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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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I. Theil. XVIII. Capitul.
Gold, Silber, Diamanten, Schmaragden und
Rubinen auf das reichste besetzt. Zur Seiten ge-
hen ein paar Reut-Knechte in langen Mänteln, und
mit Spieß-Ruthen in Händen.

§. 23. So viel Landschafften die Landes-Re-
genten in ihren Tituln führen, so viel Wapen wer-
den auch bey ihren Processionen gesehen, die auf
unterschiedene Weise angebracht werden. Ge-
meiniglich geschiehet solches in besondern Fahnen,
so von den Cavalieren entweder zu Fuß oder zu
Pferde geführet werden. Bißweilen wird das
gantze Königliche oder Chur-Fürstliche Wapen,
so von Kupffer oder Silber getrieben, und rings
herum mit allerhand Kriegs-Rüstungen gezieret ist,
von unterschiedenen vornehmen Cavaliers, oder
wohl gar von Cavalieren getragen, denen einige
junge von Adel zu Hülffe gegeben werden.

§. 24. Das tragen der Königlichen/ Churfürst-
lichen und Fürstlichen Insignien, ist eine Haupt-
Solennitaet bey dergleichen Leich-Processionen.
Es bestehen solche in unterschiedenen Stücken, die
nach dem Unterscheid der Königlichen, Churfürst-
lichen und Fürstlichen Dignitaeten, und dem Un-
terschied der Höfe, und deren Observanzen unter-
schieden sind. Es sind solche gemeiniglich Cronen
und Scepter, nebst den Reichs-Aepffeln, Chur-
und Fürsten-Hüte, die Chur-Schwerdter, die
Majestäts-Siegel, die mit mancherley plamen be-
setzten Casquetes, die Regiments- und Commando-
Stäbe, und die Ordens-Zeichen, die sie von an-

dern

I. Theil. XVIII. Capitul.
Gold, Silber, Diamanten, Schmaragden und
Rubinen auf das reichſte beſetzt. Zur Seiten ge-
hen ein paar Reut-Knechte in langen Maͤnteln, und
mit Spieß-Ruthen in Haͤnden.

§. 23. So viel Landſchafften die Landes-Re-
genten in ihren Tituln fuͤhren, ſo viel Wapen wer-
den auch bey ihren Proceſſionen geſehen, die auf
unterſchiedene Weiſe angebracht werden. Ge-
meiniglich geſchiehet ſolches in beſondern Fahnen,
ſo von den Cavalieren entweder zu Fuß oder zu
Pferde gefuͤhret werden. Bißweilen wird das
gantze Koͤnigliche oder Chur-Fuͤrſtliche Wapen,
ſo von Kupffer oder Silber getrieben, und rings
herum mit allerhand Kriegs-Ruͤſtungen gezieret iſt,
von unterſchiedenen vornehmen Cavaliers, oder
wohl gar von Cavalieren getragen, denen einige
junge von Adel zu Huͤlffe gegeben werden.

§. 24. Das tragen der Koͤniglichen/ Churfuͤrſt-
lichen und Fuͤrſtlichen Inſignien, iſt eine Haupt-
Solennitæt bey dergleichen Leich-Proceſſionen.
Es beſtehen ſolche in unterſchiedenen Stuͤcken, die
nach dem Unterſcheid der Koͤniglichen, Churfuͤrſt-
lichen und Fuͤrſtlichen Dignitæten, und dem Un-
terſchied der Hoͤfe, und deren Obſervanzen unter-
ſchieden ſind. Es ſind ſolche gemeiniglich Cronen
und Scepter, nebſt den Reichs-Aepffeln, Chur-
und Fuͤrſten-Huͤte, die Chur-Schwerdter, die
Majeſtaͤts-Siegel, die mit mancherley plamen be-
ſetzten Casquetes, die Regiments- und Commando-
Staͤbe, und die Ordens-Zeichen, die ſie von an-

dern
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[316/0340] I. Theil. XVIII. Capitul. Gold, Silber, Diamanten, Schmaragden und Rubinen auf das reichſte beſetzt. Zur Seiten ge- hen ein paar Reut-Knechte in langen Maͤnteln, und mit Spieß-Ruthen in Haͤnden. §. 23. So viel Landſchafften die Landes-Re- genten in ihren Tituln fuͤhren, ſo viel Wapen wer- den auch bey ihren Proceſſionen geſehen, die auf unterſchiedene Weiſe angebracht werden. Ge- meiniglich geſchiehet ſolches in beſondern Fahnen, ſo von den Cavalieren entweder zu Fuß oder zu Pferde gefuͤhret werden. Bißweilen wird das gantze Koͤnigliche oder Chur-Fuͤrſtliche Wapen, ſo von Kupffer oder Silber getrieben, und rings herum mit allerhand Kriegs-Ruͤſtungen gezieret iſt, von unterſchiedenen vornehmen Cavaliers, oder wohl gar von Cavalieren getragen, denen einige junge von Adel zu Huͤlffe gegeben werden. §. 24. Das tragen der Koͤniglichen/ Churfuͤrſt- lichen und Fuͤrſtlichen Inſignien, iſt eine Haupt- Solennitæt bey dergleichen Leich-Proceſſionen. Es beſtehen ſolche in unterſchiedenen Stuͤcken, die nach dem Unterſcheid der Koͤniglichen, Churfuͤrſt- lichen und Fuͤrſtlichen Dignitæten, und dem Un- terſchied der Hoͤfe, und deren Obſervanzen unter- ſchieden ſind. Es ſind ſolche gemeiniglich Cronen und Scepter, nebſt den Reichs-Aepffeln, Chur- und Fuͤrſten-Huͤte, die Chur-Schwerdter, die Majeſtaͤts-Siegel, die mit mancherley plamen be- ſetzten Casquetes, die Regiments- und Commando- Staͤbe, und die Ordens-Zeichen, die ſie von an- dern

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/340>, abgerufen am 25.11.2024.