Der Harzbergbau, sonderlich der braun- schweigische, welcher den beträchtlichsten Theil desselben ausmacht, litte in dem siebenzehnten Jahrhunderte viel von den häufigen Theilungen und den Kriegen. Dennoch waren die zu Zel- lerfeld und Clausthal in diesen Zeiten in sehr großem Flor; Honemann in den Alterthümern des Harzes sagt, daß sie in solchem Flor da- mals gestanden, als sie vorher nie gewesen und auch nie gekommen sind a). Im Jahr 1606 war der Bergbau auf dem Rammelsberge noch sehr ansehnlich, wie man aus dem Verzeichniß der Gruben, welches Bruckmann angiebt, er- siehet b). In dieses Jahrhundert fällt auch die Einführung des Gebrauchs des Schießens bey dem Bergbau, welcher sich von Böheim aus hierher verbreitete.
Die Bergwerkslitteratur dieses Jahrhun- derts kann unter drey Hauptklassen betrachtet werden. Einige behandeln die Bergsachen hi- storisch, andere juristisch, noch andere kunst- und finanzmäßig. Unter die erstere Klasse ge- hören die Verfasser der Chroniken, der Berg- städte, in so fern sie aus guten und archivali- schen Nachrichten, oder aus den Stadtbüchern, oder den Büchern der Gewerkschaften geschöpft haben. Es gehören hierher die Chronik von
Schnee-
a) Theil I. p. 97.
b) S. Bruckmanns Magnalia Dei P. II. tab. 15.
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Der Harzbergbau, ſonderlich der braun- ſchweigiſche, welcher den betraͤchtlichſten Theil deſſelben ausmacht, litte in dem ſiebenzehnten Jahrhunderte viel von den haͤufigen Theilungen und den Kriegen. Dennoch waren die zu Zel- lerfeld und Clausthal in dieſen Zeiten in ſehr großem Flor; Honemann in den Alterthuͤmern des Harzes ſagt, daß ſie in ſolchem Flor da- mals geſtanden, als ſie vorher nie geweſen und auch nie gekommen ſind a). Im Jahr 1606 war der Bergbau auf dem Rammelsberge noch ſehr anſehnlich, wie man aus dem Verzeichniß der Gruben, welches Bruckmann angiebt, er- ſiehet b). In dieſes Jahrhundert faͤllt auch die Einfuͤhrung des Gebrauchs des Schießens bey dem Bergbau, welcher ſich von Boͤheim aus hierher verbreitete.
Die Bergwerkslitteratur dieſes Jahrhun- derts kann unter drey Hauptklaſſen betrachtet werden. Einige behandeln die Bergſachen hi- ſtoriſch, andere juriſtiſch, noch andere kunſt- und finanzmaͤßig. Unter die erſtere Klaſſe ge- hoͤren die Verfaſſer der Chroniken, der Berg- ſtaͤdte, in ſo fern ſie aus guten und archivali- ſchen Nachrichten, oder aus den Stadtbuͤchern, oder den Buͤchern der Gewerkſchaften geſchoͤpft haben. Es gehoͤren hierher die Chronik von
Schnee-
a) Theil I. p. 97.
b) S. Bruckmanns Magnalia Dei P. II. tab. 15.
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[803/0813]
Der Harzbergbau, ſonderlich der braun-
ſchweigiſche, welcher den betraͤchtlichſten Theil
deſſelben ausmacht, litte in dem ſiebenzehnten
Jahrhunderte viel von den haͤufigen Theilungen
und den Kriegen. Dennoch waren die zu Zel-
lerfeld und Clausthal in dieſen Zeiten in ſehr
großem Flor; Honemann in den Alterthuͤmern
des Harzes ſagt, daß ſie in ſolchem Flor da-
mals geſtanden, als ſie vorher nie geweſen und
auch nie gekommen ſind a). Im Jahr 1606
war der Bergbau auf dem Rammelsberge noch
ſehr anſehnlich, wie man aus dem Verzeichniß
der Gruben, welches Bruckmann angiebt, er-
ſiehet b). In dieſes Jahrhundert faͤllt auch
die Einfuͤhrung des Gebrauchs des Schießens
bey dem Bergbau, welcher ſich von Boͤheim
aus hierher verbreitete.
Die Bergwerkslitteratur dieſes Jahrhun-
derts kann unter drey Hauptklaſſen betrachtet
werden. Einige behandeln die Bergſachen hi-
ſtoriſch, andere juriſtiſch, noch andere kunſt-
und finanzmaͤßig. Unter die erſtere Klaſſe ge-
hoͤren die Verfaſſer der Chroniken, der Berg-
ſtaͤdte, in ſo fern ſie aus guten und archivali-
ſchen Nachrichten, oder aus den Stadtbuͤchern,
oder den Buͤchern der Gewerkſchaften geſchoͤpft
haben. Es gehoͤren hierher die Chronik von
Schnee-
a) Theil I. p. 97.
b) S. Bruckmanns Magnalia Dei P. II. tab. 15.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 803. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/813>, abgerufen am 25.11.2024.
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