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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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Von Schloß- u. Zimmer-Ceremoniellen.

§. 47. Jn manchen Lust-Schlössern/ die sie alle
Jahre zu gewissen Zeiten zu besuchen pflegen, sind
alle Meublen, von den grösten biß zu den kleinesten,
derer die Hoch-Fürstlichen Herrschafften, und alle
Hof-Officianten, männlichen und weiblichen Ge-
schlechts, benöthiget sind, in beständiger Ordnung.
Andere hingegen, die nur bißweilen besucht werden,
sind nicht stets ausmeublirt, und bey diesen pflegen
die Fürstlichen Hof-Tapezierers voraus geschickt
zu werden, wenn sich die Herrschafft auf denselben
eine Zeitlang aufhalten will.

§. 48. Die Architectur dieser Lust-Häuser ist
unterschiedlich. Viele bestehen aus einem grossen
Pavillon, der mit unterschiedenen andern umgeben,
diese sind bißweilen wiederum in kleinere Pavillons
eingetheilet. Jn dem Haupt-Pavillon logiren,
der Fürst mit seiner Gemahlin, oder mit derjenigen,
die sie als Gemahlin lieben, und in den andern die
Personen der Fürstlichen Familie, oder die vor-
nehmsten von der Hofstatt. Bey einigen sind die
Zimmer also eingerichtet, daß man in der Runde
herum aus einem in das andere gehen kan; Mitten
in dem Pavillon ist ein grosser achteckigter Sahl,
in welchem publique Assembleen, Ballette und
andere Lustbarkeiten gehalten werden. Auf den
Pavillons sind Couplen, die mit einem Uhrwerck
geziert.

§. 49. Oeffters sind bey diesen Lust-Gebäuden
Galerien, die ein plattes Dach haben, die zu einem
Altan dienen, auf welchem man rund um den Platz

zu
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Von Schloß- u. Zimmer-Ceremoniellen.

§. 47. Jn manchen Luſt-Schloͤſſern/ die ſie alle
Jahre zu gewiſſen Zeiten zu beſuchen pflegen, ſind
alle Meublen, von den groͤſten biß zu den kleineſten,
derer die Hoch-Fuͤrſtlichen Herrſchafften, und alle
Hof-Officianten, maͤnnlichen und weiblichen Ge-
ſchlechts, benoͤthiget ſind, in beſtaͤndiger Ordnung.
Andere hingegen, die nur bißweilen beſucht werden,
ſind nicht ſtets ausmeublirt, und bey dieſen pflegen
die Fuͤrſtlichen Hof-Tapezierers voraus geſchickt
zu werden, wenn ſich die Herrſchafft auf denſelben
eine Zeitlang aufhalten will.

§. 48. Die Architectur dieſer Luſt-Haͤuſer iſt
unterſchiedlich. Viele beſtehen aus einem groſſen
Pavillon, der mit unterſchiedenen andern umgeben,
dieſe ſind bißweilen wiederum in kleinere Pavillons
eingetheilet. Jn dem Haupt-Pavillon logiren,
der Fuͤrſt mit ſeiner Gemahlin, oder mit derjenigen,
die ſie als Gemahlin lieben, und in den andern die
Perſonen der Fuͤrſtlichen Familie, oder die vor-
nehmſten von der Hofſtatt. Bey einigen ſind die
Zimmer alſo eingerichtet, daß man in der Runde
herum aus einem in das andere gehen kan; Mitten
in dem Pavillon iſt ein groſſer achteckigter Sahl,
in welchem publique Aſſembleen, Ballette und
andere Luſtbarkeiten gehalten werden. Auf den
Pavillons ſind Couplen, die mit einem Uhrwerck
geziert.

§. 49. Oeffters ſind bey dieſen Luſt-Gebaͤuden
Galerien, die ein plattes Dach haben, die zu einem
Altan dienen, auf welchem man rund um den Platz

zu
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[85/0109] Von Schloß- u. Zimmer-Ceremoniellen. §. 47. Jn manchen Luſt-Schloͤſſern/ die ſie alle Jahre zu gewiſſen Zeiten zu beſuchen pflegen, ſind alle Meublen, von den groͤſten biß zu den kleineſten, derer die Hoch-Fuͤrſtlichen Herrſchafften, und alle Hof-Officianten, maͤnnlichen und weiblichen Ge- ſchlechts, benoͤthiget ſind, in beſtaͤndiger Ordnung. Andere hingegen, die nur bißweilen beſucht werden, ſind nicht ſtets ausmeublirt, und bey dieſen pflegen die Fuͤrſtlichen Hof-Tapezierers voraus geſchickt zu werden, wenn ſich die Herrſchafft auf denſelben eine Zeitlang aufhalten will. §. 48. Die Architectur dieſer Luſt-Haͤuſer iſt unterſchiedlich. Viele beſtehen aus einem groſſen Pavillon, der mit unterſchiedenen andern umgeben, dieſe ſind bißweilen wiederum in kleinere Pavillons eingetheilet. Jn dem Haupt-Pavillon logiren, der Fuͤrſt mit ſeiner Gemahlin, oder mit derjenigen, die ſie als Gemahlin lieben, und in den andern die Perſonen der Fuͤrſtlichen Familie, oder die vor- nehmſten von der Hofſtatt. Bey einigen ſind die Zimmer alſo eingerichtet, daß man in der Runde herum aus einem in das andere gehen kan; Mitten in dem Pavillon iſt ein groſſer achteckigter Sahl, in welchem publique Aſſembleen, Ballette und andere Luſtbarkeiten gehalten werden. Auf den Pavillons ſind Couplen, die mit einem Uhrwerck geziert. §. 49. Oeffters ſind bey dieſen Luſt-Gebaͤuden Galerien, die ein plattes Dach haben, die zu einem Altan dienen, auf welchem man rund um den Platz zu F 3

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/109>, abgerufen am 24.11.2024.