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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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I. Theil. XI. Capitul.
drey gewöhnliche Ritter-Streiche, sprechend:
Efficiat Te Deus bonum & honorabilem Equi-
tem in nomine Domini nostri & S. Andreae,
er
gab ihm darauf die güldene Ritter-Ordens-Kette
um, und las ihm aus dem Ordens-Rituali vor:
Ipse Te hic ordo in sodalitatem amicabilem suam
recepit, in signum ejus rei, torquem hunc tibi ego
circumdo, faxit Deus ut gestare eum diu possis,
idque ut simul ad divinam gloriam atque cultum
exaltationem que Ecclesiae cedat, nec non ad am-
plificationem honoremque hujus ipsius ordinis
in universum.
S. Elect. J. Publ. Tom. IX.
pag.
15.

§. 10. Andere Hoch-Fürstliche Anverwandten,
die sich an entfernten Orten aufhalten, regaliren
nicht allein die Couriers oder Cavaliers, die ihnen
von der Geburth eines Printzen die Notification
überbracht, sondern übermachen auch ansehnliche
Praesente, die theils in kostbahren Wochen-Betten
und prächtigen Wiegen, theils in etwas anders be-
stehen.

§. 11. Die Päbste pflegen mehrentheils den
neugebohrnen Römisch-Catholischen Printzen
Windeln zu weyhen und sie damit zu beschencken,
wenn sie gegen die Hoch-Fürstlichen Eltern eine
besondre Hochachtung wollen an Tag legen. Biß-
weilen sind sie kostbar, bißweilen aber soll die
Krafft der Päbstlichen Benediction die Kostbar-
keit ersetzen. Kinder müssen bißweilen mit solchen
Windeln vorlieb nehmen, über deren Anschaffung

die

I. Theil. XI. Capitul.
drey gewoͤhnliche Ritter-Streiche, ſprechend:
Efficiat Te Deus bonum & honorabilem Equi-
tem in nomine Domini noſtri & S. Andreæ,
er
gab ihm darauf die guͤldene Ritter-Ordens-Kette
um, und las ihm aus dem Ordens-Rituali vor:
Ipſe Te hic ordo in ſodalitatem amicabilem ſuam
recepit, in ſignum ejus rei, torquem hunc tibi ego
circumdo, faxit Deus ut geſtare eum diu poſſis,
idque ut ſimul ad divinam gloriam atque cultum
exaltationem que Eccleſiæ cedat, nec non ad am-
plificationem honoremque hujus ipſius ordinis
in univerſum.
S. Elect. J. Publ. Tom. IX.
pag.
15.

§. 10. Andere Hoch-Fuͤrſtliche Anverwandten,
die ſich an entfernten Orten aufhalten, regaliren
nicht allein die Couriers oder Cavaliers, die ihnen
von der Geburth eines Printzen die Notification
uͤberbracht, ſondern uͤbermachen auch anſehnliche
Præſente, die theils in koſtbahren Wochen-Betten
und praͤchtigen Wiegen, theils in etwas anders be-
ſtehen.

§. 11. Die Paͤbſte pflegen mehrentheils den
neugebohrnen Roͤmiſch-Catholiſchen Printzen
Windeln zu weyhen und ſie damit zu beſchencken,
wenn ſie gegen die Hoch-Fuͤrſtlichen Eltern eine
beſondre Hochachtung wollen an Tag legen. Biß-
weilen ſind ſie koſtbar, bißweilen aber ſoll die
Krafft der Paͤbſtlichen Benediction die Koſtbar-
keit erſetzen. Kinder muͤſſen bißweilen mit ſolchen
Windeln vorlieb nehmen, uͤber deren Anſchaffung

die
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[174/0198] I. Theil. XI. Capitul. drey gewoͤhnliche Ritter-Streiche, ſprechend: Efficiat Te Deus bonum & honorabilem Equi- tem in nomine Domini noſtri & S. Andreæ, er gab ihm darauf die guͤldene Ritter-Ordens-Kette um, und las ihm aus dem Ordens-Rituali vor: Ipſe Te hic ordo in ſodalitatem amicabilem ſuam recepit, in ſignum ejus rei, torquem hunc tibi ego circumdo, faxit Deus ut geſtare eum diu poſſis, idque ut ſimul ad divinam gloriam atque cultum exaltationem que Eccleſiæ cedat, nec non ad am- plificationem honoremque hujus ipſius ordinis in univerſum. S. Elect. J. Publ. Tom. IX. pag. 15. §. 10. Andere Hoch-Fuͤrſtliche Anverwandten, die ſich an entfernten Orten aufhalten, regaliren nicht allein die Couriers oder Cavaliers, die ihnen von der Geburth eines Printzen die Notification uͤberbracht, ſondern uͤbermachen auch anſehnliche Præſente, die theils in koſtbahren Wochen-Betten und praͤchtigen Wiegen, theils in etwas anders be- ſtehen. §. 11. Die Paͤbſte pflegen mehrentheils den neugebohrnen Roͤmiſch-Catholiſchen Printzen Windeln zu weyhen und ſie damit zu beſchencken, wenn ſie gegen die Hoch-Fuͤrſtlichen Eltern eine beſondre Hochachtung wollen an Tag legen. Biß- weilen ſind ſie koſtbar, bißweilen aber ſoll die Krafft der Paͤbſtlichen Benediction die Koſtbar- keit erſetzen. Kinder muͤſſen bißweilen mit ſolchen Windeln vorlieb nehmen, uͤber deren Anſchaffung die

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/198>, abgerufen am 22.11.2024.