gestrecktes Kupfer. Viele andere, welche von Born und Griselini angegeben e). Vornehmlich ist zu Moldava und Saska merkwürdig das At- laserz, oder ein steinstrahliges glänzendes Ku- pfergrün, dessen Strahlen meist concentrisch, un- ten zugespitzt und oben ein bis zwey Linien breit sind. Man erzeugt jährlich zwey bis drey tau- send Centner Kupfer auf Saska, und schmelzt hier mit geringern Kosten als anderwärts, da das Saskaer Kupfer leichtflüssiger ist, als die übrigen bannatischen Erze, und man nur etwa achtzehn Stunden zur Operation braucht. Noch finden sich auch viele Gänge in den Ber- gen der Almasch und des nordlichen Theils vom lugoschen Kreise. Indeß bleibt das Kupfer der größte Reichthum der Bergwerke. Der Hof löset das Kupfer von den Gewerken zu zwey und dreyßig Gulden für den Centner, und ver- kauft es, wenn es vom Hammer kommt und Kaufmannsgut ist, für drey und funfzig Gulden. Im J. 1775 betrug das aus Kupfer und Bley gezogene Silber gegen zweytausend Mark. Man hat der k. k. Bergwerksdirection eine Berech- nung eingegeben, nach welcher außerdem noch jährlich über dreyßig tausend Centner des besten Schwefels gewonnen werden kann.
Auch die mineralischen Wasser sind in diesen Landen sehr zahlreich; sonderlich gehören hierher einige bey den Dörfern Bruckenau, Murain und Fibisch, ingleichen bey Baldaserrata, welche
säuer-
e)l. c. p. 98. Theil 2.
geſtrecktes Kupfer. Viele andere, welche von Born und Griſelini angegeben e). Vornehmlich iſt zu Moldava und Saſka merkwuͤrdig das At- laserz, oder ein ſteinſtrahliges glaͤnzendes Ku- pfergruͤn, deſſen Strahlen meiſt concentriſch, un- ten zugeſpitzt und oben ein bis zwey Linien breit ſind. Man erzeugt jaͤhrlich zwey bis drey tau- ſend Centner Kupfer auf Saſka, und ſchmelzt hier mit geringern Koſten als anderwaͤrts, da das Saſkaer Kupfer leichtfluͤſſiger iſt, als die uͤbrigen bannatiſchen Erze, und man nur etwa achtzehn Stunden zur Operation braucht. Noch finden ſich auch viele Gaͤnge in den Ber- gen der Almaſch und des nordlichen Theils vom lugoſchen Kreiſe. Indeß bleibt das Kupfer der groͤßte Reichthum der Bergwerke. Der Hof loͤſet das Kupfer von den Gewerken zu zwey und dreyßig Gulden fuͤr den Centner, und ver- kauft es, wenn es vom Hammer kommt und Kaufmannsgut iſt, fuͤr drey und funfzig Gulden. Im J. 1775 betrug das aus Kupfer und Bley gezogene Silber gegen zweytauſend Mark. Man hat der k. k. Bergwerksdirection eine Berech- nung eingegeben, nach welcher außerdem noch jaͤhrlich uͤber dreyßig tauſend Centner des beſten Schwefels gewonnen werden kann.
Auch die mineraliſchen Waſſer ſind in dieſen Landen ſehr zahlreich; ſonderlich gehoͤren hierher einige bey den Doͤrfern Bruckenau, Murain und Fibiſch, ingleichen bey Baldaſerrata, welche
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e)l. c. p. 98. Theil 2.
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geſtrecktes Kupfer. Viele andere, welche von
Born und Griſelini angegeben e). Vornehmlich
iſt zu Moldava und Saſka merkwuͤrdig das At-
laserz, oder ein ſteinſtrahliges glaͤnzendes Ku-
pfergruͤn, deſſen Strahlen meiſt concentriſch, un-
ten zugeſpitzt und oben ein bis zwey Linien breit
ſind. Man erzeugt jaͤhrlich zwey bis drey tau-
ſend Centner Kupfer auf Saſka, und ſchmelzt
hier mit geringern Koſten als anderwaͤrts, da
das Saſkaer Kupfer leichtfluͤſſiger iſt, als die
uͤbrigen bannatiſchen Erze, und man nur etwa
achtzehn Stunden zur Operation braucht.
Noch finden ſich auch viele Gaͤnge in den Ber-
gen der Almaſch und des nordlichen Theils vom
lugoſchen Kreiſe. Indeß bleibt das Kupfer
der groͤßte Reichthum der Bergwerke. Der
Hof loͤſet das Kupfer von den Gewerken zu zwey
und dreyßig Gulden fuͤr den Centner, und ver-
kauft es, wenn es vom Hammer kommt und
Kaufmannsgut iſt, fuͤr drey und funfzig Gulden.
Im J. 1775 betrug das aus Kupfer und Bley
gezogene Silber gegen zweytauſend Mark. Man
hat der k. k. Bergwerksdirection eine Berech-
nung eingegeben, nach welcher außerdem noch
jaͤhrlich uͤber dreyßig tauſend Centner des beſten
Schwefels gewonnen werden kann.
Auch die mineraliſchen Waſſer ſind in dieſen
Landen ſehr zahlreich; ſonderlich gehoͤren hierher
einige bey den Doͤrfern Bruckenau, Murain und
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 860. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/870>, abgerufen am 22.11.2024.
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