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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

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und die Eisenkörner aus denselben mit dem Sie-
be ausgewaschen; das herausgewaschene Eisen
hieß Waschwerk, so wie das übrige Schlamm.
Um aber eine größere Menge Eisen mit geringe-
rem Aufwande an Kohlen auszubringen, sind
statt der Stücköfen neuerlich sowohl hohe Oefen
als Floßöfen eingeführt worden. An dem vor-
dern Theile dieser beyderley Oefen ist über dem
Bodensteine ein Loch, das mit Thone vermacht
wird, zum Abstechen des Eisens; an der Mitte
der rechten Seite des Ofens ist eine Oeffnung
14 bis 15 Zoll über dem Bodensteine, vor wel-
chem die Gebläse liegen. Nachdem so viel Koh-
len und Stein aufgesetzt worden, daß der Heerd
von dem geschmolzenen Metalle voll ist, so wird
das mit Thon vermachte Auge vermittelst des
Sticheisens geöffnet, und die Schlacken nebst
dem Eisen in den vorher zubereiteten Vorheerd
abgelassen, die noch weichen Schlacken mit dem
Schlackenhaken von der Eisenmasse, so das Floß-
eisen genennt wird, abgezogen, und der Abstrich,
nachdem er erkaltet, gepocht und gewaschen.
In 24 Stunden wird 7, 8 bis 9mal abgesto-
chen, und das Schmelzen in einem Ofen 9, 11
bis 13 Monate fortgesetzt. Im Durchschnitt
gerechnet, wurden in einer Woche 182 Maaß
gerösteter Stein verschmolzen, und zum Rösten
und Schmelzen 581 Faß Kohlen erfordert, wo-
von, das Wascheisen mit dazu gerechnet, 287
Centner gewonnen werden. Nach einer An-
gabe des Hauptbuchhalter Grübers, welche Po-

da

und die Eiſenkoͤrner aus denſelben mit dem Sie-
be ausgewaſchen; das herausgewaſchene Eiſen
hieß Waſchwerk, ſo wie das uͤbrige Schlamm.
Um aber eine groͤßere Menge Eiſen mit geringe-
rem Aufwande an Kohlen auszubringen, ſind
ſtatt der Stuͤckoͤfen neuerlich ſowohl hohe Oefen
als Floßoͤfen eingefuͤhrt worden. An dem vor-
dern Theile dieſer beyderley Oefen iſt uͤber dem
Bodenſteine ein Loch, das mit Thone vermacht
wird, zum Abſtechen des Eiſens; an der Mitte
der rechten Seite des Ofens iſt eine Oeffnung
14 bis 15 Zoll uͤber dem Bodenſteine, vor wel-
chem die Geblaͤſe liegen. Nachdem ſo viel Koh-
len und Stein aufgeſetzt worden, daß der Heerd
von dem geſchmolzenen Metalle voll iſt, ſo wird
das mit Thon vermachte Auge vermittelſt des
Sticheiſens geoͤffnet, und die Schlacken nebſt
dem Eiſen in den vorher zubereiteten Vorheerd
abgelaſſen, die noch weichen Schlacken mit dem
Schlackenhaken von der Eiſenmaſſe, ſo das Floß-
eiſen genennt wird, abgezogen, und der Abſtrich,
nachdem er erkaltet, gepocht und gewaſchen.
In 24 Stunden wird 7, 8 bis 9mal abgeſto-
chen, und das Schmelzen in einem Ofen 9, 11
bis 13 Monate fortgeſetzt. Im Durchſchnitt
gerechnet, wurden in einer Woche 182 Maaß
geroͤſteter Stein verſchmolzen, und zum Roͤſten
und Schmelzen 581 Faß Kohlen erfordert, wo-
von, das Waſcheiſen mit dazu gerechnet, 287
Centner gewonnen werden. Nach einer An-
gabe des Hauptbuchhalter Gruͤbers, welche Po-

da
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[846/0856] und die Eiſenkoͤrner aus denſelben mit dem Sie- be ausgewaſchen; das herausgewaſchene Eiſen hieß Waſchwerk, ſo wie das uͤbrige Schlamm. Um aber eine groͤßere Menge Eiſen mit geringe- rem Aufwande an Kohlen auszubringen, ſind ſtatt der Stuͤckoͤfen neuerlich ſowohl hohe Oefen als Floßoͤfen eingefuͤhrt worden. An dem vor- dern Theile dieſer beyderley Oefen iſt uͤber dem Bodenſteine ein Loch, das mit Thone vermacht wird, zum Abſtechen des Eiſens; an der Mitte der rechten Seite des Ofens iſt eine Oeffnung 14 bis 15 Zoll uͤber dem Bodenſteine, vor wel- chem die Geblaͤſe liegen. Nachdem ſo viel Koh- len und Stein aufgeſetzt worden, daß der Heerd von dem geſchmolzenen Metalle voll iſt, ſo wird das mit Thon vermachte Auge vermittelſt des Sticheiſens geoͤffnet, und die Schlacken nebſt dem Eiſen in den vorher zubereiteten Vorheerd abgelaſſen, die noch weichen Schlacken mit dem Schlackenhaken von der Eiſenmaſſe, ſo das Floß- eiſen genennt wird, abgezogen, und der Abſtrich, nachdem er erkaltet, gepocht und gewaſchen. In 24 Stunden wird 7, 8 bis 9mal abgeſto- chen, und das Schmelzen in einem Ofen 9, 11 bis 13 Monate fortgeſetzt. Im Durchſchnitt gerechnet, wurden in einer Woche 182 Maaß geroͤſteter Stein verſchmolzen, und zum Roͤſten und Schmelzen 581 Faß Kohlen erfordert, wo- von, das Waſcheiſen mit dazu gerechnet, 287 Centner gewonnen werden. Nach einer An- gabe des Hauptbuchhalter Gruͤbers, welche Po- da

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 846. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/856>, abgerufen am 24.11.2024.