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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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I. Theil. XIV. Capitul.
bosen Schein eines verdächtigen Umgangs mit den
Hof-Cavalieren vermeiden, der Hoch-Fürstlichen
Gemahlin und der Frau Hofmeisterin unterthänig
seyn, und bey dem Gottesdienst, bey der Tafel, und
bey der Fürstlichen Aufwartung aufführen soll.
S. Hertzogs Johann Casimirs zu Sachsen-Co-
burg Frauenzimmer-Ordnung de anno 1608. in
dem V. Theile des Rudolphi Gothae Diplomati-
cae p.
301. Die Pagen-Ordnungen disponiren,
wenn die Pagen aufstehen, bethen, ihre Aufwartung
antreten, zur Information und zu ihren Exercitiis
sich begeben, und sich gegen die Durchlauchtigste
Herrschafft, gegen die Hof-Dames und Hof-Cava-
liers,
wie auch gegen ihre Vorgesetzten, gegen ih-
ren Hofmeister, Informatores und Exercitien-Mei-
ster verhalten sollen, ingleichen wie sie sich bey der
Fürstlichen Tafel, bey dem Aufsatz der Speisen,
auf der Reise, und sonst allenthalben zu conduisi-
ren haben.

§. 6. Jn den Küchen-Ordnungen wird expri-
mi
ret, was, wie viel, und auf was vor Art auf die
Fürstlichen Tafeln, ingleichen auf die Marschalls-
Tafeln und Bey-Tische der Hof-Jungfern und
Pagen aufgesetzet und angerichtet werden soll; wie
die Köche sich zu rechter Zeit zum Feuer schicken, die
Speisen, so zu ieder Mahlzeit angesetzt und ange-
steckt, sauber, rein, mürbe, und also zubereiten, daß
wenn zur Tafel geblasen wird, sie alsobald parat
seyn, wie sie Acht haben sollen, daß niemand, wer
der auch sey, einheimisch oder auswärtig, sich in die

Küche

I. Theil. XIV. Capitul.
boſen Schein eines verdaͤchtigen Umgangs mit den
Hof-Cavalieren vermeiden, der Hoch-Fuͤrſtlichen
Gemahlin und der Frau Hofmeiſterin unterthaͤnig
ſeyn, und bey dem Gottesdienſt, bey der Tafel, und
bey der Fuͤrſtlichen Aufwartung auffuͤhren ſoll.
S. Hertzogs Johann Caſimirs zu Sachſen-Co-
burg Frauenzimmer-Ordnung de anno 1608. in
dem V. Theile des Rudolphi Gothæ Diplomati-
cæ p.
301. Die Pagen-Ordnungen diſponiren,
wenn die Pagen aufſtehen, bethen, ihre Aufwartung
antreten, zur Information und zu ihren Exercitiis
ſich begeben, und ſich gegen die Durchlauchtigſte
Herrſchafft, gegen die Hof-Dames und Hof-Cava-
liers,
wie auch gegen ihre Vorgeſetzten, gegen ih-
ren Hofmeiſter, Informatores und Exercitien-Mei-
ſter verhalten ſollen, ingleichen wie ſie ſich bey der
Fuͤrſtlichen Tafel, bey dem Aufſatz der Speiſen,
auf der Reiſe, und ſonſt allenthalben zu conduiſi-
ren haben.

§. 6. Jn den Kuͤchen-Ordnungen wird expri-
mi
ret, was, wie viel, und auf was vor Art auf die
Fuͤrſtlichen Tafeln, ingleichen auf die Marſchalls-
Tafeln und Bey-Tiſche der Hof-Jungfern und
Pagen aufgeſetzet und angerichtet werden ſoll; wie
die Koͤche ſich zu rechter Zeit zum Feuer ſchicken, die
Speiſen, ſo zu ieder Mahlzeit angeſetzt und ange-
ſteckt, ſauber, rein, muͤrbe, und alſo zubereiten, daß
wenn zur Tafel geblaſen wird, ſie alſobald parat
ſeyn, wie ſie Acht haben ſollen, daß niemand, wer
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Kuͤche
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[232/0256] I. Theil. XIV. Capitul. boſen Schein eines verdaͤchtigen Umgangs mit den Hof-Cavalieren vermeiden, der Hoch-Fuͤrſtlichen Gemahlin und der Frau Hofmeiſterin unterthaͤnig ſeyn, und bey dem Gottesdienſt, bey der Tafel, und bey der Fuͤrſtlichen Aufwartung auffuͤhren ſoll. S. Hertzogs Johann Caſimirs zu Sachſen-Co- burg Frauenzimmer-Ordnung de anno 1608. in dem V. Theile des Rudolphi Gothæ Diplomati- cæ p. 301. Die Pagen-Ordnungen diſponiren, wenn die Pagen aufſtehen, bethen, ihre Aufwartung antreten, zur Information und zu ihren Exercitiis ſich begeben, und ſich gegen die Durchlauchtigſte Herrſchafft, gegen die Hof-Dames und Hof-Cava- liers, wie auch gegen ihre Vorgeſetzten, gegen ih- ren Hofmeiſter, Informatores und Exercitien-Mei- ſter verhalten ſollen, ingleichen wie ſie ſich bey der Fuͤrſtlichen Tafel, bey dem Aufſatz der Speiſen, auf der Reiſe, und ſonſt allenthalben zu conduiſi- ren haben. §. 6. Jn den Kuͤchen-Ordnungen wird expri- miret, was, wie viel, und auf was vor Art auf die Fuͤrſtlichen Tafeln, ingleichen auf die Marſchalls- Tafeln und Bey-Tiſche der Hof-Jungfern und Pagen aufgeſetzet und angerichtet werden ſoll; wie die Koͤche ſich zu rechter Zeit zum Feuer ſchicken, die Speiſen, ſo zu ieder Mahlzeit angeſetzt und ange- ſteckt, ſauber, rein, muͤrbe, und alſo zubereiten, daß wenn zur Tafel geblaſen wird, ſie alſobald parat ſeyn, wie ſie Acht haben ſollen, daß niemand, wer der auch ſey, einheimiſch oder auswaͤrtig, ſich in die Kuͤche

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/256>, abgerufen am 22.11.2024.