10. Bemühe dich, schattigte Spaziergän- ge anzulegen.
11. Suche auch außerhalb des Gartens ins Wilde Spaziergänge anzubringen.
12. Mache die Gänge nicht zu breit noch zu schmal.
13. Ueberhäufe und überlade deinen Platz nicht mit gar zu vielen Veränderungen.
14. In Pflanzungen ordne deine Bäume so, daß die am höchsten wachsenden in der Mit- te oder gegen Norden von der Sonne ab, die niedrigsten aber an den Seiten herum, und vornehmlich an der Südseite zu stehen kom- men.
15. Ausländische fremde Stauden, wel- che jedoch bey uns in freyer Luft fortkommen, können, wo sie zu haben sind, der Mannich- faltigkeit und Abwechselung wegen, in Pflan- zungen zwischen durch gesetzt werden. Große Pflanzungen aber davon allein anzulegen, ist nicht rathsam.
16. Zarte fremde Pflanzen gehören nur für einen Herrn, der selbst ein Kenner davon ist, und sich ihrer Wartung mit annimmt.
17. Eine große Orangerie ist dem übrigen Garten nachtheilig.
18. Man verfalle nicht auf den Einfall, daß man einen Vorzug in Besitzung einer Menge von Abänderungen und besondern Ar- ten von Pflanzen suche.
19.
10. Bemuͤhe dich, ſchattigte Spaziergaͤn- ge anzulegen.
11. Suche auch außerhalb des Gartens ins Wilde Spaziergaͤnge anzubringen.
12. Mache die Gaͤnge nicht zu breit noch zu ſchmal.
13. Ueberhaͤufe und uͤberlade deinen Platz nicht mit gar zu vielen Veraͤnderungen.
14. In Pflanzungen ordne deine Baͤume ſo, daß die am hoͤchſten wachſenden in der Mit- te oder gegen Norden von der Sonne ab, die niedrigſten aber an den Seiten herum, und vornehmlich an der Suͤdſeite zu ſtehen kom- men.
15. Auslaͤndiſche fremde Stauden, wel- che jedoch bey uns in freyer Luft fortkommen, koͤnnen, wo ſie zu haben ſind, der Mannich- faltigkeit und Abwechſelung wegen, in Pflan- zungen zwiſchen durch geſetzt werden. Große Pflanzungen aber davon allein anzulegen, iſt nicht rathſam.
16. Zarte fremde Pflanzen gehoͤren nur fuͤr einen Herrn, der ſelbſt ein Kenner davon iſt, und ſich ihrer Wartung mit annimmt.
17. Eine große Orangerie iſt dem uͤbrigen Garten nachtheilig.
18. Man verfalle nicht auf den Einfall, daß man einen Vorzug in Beſitzung einer Menge von Abaͤnderungen und beſondern Ar- ten von Pflanzen ſuche.
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10. Bemuͤhe dich, ſchattigte Spaziergaͤn-
ge anzulegen.
11. Suche auch außerhalb des Gartens
ins Wilde Spaziergaͤnge anzubringen.
12. Mache die Gaͤnge nicht zu breit noch
zu ſchmal.
13. Ueberhaͤufe und uͤberlade deinen Platz
nicht mit gar zu vielen Veraͤnderungen.
14. In Pflanzungen ordne deine Baͤume
ſo, daß die am hoͤchſten wachſenden in der Mit-
te oder gegen Norden von der Sonne ab, die
niedrigſten aber an den Seiten herum, und
vornehmlich an der Suͤdſeite zu ſtehen kom-
men.
15. Auslaͤndiſche fremde Stauden, wel-
che jedoch bey uns in freyer Luft fortkommen,
koͤnnen, wo ſie zu haben ſind, der Mannich-
faltigkeit und Abwechſelung wegen, in Pflan-
zungen zwiſchen durch geſetzt werden. Große
Pflanzungen aber davon allein anzulegen, iſt
nicht rathſam.
16. Zarte fremde Pflanzen gehoͤren nur
fuͤr einen Herrn, der ſelbſt ein Kenner davon
iſt, und ſich ihrer Wartung mit annimmt.
17. Eine große Orangerie iſt dem uͤbrigen
Garten nachtheilig.
18. Man verfalle nicht auf den Einfall,
daß man einen Vorzug in Beſitzung einer
Menge von Abaͤnderungen und beſondern Ar-
ten von Pflanzen ſuche.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/80>, abgerufen am 23.11.2024.
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