichen bey den oͤffentlichen Au-
dienz
en, eine groſſe Menge Pagen und Laquais an,
die ſie auf das praͤchtigſte kleiden laſſen, und nach-
gehends wieder dimittiren. Sie geben bißweilen
drey koſtbahre und von einander unterſchiedene Li-
bereyen, als eine bey dem Einzuge, und nachge-
hends zwey bey den beſondern oͤffentlichen Au-
dienz
en.

§. 39. Bey der Reception der Abgeſandten
wird ſo wohl als bey den andern Stuͤcken des Ce-

remo-
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[396/0420] II. Theil. III. Capitul. es hat es ihr auch keine nachgethan. S. Luͤnigs Theatr. Cerem. T. I. p. 142. §. 37. Sie haben ihre beſondern Tafeln. Als zum erſten die Geſandten-Tafeln, daran ihre Fa- milie, groſſe Herren und vornehme Miniſtri mit ſpeiſen; zum andern die Marſchalls-Tafel, die vor die Geſandſchaffts-Cavaliere, Legations-Secre- tairs, und andere dergleichen deſtiniret iſt; und denn hernach die unterſchiedenen Bey Tiſche der geringern Bedienten. Dieſe letztern bekommen bißweilen Koſt-Geld, und werden gar nicht geſpei- ſet; Und dieſes alles dependirt von der Reglement des Hofes. §. 38. Wenn ſie nicht viel Geſandſchaffts-Ca- valiers, oder Domeſtiquen von Hauſe mitgenom- men, ſo finden ſich allenthalben Leute genug, die ſich bey der Ambaſſade, um Sicherheit zu genieſſen, unter ihre Protection begeben, und ihnen inzwi- ſchen Dienſte und Aufwartung leiſten. Jnſon- derheit nehmen ſie an den ſolennen Taͤgen, als bey ihren Einzuͤgen, ingleichen bey den oͤffentlichen Au- dienzen, eine groſſe Menge Pagen und Laquais an, die ſie auf das praͤchtigſte kleiden laſſen, und nach- gehends wieder dimittiren. Sie geben bißweilen drey koſtbahre und von einander unterſchiedene Li- bereyen, als eine bey dem Einzuge, und nachge- hends zwey bey den beſondern oͤffentlichen Au- dienzen. §. 39. Bey der Reception der Abgeſandten wird ſo wohl als bey den andern Stuͤcken des Ce- remo-

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/420>, abgerufen am 25.11.2024.