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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

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welcher vornehmlich auf die Reinheit und Weiße
des Salzes arbeitete, welches man in den hälli-
schen Salzwerken sehr vernachlässigte.

Bey Pirna sind noch die berühmten Stein-
brüche, wie auch bey Greifenstein; bey Mut-
schen findet man Krystalle, welche unter dem
Namen der Mutschner Diamante bekannt sind.
Bey Rochlitz sind berühmte rothe Steinbrüche,
auch Marmor, Jaspis, Chalcedonier und an-
dere Steine. Bey Colditz findet man Walker-
erde. Bey Zöblitz findet man den Serpentin-
stein, woraus allerhand Geräthe gemacht wird:
man hat rothen, welcher einer der schönsten ist,
und daher auch vom Landesherrn als Regal an-
gesehen wird. Außerdem giebt es auch noch
gelben, grünen, braunen, grauen und schwar-
zen, auch findet man in dem churfürstlichen ro-
then Bruche Asbest von unterschiedenen Far-
ben, und Granaten. Mineralische Brunnen
sind zu Radeberg, wo sie 1717 entdeckt wurden,
ingleichen zu Wolkenstein, zu Lauchstädt, wel-
ches letztere die sorgende Huld des durchlauch-
tigsten Friedrich Augusts so sehr verschönerte;
ingleichen das zu Marienberg, das Wiesenbad
zu Annaberg: und so sind in dem Lande noch
viele dergleichen mineralische Brunnen, welche
aber nicht hinlänglich untersucht sind; daher
auch die ökonomische Societät zu Leipzig ganz
neuerlich eine allgemeine Theorie, die minera-
lischen Quellen zu untersuchen, aufgab, und von
den Chemikern verlangte.


Sach-

welcher vornehmlich auf die Reinheit und Weiße
des Salzes arbeitete, welches man in den haͤlli-
ſchen Salzwerken ſehr vernachlaͤſſigte.

Bey Pirna ſind noch die beruͤhmten Stein-
bruͤche, wie auch bey Greifenſtein; bey Mut-
ſchen findet man Kryſtalle, welche unter dem
Namen der Mutſchner Diamante bekannt ſind.
Bey Rochlitz ſind beruͤhmte rothe Steinbruͤche,
auch Marmor, Jaſpis, Chalcedonier und an-
dere Steine. Bey Colditz findet man Walker-
erde. Bey Zoͤblitz findet man den Serpentin-
ſtein, woraus allerhand Geraͤthe gemacht wird:
man hat rothen, welcher einer der ſchoͤnſten iſt,
und daher auch vom Landesherrn als Regal an-
geſehen wird. Außerdem giebt es auch noch
gelben, gruͤnen, braunen, grauen und ſchwar-
zen, auch findet man in dem churfuͤrſtlichen ro-
then Bruche Asbeſt von unterſchiedenen Far-
ben, und Granaten. Mineraliſche Brunnen
ſind zu Radeberg, wo ſie 1717 entdeckt wurden,
ingleichen zu Wolkenſtein, zu Lauchſtaͤdt, wel-
ches letztere die ſorgende Huld des durchlauch-
tigſten Friedrich Auguſts ſo ſehr verſchoͤnerte;
ingleichen das zu Marienberg, das Wieſenbad
zu Annaberg: und ſo ſind in dem Lande noch
viele dergleichen mineraliſche Brunnen, welche
aber nicht hinlaͤnglich unterſucht ſind; daher
auch die oͤkonomiſche Societaͤt zu Leipzig ganz
neuerlich eine allgemeine Theorie, die minera-
liſchen Quellen zu unterſuchen, aufgab, und von
den Chemikern verlangte.


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[816/0826] welcher vornehmlich auf die Reinheit und Weiße des Salzes arbeitete, welches man in den haͤlli- ſchen Salzwerken ſehr vernachlaͤſſigte. Bey Pirna ſind noch die beruͤhmten Stein- bruͤche, wie auch bey Greifenſtein; bey Mut- ſchen findet man Kryſtalle, welche unter dem Namen der Mutſchner Diamante bekannt ſind. Bey Rochlitz ſind beruͤhmte rothe Steinbruͤche, auch Marmor, Jaſpis, Chalcedonier und an- dere Steine. Bey Colditz findet man Walker- erde. Bey Zoͤblitz findet man den Serpentin- ſtein, woraus allerhand Geraͤthe gemacht wird: man hat rothen, welcher einer der ſchoͤnſten iſt, und daher auch vom Landesherrn als Regal an- geſehen wird. Außerdem giebt es auch noch gelben, gruͤnen, braunen, grauen und ſchwar- zen, auch findet man in dem churfuͤrſtlichen ro- then Bruche Asbeſt von unterſchiedenen Far- ben, und Granaten. Mineraliſche Brunnen ſind zu Radeberg, wo ſie 1717 entdeckt wurden, ingleichen zu Wolkenſtein, zu Lauchſtaͤdt, wel- ches letztere die ſorgende Huld des durchlauch- tigſten Friedrich Auguſts ſo ſehr verſchoͤnerte; ingleichen das zu Marienberg, das Wieſenbad zu Annaberg: und ſo ſind in dem Lande noch viele dergleichen mineraliſche Brunnen, welche aber nicht hinlaͤnglich unterſucht ſind; daher auch die oͤkonomiſche Societaͤt zu Leipzig ganz neuerlich eine allgemeine Theorie, die minera- liſchen Quellen zu unterſuchen, aufgab, und von den Chemikern verlangte. Sach-

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 816. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/826>, abgerufen am 25.11.2024.