Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894.

Bild:
<< vorherige Seite

Ekstase. Wenn seine Seele "von Phoebos ergriffen" seinen
Leib verliess, so erschien sie, als sein anderes Ich, sichtbar
an fernen Orten 1). So war er, als Gefolgsmann des Apollo,

setzt sie auch "Eusebs Chronik", nämlich die Armen. Uebers. und die
Hss. P. E. M. R. des Hieronymus). Vielleicht soll Abaris als Zeitgenosse
des Phalaris bezeichnet werden, dessen Regierung nach dem einen der
beiden Ansätze die Eusebius giebt, Ol. 53 (oder 52, 3) beginnt. (vgl.
Rhein. Mus. 36, 567.)
1) Ekstase des Aristeas: toutou phasi ten psukhen, otan ebouleto, exienai
kai epanienai palin. Suid. v. Aristeas. Sein Leib lag wie todt, e de psukhe
ekdusa tou somatos eplazeto en to aitheri ktl. Max. Tyr. 16, 2, p. 288 R.
(reperimus) Aristeae animam evolantem ex ore in Proconneso corvi effigie
Plin. n. h. 7, 174. (sehr ähnliche Vorstellungen anderwärts: Grimm,
D. Myth.4 906). Auch in den Arimaspeia hiess es, Aristeas sei zu den
Issedonen gekommen phoibolamptos genomenos (Herodot 4, 13), das soll
doch jedenfalls sein, auf eine wunderbare, Menschen sonst unmögliche
Weise, nämlich in apollinischer Ekstase (vgl. oben p. 356, 2 numpholeptos
u. s. w. en ekstasei apophoibomenos: Pariser Zauberbuch 737, p. 63 Wess.)
Und so lässt Maximus Tyr. 38, 3 p. 222 ff. den Aristeas berichten, wie
seine psukhe, katalipousa to soma, bis zu den Hyperboreern gekommen sei
u. s. w. Diese Berichte stammen nicht aus Herodot, der ja vielmehr
berichtet, wie Aristeas in einer Walkmühle zu Prokonnesos stirbt, dann
aber sein Leib verschwindet und einem Manne bei Kyzikos begegnet.
Das wäre nicht ekstasis der Seele sondern Entrückung von Leib und
Seele zusammen. Hier scheint aber eine Ungenauigkeit des Herodot
vorzuliegen. Bei solchen Entrückungen ist die Pointe der Geschichte,
ja ihre eigentliche Bedeutung, allemal die, dass der Entrückte eben
nicht gestorben sei, sondern ohne Trennung von Leib und Seele, d. h.
ohne Tod, verschwunden, wie sonst nur die Seele allein im Tode thut.
So ist es in allen bisher in diesem Buche betrachteten Entrückungs-
geschichten (z. B. auch den Sagen vom Heros Euthymos: p. 181, Kleo-
medes: p. 167), so auch in der Sage von Romulus bei Plutarch Rom.
27. 28, die Plutarch mit Recht der Geschichte von Aristeas, wie sie
Herodot erzählt, sehr ähnlich findet; so in den zahlreichen Entrückungs-
sagen die, deutlich nach griechischem Muster, von latinischen und römi-
schen Königen erzählt werden (s. Preller, Röm. Mythol.2 p. 84 f. 704)
u. s. w. Es scheint demnach, als ob Herodot zwei Versionen der Sage
verschmolzen habe: nach der einen "stirbt" Aristeas (diesmal und nachher
noch öfter), d. h. seine Seele trennt sich vom Leibe und lebt für sich;
nach der andern wird, ohne Eintritt des Todes Leib und Seele zusammen
"entrückt". Nach beiden Versionen konnte dann Aristeas dem Manne
bei Kyzikos begegnen: wenn entrückt, mit seinem verschwundenen Leibe

Ekstase. Wenn seine Seele „von Phoebos ergriffen“ seinen
Leib verliess, so erschien sie, als sein anderes Ich, sichtbar
an fernen Orten 1). So war er, als Gefolgsmann des Apollo,

setzt sie auch „Eusebs Chronik“, nämlich die Armen. Uebers. und die
Hss. P. E. M. R. des Hieronymus). Vielleicht soll Abaris als Zeitgenosse
des Phalaris bezeichnet werden, dessen Regierung nach dem einen der
beiden Ansätze die Eusebius giebt, Ol. 53 (oder 52, 3) beginnt. (vgl.
Rhein. Mus. 36, 567.)
1) Ekstase des Aristeas: τούτου φασὶ τὴν ψυχήν, ὅταν ἐβούλετο, ἐξιέναι
καὶ ἐπανιέναι πάλιν. Suid. v. Ἀριστέας. Sein Leib lag wie todt, ἡ δὲ ψυχὴ
ἐκδῦσα τοῦ σώματος ἐπλάζετο ἐν τῷ αἰϑέρι κτλ. Max. Tyr. 16, 2, p. 288 R.
(reperimus) Aristeae animam evolantem ex ore in Proconneso corvi effigie
Plin. n. h. 7, 174. (sehr ähnliche Vorstellungen anderwärts: Grimm,
D. Myth.4 906). Auch in den Ἀριμάσπεια hiess es, Aristeas sei zu den
Issedonen gekommen φοιβόλαμπτος γενόμενος (Herodot 4, 13), das soll
doch jedenfalls sein, auf eine wunderbare, Menschen sonst unmögliche
Weise, nämlich in apollinischer Ekstase (vgl. oben p. 356, 2 νυμφόληπτος
u. s. w. ἐν ἐκστάσει ἀποφοιβώμενος: Pariser Zauberbuch 737, p. 63 Wess.)
Und so lässt Maximus Tyr. 38, 3 p. 222 ff. den Aristeas berichten, wie
seine ψυχή, καταλιποῦσα τὸ σῶμα, bis zu den Hyperboreern gekommen sei
u. s. w. Diese Berichte stammen nicht aus Herodot, der ja vielmehr
berichtet, wie Aristeas in einer Walkmühle zu Prokonnesos stirbt, dann
aber sein Leib verschwindet und einem Manne bei Kyzikos begegnet.
Das wäre nicht ἔκστασις der Seele sondern Entrückung von Leib und
Seele zusammen. Hier scheint aber eine Ungenauigkeit des Herodot
vorzuliegen. Bei solchen Entrückungen ist die Pointe der Geschichte,
ja ihre eigentliche Bedeutung, allemal die, dass der Entrückte eben
nicht gestorben sei, sondern ohne Trennung von Leib und Seele, d. h.
ohne Tod, verschwunden, wie sonst nur die Seele allein im Tode thut.
So ist es in allen bisher in diesem Buche betrachteten Entrückungs-
geschichten (z. B. auch den Sagen vom Heros Euthymos: p. 181, Kleo-
medes: p. 167), so auch in der Sage von Romulus bei Plutarch Rom.
27. 28, die Plutarch mit Recht der Geschichte von Aristeas, wie sie
Herodot erzählt, sehr ähnlich findet; so in den zahlreichen Entrückungs-
sagen die, deutlich nach griechischem Muster, von latinischen und römi-
schen Königen erzählt werden (s. Preller, Röm. Mythol.2 p. 84 f. 704)
u. s. w. Es scheint demnach, als ob Herodot zwei Versionen der Sage
verschmolzen habe: nach der einen „stirbt“ Aristeas (diesmal und nachher
noch öfter), d. h. seine Seele trennt sich vom Leibe und lebt für sich;
nach der andern wird, ohne Eintritt des Todes Leib und Seele zusammen
„entrückt“. Nach beiden Versionen konnte dann Aristeas dem Manne
bei Kyzikos begegnen: wenn entrückt, mit seinem verschwundenen Leibe
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0399" n="383"/>
Ekstase. Wenn seine Seele &#x201E;von Phoebos ergriffen&#x201C; seinen<lb/>
Leib verliess, so erschien sie, als sein anderes Ich, sichtbar<lb/>
an fernen Orten <note xml:id="seg2pn_133_1" next="#seg2pn_133_2" place="foot" n="1)">Ekstase des Aristeas: &#x03C4;&#x03BF;&#x03CD;&#x03C4;&#x03BF;&#x03C5; &#x03C6;&#x03B1;&#x03C3;&#x1F76; &#x03C4;&#x1F74;&#x03BD; &#x03C8;&#x03C5;&#x03C7;&#x03AE;&#x03BD;, &#x1F45;&#x03C4;&#x03B1;&#x03BD; &#x1F10;&#x03B2;&#x03BF;&#x03CD;&#x03BB;&#x03B5;&#x03C4;&#x03BF;, &#x1F10;&#x03BE;&#x03B9;&#x03AD;&#x03BD;&#x03B1;&#x03B9;<lb/>
&#x03BA;&#x03B1;&#x1F76; &#x1F10;&#x03C0;&#x03B1;&#x03BD;&#x03B9;&#x03AD;&#x03BD;&#x03B1;&#x03B9; &#x03C0;&#x03AC;&#x03BB;&#x03B9;&#x03BD;. Suid. v. &#x1F08;&#x03C1;&#x03B9;&#x03C3;&#x03C4;&#x03AD;&#x03B1;&#x03C2;. Sein Leib lag wie todt, &#x1F21; &#x03B4;&#x1F72; &#x03C8;&#x03C5;&#x03C7;&#x1F74;<lb/>
&#x1F10;&#x03BA;&#x03B4;&#x1FE6;&#x03C3;&#x03B1; &#x03C4;&#x03BF;&#x1FE6; &#x03C3;&#x03CE;&#x03BC;&#x03B1;&#x03C4;&#x03BF;&#x03C2; &#x1F10;&#x03C0;&#x03BB;&#x03AC;&#x03B6;&#x03B5;&#x03C4;&#x03BF; &#x1F10;&#x03BD; &#x03C4;&#x1FF7; &#x03B1;&#x1F30;&#x03D1;&#x03AD;&#x03C1;&#x03B9; &#x03BA;&#x03C4;&#x03BB;. Max. Tyr. 16, 2, p. 288 R.<lb/><hi rendition="#i">(reperimus) Aristeae animam evolantem ex ore in Proconneso corvi effigie</hi><lb/>
Plin. <hi rendition="#i">n. h.</hi> 7, 174. (sehr ähnliche Vorstellungen anderwärts: Grimm,<lb/>
D. Myth.<hi rendition="#sup">4</hi> 906). Auch in den &#x1F08;&#x03C1;&#x03B9;&#x03BC;&#x03AC;&#x03C3;&#x03C0;&#x03B5;&#x03B9;&#x03B1; hiess es, Aristeas sei zu den<lb/>
Issedonen gekommen &#x03C6;&#x03BF;&#x03B9;&#x03B2;&#x03CC;&#x03BB;&#x03B1;&#x03BC;&#x03C0;&#x03C4;&#x03BF;&#x03C2; &#x03B3;&#x03B5;&#x03BD;&#x03CC;&#x03BC;&#x03B5;&#x03BD;&#x03BF;&#x03C2; (Herodot 4, 13), das soll<lb/>
doch jedenfalls sein, auf eine wunderbare, Menschen sonst unmögliche<lb/>
Weise, nämlich in apollinischer Ekstase (vgl. oben p. 356, 2 &#x03BD;&#x03C5;&#x03BC;&#x03C6;&#x03CC;&#x03BB;&#x03B7;&#x03C0;&#x03C4;&#x03BF;&#x03C2;<lb/>
u. s. w. &#x1F10;&#x03BD; &#x1F10;&#x03BA;&#x03C3;&#x03C4;&#x03AC;&#x03C3;&#x03B5;&#x03B9; &#x1F00;&#x03C0;&#x03BF;&#x03C6;&#x03BF;&#x03B9;&#x03B2;&#x03CE;&#x03BC;&#x03B5;&#x03BD;&#x03BF;&#x03C2;: Pariser Zauberbuch 737, p. 63 Wess.)<lb/>
Und so lässt Maximus Tyr. 38, 3 p. 222 ff. den Aristeas berichten, wie<lb/>
seine &#x03C8;&#x03C5;&#x03C7;&#x03AE;, &#x03BA;&#x03B1;&#x03C4;&#x03B1;&#x03BB;&#x03B9;&#x03C0;&#x03BF;&#x1FE6;&#x03C3;&#x03B1; &#x03C4;&#x1F78; &#x03C3;&#x1FF6;&#x03BC;&#x03B1;, bis zu den Hyperboreern gekommen sei<lb/>
u. s. w. Diese Berichte stammen nicht aus Herodot, der ja vielmehr<lb/>
berichtet, wie Aristeas in einer Walkmühle zu Prokonnesos <hi rendition="#g">stirbt</hi>, dann<lb/>
aber sein Leib <hi rendition="#g">verschwindet</hi> und einem Manne bei Kyzikos begegnet.<lb/>
Das wäre nicht &#x1F14;&#x03BA;&#x03C3;&#x03C4;&#x03B1;&#x03C3;&#x03B9;&#x03C2; der Seele sondern <hi rendition="#g">Entrückung</hi> von Leib und<lb/>
Seele zusammen. Hier scheint aber eine Ungenauigkeit des Herodot<lb/>
vorzuliegen. Bei solchen Entrückungen ist die Pointe der Geschichte,<lb/>
ja ihre eigentliche Bedeutung, allemal die, dass der Entrückte eben<lb/><hi rendition="#g">nicht</hi> gestorben sei, sondern ohne Trennung von Leib und Seele, d. h.<lb/>
ohne Tod, verschwunden, wie sonst nur die Seele allein im Tode thut.<lb/>
So ist es in allen bisher in diesem Buche betrachteten Entrückungs-<lb/>
geschichten (z. B. auch den Sagen vom Heros Euthymos: p. 181, Kleo-<lb/>
medes: p. 167), so auch in der Sage von Romulus bei Plutarch <hi rendition="#i">Rom.</hi><lb/>
27. 28, die Plutarch mit Recht der Geschichte von Aristeas, wie sie<lb/>
Herodot erzählt, sehr ähnlich findet; so in den zahlreichen Entrückungs-<lb/>
sagen die, deutlich nach griechischem Muster, von latinischen und römi-<lb/>
schen Königen erzählt werden (s. Preller, <hi rendition="#i">Röm. Mythol.</hi><hi rendition="#sup">2</hi> p. 84 f. 704)<lb/>
u. s. w. Es scheint demnach, als ob Herodot zwei Versionen der Sage<lb/>
verschmolzen habe: nach der einen &#x201E;stirbt&#x201C; Aristeas (diesmal und nachher<lb/>
noch öfter), d. h. seine Seele trennt sich vom Leibe und lebt für sich;<lb/>
nach der andern wird, ohne Eintritt des Todes Leib und Seele zusammen<lb/>
&#x201E;entrückt&#x201C;. Nach beiden Versionen konnte dann Aristeas dem Manne<lb/>
bei Kyzikos begegnen: wenn entrückt, mit seinem verschwundenen Leibe</note>. So war er, als Gefolgsmann des Apollo,<lb/><note xml:id="seg2pn_132_2" prev="#seg2pn_132_1" place="foot" n="1)">setzt sie auch &#x201E;Eusebs Chronik&#x201C;, nämlich die Armen. Uebers. und die<lb/>
Hss. P. E. M. R. des Hieronymus). Vielleicht soll Abaris als Zeitgenosse<lb/>
des Phalaris bezeichnet werden, dessen Regierung nach dem einen der<lb/>
beiden Ansätze die Eusebius giebt, Ol. 53 (oder 52, 3) beginnt. (vgl.<lb/><hi rendition="#i">Rhein. Mus.</hi> 36, 567.)</note><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[383/0399] Ekstase. Wenn seine Seele „von Phoebos ergriffen“ seinen Leib verliess, so erschien sie, als sein anderes Ich, sichtbar an fernen Orten 1). So war er, als Gefolgsmann des Apollo, 1) 1) Ekstase des Aristeas: τούτου φασὶ τὴν ψυχήν, ὅταν ἐβούλετο, ἐξιέναι καὶ ἐπανιέναι πάλιν. Suid. v. Ἀριστέας. Sein Leib lag wie todt, ἡ δὲ ψυχὴ ἐκδῦσα τοῦ σώματος ἐπλάζετο ἐν τῷ αἰϑέρι κτλ. Max. Tyr. 16, 2, p. 288 R. (reperimus) Aristeae animam evolantem ex ore in Proconneso corvi effigie Plin. n. h. 7, 174. (sehr ähnliche Vorstellungen anderwärts: Grimm, D. Myth.4 906). Auch in den Ἀριμάσπεια hiess es, Aristeas sei zu den Issedonen gekommen φοιβόλαμπτος γενόμενος (Herodot 4, 13), das soll doch jedenfalls sein, auf eine wunderbare, Menschen sonst unmögliche Weise, nämlich in apollinischer Ekstase (vgl. oben p. 356, 2 νυμφόληπτος u. s. w. ἐν ἐκστάσει ἀποφοιβώμενος: Pariser Zauberbuch 737, p. 63 Wess.) Und so lässt Maximus Tyr. 38, 3 p. 222 ff. den Aristeas berichten, wie seine ψυχή, καταλιποῦσα τὸ σῶμα, bis zu den Hyperboreern gekommen sei u. s. w. Diese Berichte stammen nicht aus Herodot, der ja vielmehr berichtet, wie Aristeas in einer Walkmühle zu Prokonnesos stirbt, dann aber sein Leib verschwindet und einem Manne bei Kyzikos begegnet. Das wäre nicht ἔκστασις der Seele sondern Entrückung von Leib und Seele zusammen. Hier scheint aber eine Ungenauigkeit des Herodot vorzuliegen. Bei solchen Entrückungen ist die Pointe der Geschichte, ja ihre eigentliche Bedeutung, allemal die, dass der Entrückte eben nicht gestorben sei, sondern ohne Trennung von Leib und Seele, d. h. ohne Tod, verschwunden, wie sonst nur die Seele allein im Tode thut. So ist es in allen bisher in diesem Buche betrachteten Entrückungs- geschichten (z. B. auch den Sagen vom Heros Euthymos: p. 181, Kleo- medes: p. 167), so auch in der Sage von Romulus bei Plutarch Rom. 27. 28, die Plutarch mit Recht der Geschichte von Aristeas, wie sie Herodot erzählt, sehr ähnlich findet; so in den zahlreichen Entrückungs- sagen die, deutlich nach griechischem Muster, von latinischen und römi- schen Königen erzählt werden (s. Preller, Röm. Mythol.2 p. 84 f. 704) u. s. w. Es scheint demnach, als ob Herodot zwei Versionen der Sage verschmolzen habe: nach der einen „stirbt“ Aristeas (diesmal und nachher noch öfter), d. h. seine Seele trennt sich vom Leibe und lebt für sich; nach der andern wird, ohne Eintritt des Todes Leib und Seele zusammen „entrückt“. Nach beiden Versionen konnte dann Aristeas dem Manne bei Kyzikos begegnen: wenn entrückt, mit seinem verschwundenen Leibe 1) setzt sie auch „Eusebs Chronik“, nämlich die Armen. Uebers. und die Hss. P. E. M. R. des Hieronymus). Vielleicht soll Abaris als Zeitgenosse des Phalaris bezeichnet werden, dessen Regierung nach dem einen der beiden Ansätze die Eusebius giebt, Ol. 53 (oder 52, 3) beginnt. (vgl. Rhein. Mus. 36, 567.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohde_psyche_1894
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohde_psyche_1894/399
Zitationshilfe: Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohde_psyche_1894/399>, abgerufen am 25.11.2024.