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Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894.

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erschien, zu dem alle Menschen, die ihr Leben gottgefällig ver-
bracht hatten, nach dem Tode gewiesen würden 1), der dachte
sich Elysion oder auch die Inseln der Seligen im Innern der
Unterwelt gelegen, nur körperfreien Seelen zugänglich. Dies
war in späterer Zeit die übliche Ansicht. Aber die Vorstellung
blieb schwankend. Auf der Oberfläche der Erde, wenn auch
in fernen unentdeckten Weiten, muss die Phantasie doch auch
wieder die seligen Inseln, den Wohnplatz bevorzugter Geister
gesucht haben, wenn sie doch den Versuch machen konnte,
den Weg dorthin zu erkunden und lebendigen Menschen zu
weisen. Nur der bekannteste solcher Versuche ist der dem
Sertorius zugeschriebene 2). Warum auch sollten auf dem

allgemeinen Wohnort der verklärten Heroen.). Dem Achill, bald auf Leuke,
bald auf den Inseln der Seligen, als Gattin zugesellt gilt Medea (im
Elysion: Ibykos, Simonides: Schol. Apoll. Rh. 4, 814; Apoll. Rh. 4,
811 ff.) Iphigenia, die ihm einst verlobte (auf Leuke: Ant. Lib. 37,
nach Nikander. Anders Lykophron 183 ff.) Helena (Paus. 3, 19, 11--13.
Konon narr. 18. Schol. Plat. Phaedr. 243 A. Philostr. Heroic. 244 ff.
Boiss.). -- Alkmene, nachdem ihr Leib den Leichenträgern ver-
schwunden
ist (s. auch Plut. Romul. 28), nach den makaron nesoi
versetzt: Ant. Lib. 33, nach Pherekydes. Neoptolemos versetzt es
elusion pedion, makaron epi gaian: Quint. Smyrn. 3, 761 ff. Unter den
übrigen eroes Agamemnon dort vorausgesetzt: Artemidor. On. 5,
16. -- Immer bleibt in diesen Dichtungen die Insel der Seligen (das
Elysion) ein Wohnplatz besonders bevorzugter Heroen (und so auch noch,
wenn Harmodios in jenem Skolion dorthin versetzt wird. Selbst noch
in Lucians Scherzen, Ver. hist. 2, 17 ff.). Als allgemeine Wohnstätte der
eusebeis fasst, nach theologischen Anregungen, spätere Phantastik dieses
Reich der Wonne.
1) Fortunatorum memorant insulas, quo cuncti, qui aetatem egerint
caste suam, conveniant.
Plaut. Trin. 549 f. Für den paramuthetikos logos
schreibt Menander de encom. 414, 16 ff. vor zu sagen: peithomai ton meta-
stanta to elusion pedion oikein (dann gar: kai takha pou mallon meta theon
diaitatai nun). Aehnlich p. 421, 16. 17. Noch ganz spät: kharin ameipsasthai
auton eukhomai tous theous, en makaron nesois ede suzen exiomenon. Suid. s.
s. Antonios Alexandreus (410 B Gaisf.), aus Damascius.
2) Sertorius: Plut. Sert. 8. 9. Sallust. hist. I fr. 61. 62 (p. 92 ff.).
Kr. Florus 2, 10, 2 (Horat. epod. 16, 39 ff.). Man war ja aber (nach
phönicischen halbwahren Fabeleien: Gr. Roman. 215 ff.) die makaron nesoi
westlich von Afrika wirklich aufgefunden zu haben, überzeugt: Strabo 1
p. 3; 3 p. 150; Pomp. Mela 3, cap. 10; Plin n. h. 6, 202 ff.; Marcellus
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erschien, zu dem alle Menschen, die ihr Leben gottgefällig ver-
bracht hatten, nach dem Tode gewiesen würden 1), der dachte
sich Elysion oder auch die Inseln der Seligen im Innern der
Unterwelt gelegen, nur körperfreien Seelen zugänglich. Dies
war in späterer Zeit die übliche Ansicht. Aber die Vorstellung
blieb schwankend. Auf der Oberfläche der Erde, wenn auch
in fernen unentdeckten Weiten, muss die Phantasie doch auch
wieder die seligen Inseln, den Wohnplatz bevorzugter Geister
gesucht haben, wenn sie doch den Versuch machen konnte,
den Weg dorthin zu erkunden und lebendigen Menschen zu
weisen. Nur der bekannteste solcher Versuche ist der dem
Sertorius zugeschriebene 2). Warum auch sollten auf dem

allgemeinen Wohnort der verklärten Heroën.). Dem Achill, bald auf Leuke,
bald auf den Inseln der Seligen, als Gattin zugesellt gilt Medea (im
Elysion: Ibykos, Simonides: Schol. Apoll. Rh. 4, 814; Apoll. Rh. 4,
811 ff.) Iphigenia, die ihm einst verlobte (auf Leuke: Ant. Lib. 37,
nach Nikander. Anders Lykophron 183 ff.) Helena (Paus. 3, 19, 11—13.
Konon narr. 18. Schol. Plat. Phaedr. 243 A. Philostr. Heroic. 244 ff.
Boiss.). — Alkmene, nachdem ihr Leib den Leichenträgern ver-
schwunden
ist (s. auch Plut. Romul. 28), nach den μακάρων νῆσοι
versetzt: Ant. Lib. 33, nach Pherekydes. Neoptolemos versetzt ἐς
ἠλύσιον πεδίον, μακάρων ἐπὶ γαῖαν: Quint. Smyrn. 3, 761 ff. Unter den
übrigen ἥρωες Agamemnon dort vorausgesetzt: Artemidor. On. 5,
16. — Immer bleibt in diesen Dichtungen die Insel der Seligen (das
Elysion) ein Wohnplatz besonders bevorzugter Heroen (und so auch noch,
wenn Harmodios in jenem Skolion dorthin versetzt wird. Selbst noch
in Lucians Scherzen, Ver. hist. 2, 17 ff.). Als allgemeine Wohnstätte der
εὐσεβεῖς fasst, nach theologischen Anregungen, spätere Phantastik dieses
Reich der Wonne.
1) Fortunatorum memorant insulas, quo cuncti, qui aetatem egerint
caste suam, conveniant.
Plaut. Trin. 549 f. Für den παραμυϑητικὸς λόγος
schreibt Menander de encom. 414, 16 ff. vor zu sagen: πείϑομαι τὸν μετα-
στάντα τὸ ἠλύσιον πεδίον οἰκεῖν (dann gar: καὶ τάχα που μᾶλλον μετὰ ϑεῶν
διαιτᾶται νῦν). Aehnlich p. 421, 16. 17. Noch ganz spät: χάριν ἀμείψασϑαι
αὐτὸν εὔχομαι τοὺς ϑεούς, ἐν μακάρων νήσοις ἤδη συζῆν ἠξιωμένον. Suid. s.
s. Ἀντώνιος Ἀλεξανδρεύς (410 B Gaisf.), aus Damascius.
2) Sertorius: Plut. Sert. 8. 9. Sallust. hist. I fr. 61. 62 (p. 92 ff.).
Kr. Florus 2, 10, 2 (Horat. epod. 16, 39 ff.). Man war ja aber (nach
phönicischen halbwahren Fabeleien: Gr. Roman. 215 ff.) die μακάρων νῆσοι
westlich von Afrika wirklich aufgefunden zu haben, überzeugt: Strabo 1
p. 3; 3 p. 150; Pomp. Mela 3, cap. 10; Plin n. h. 6, 202 ff.; Marcellus
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[659/0675] erschien, zu dem alle Menschen, die ihr Leben gottgefällig ver- bracht hatten, nach dem Tode gewiesen würden 1), der dachte sich Elysion oder auch die Inseln der Seligen im Innern der Unterwelt gelegen, nur körperfreien Seelen zugänglich. Dies war in späterer Zeit die übliche Ansicht. Aber die Vorstellung blieb schwankend. Auf der Oberfläche der Erde, wenn auch in fernen unentdeckten Weiten, muss die Phantasie doch auch wieder die seligen Inseln, den Wohnplatz bevorzugter Geister gesucht haben, wenn sie doch den Versuch machen konnte, den Weg dorthin zu erkunden und lebendigen Menschen zu weisen. Nur der bekannteste solcher Versuche ist der dem Sertorius zugeschriebene 2). Warum auch sollten auf dem 2) 1) Fortunatorum memorant insulas, quo cuncti, qui aetatem egerint caste suam, conveniant. Plaut. Trin. 549 f. Für den παραμυϑητικὸς λόγος schreibt Menander de encom. 414, 16 ff. vor zu sagen: πείϑομαι τὸν μετα- στάντα τὸ ἠλύσιον πεδίον οἰκεῖν (dann gar: καὶ τάχα που μᾶλλον μετὰ ϑεῶν διαιτᾶται νῦν). Aehnlich p. 421, 16. 17. Noch ganz spät: χάριν ἀμείψασϑαι αὐτὸν εὔχομαι τοὺς ϑεούς, ἐν μακάρων νήσοις ἤδη συζῆν ἠξιωμένον. Suid. s. s. Ἀντώνιος Ἀλεξανδρεύς (410 B Gaisf.), aus Damascius. 2) Sertorius: Plut. Sert. 8. 9. Sallust. hist. I fr. 61. 62 (p. 92 ff.). Kr. Florus 2, 10, 2 (Horat. epod. 16, 39 ff.). Man war ja aber (nach phönicischen halbwahren Fabeleien: Gr. Roman. 215 ff.) die μακάρων νῆσοι westlich von Afrika wirklich aufgefunden zu haben, überzeugt: Strabo 1 p. 3; 3 p. 150; Pomp. Mela 3, cap. 10; Plin n. h. 6, 202 ff.; Marcellus 2) allgemeinen Wohnort der verklärten Heroën.). Dem Achill, bald auf Leuke, bald auf den Inseln der Seligen, als Gattin zugesellt gilt Medea (im Elysion: Ibykos, Simonides: Schol. Apoll. Rh. 4, 814; Apoll. Rh. 4, 811 ff.) Iphigenia, die ihm einst verlobte (auf Leuke: Ant. Lib. 37, nach Nikander. Anders Lykophron 183 ff.) Helena (Paus. 3, 19, 11—13. Konon narr. 18. Schol. Plat. Phaedr. 243 A. Philostr. Heroic. 244 ff. Boiss.). — Alkmene, nachdem ihr Leib den Leichenträgern ver- schwunden ist (s. auch Plut. Romul. 28), nach den μακάρων νῆσοι versetzt: Ant. Lib. 33, nach Pherekydes. Neoptolemos versetzt ἐς ἠλύσιον πεδίον, μακάρων ἐπὶ γαῖαν: Quint. Smyrn. 3, 761 ff. Unter den übrigen ἥρωες Agamemnon dort vorausgesetzt: Artemidor. On. 5, 16. — Immer bleibt in diesen Dichtungen die Insel der Seligen (das Elysion) ein Wohnplatz besonders bevorzugter Heroen (und so auch noch, wenn Harmodios in jenem Skolion dorthin versetzt wird. Selbst noch in Lucians Scherzen, Ver. hist. 2, 17 ff.). Als allgemeine Wohnstätte der εὐσεβεῖς fasst, nach theologischen Anregungen, spätere Phantastik dieses Reich der Wonne. 42*

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Zitationshilfe: Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894, S. 659. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohde_psyche_1894/675>, abgerufen am 24.11.2024.