der Bergwerke, und 1697 eine Ordnung we- gen der freyen Schmelz- und Seigerhütte zu Neustadt an der Dossa. Uebrigens machte Brandenburg einen großen Gewinn durch die Erlangung des Erzstifts Magdeburgs, als eines weltlichen Herzogthums, zu welchem es vermöge des westphälischen Friedens gediehe, indem es dadurch die so wichtigen und berühm- ten Salzwerke zu Halle an sich brachte, wel- che noch immer ihren alten Ruhm behaupte- ten.
In den fränkisch markgräflich branden- burgischen Landen, ergieng 1619 eine Berg- ordnung, die Marggrafen zu Brandenburg Christian und Joachim Ernsts, sie erschien zu Hof, und findet sich in den Constitutionibus metallicis, die zu Leipzig 1616 erschienen.
In Böheim setzte man im siebenzehnten Jahrhunderte die Bemühungen für den Berg- bau fort. Vornehmlich vermehrte man die Orte für die Berggerichte, welches einen aus- gebreiteten Bergbau beweiset. So privile- girte Kaiser Mathias 1614 die Stadt Schla- ckenwalde zu einer freyen Bergstadt, und der nämliche gab der Bergstadt Schönfeld das Recht, Bergurtheile zu sprechen, durch ein Privilegium von 1615. Eben so erhielt Jo- achimsthal die Rechte einer freyen Bergstadt von K. Maximilian, und der Rath wurde in seinem Rechte Bergurtheile zu machen bestä-
tigt.
der Bergwerke, und 1697 eine Ordnung we- gen der freyen Schmelz- und Seigerhuͤtte zu Neuſtadt an der Doſſa. Uebrigens machte Brandenburg einen großen Gewinn durch die Erlangung des Erzſtifts Magdeburgs, als eines weltlichen Herzogthums, zu welchem es vermoͤge des weſtphaͤliſchen Friedens gediehe, indem es dadurch die ſo wichtigen und beruͤhm- ten Salzwerke zu Halle an ſich brachte, wel- che noch immer ihren alten Ruhm behaupte- ten.
In den fraͤnkiſch markgraͤflich branden- burgiſchen Landen, ergieng 1619 eine Berg- ordnung, die Marggrafen zu Brandenburg Chriſtian und Joachim Ernſts, ſie erſchien zu Hof, und findet ſich in den Conſtitutionibus metallicis, die zu Leipzig 1616 erſchienen.
In Boͤheim ſetzte man im ſiebenzehnten Jahrhunderte die Bemuͤhungen fuͤr den Berg- bau fort. Vornehmlich vermehrte man die Orte fuͤr die Berggerichte, welches einen aus- gebreiteten Bergbau beweiſet. So privile- girte Kaiſer Mathias 1614 die Stadt Schla- ckenwalde zu einer freyen Bergſtadt, und der naͤmliche gab der Bergſtadt Schoͤnfeld das Recht, Bergurtheile zu ſprechen, durch ein Privilegium von 1615. Eben ſo erhielt Jo- achimsthal die Rechte einer freyen Bergſtadt von K. Maximilian, und der Rath wurde in ſeinem Rechte Bergurtheile zu machen beſtaͤ-
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der Bergwerke, und 1697 eine Ordnung we-
gen der freyen Schmelz- und Seigerhuͤtte zu
Neuſtadt an der Doſſa. Uebrigens machte
Brandenburg einen großen Gewinn durch die
Erlangung des Erzſtifts Magdeburgs, als
eines weltlichen Herzogthums, zu welchem es
vermoͤge des weſtphaͤliſchen Friedens gediehe,
indem es dadurch die ſo wichtigen und beruͤhm-
ten Salzwerke zu Halle an ſich brachte, wel-
che noch immer ihren alten Ruhm behaupte-
ten.
In den fraͤnkiſch markgraͤflich branden-
burgiſchen Landen, ergieng 1619 eine Berg-
ordnung, die Marggrafen zu Brandenburg
Chriſtian und Joachim Ernſts, ſie erſchien zu
Hof, und findet ſich in den Conſtitutionibus
metallicis, die zu Leipzig 1616 erſchienen.
In Boͤheim ſetzte man im ſiebenzehnten
Jahrhunderte die Bemuͤhungen fuͤr den Berg-
bau fort. Vornehmlich vermehrte man die
Orte fuͤr die Berggerichte, welches einen aus-
gebreiteten Bergbau beweiſet. So privile-
girte Kaiſer Mathias 1614 die Stadt Schla-
ckenwalde zu einer freyen Bergſtadt, und der
naͤmliche gab der Bergſtadt Schoͤnfeld das
Recht, Bergurtheile zu ſprechen, durch ein
Privilegium von 1615. Eben ſo erhielt Jo-
achimsthal die Rechte einer freyen Bergſtadt
von K. Maximilian, und der Rath wurde in
ſeinem Rechte Bergurtheile zu machen beſtaͤ-
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 798. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/808>, abgerufen am 22.11.2024.
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