Zürch 1565 erschienenen Werke das ganze Mineralreich x).
Im siebenzehnten Jahrhunderte.
In diesen Zeiten litten die Bergwerke, we- nigstens in einem großen Theil der deutschen Bergwerkslande, viel durch die Kriege, die dieses Jahrhundert merkwürdig machen. Wir nahen uns zuerst dem sächsischen Bergbaue, der in dem meißnischen Erzgebirge zu Anfange dieses Jahrhunderts noch immer blühete.
In den schneebergischen Werken hatte zwar der ungeheure Reichthum etwas nachgelassen, und sie gaben von 1598 bis 1605, von 1607 bis 1621, und von 1626 bis 1646, und also zu 15 und 20 Jahren keine Ausbeute. Es finden sich Nachrichten, daß um das Ende des Jahres 1617, wo keine Ausbeute von Sil- ber gefallen, nach Abzug aller Unkosten, an 400 Thaler gewonnen worden, welches ein unendlicher Abstand gegen die vorigen Schätze war. Desto wichtiger aber wurde der schnee- bergische Bergbau itzt durch die Kobalde. Man hatte bisher die Kobalde, deren großen Nu- tzen man wenig oder nicht kannte, fast gar nicht geachtet. Die mehreste Aufmersamkeit scheint ein gewisser Christoph Schürer, ein
Glas-
x)Conrad Gesneri de omni rerum fossilium ge- nere, gemmis, lapidibus, metallis et huiusmodi libri, Tiguri 1565. 8.
C c c 4
Zuͤrch 1565 erſchienenen Werke das ganze Mineralreich x).
Im ſiebenzehnten Jahrhunderte.
In dieſen Zeiten litten die Bergwerke, we- nigſtens in einem großen Theil der deutſchen Bergwerkslande, viel durch die Kriege, die dieſes Jahrhundert merkwuͤrdig machen. Wir nahen uns zuerſt dem ſaͤchſiſchen Bergbaue, der in dem meißniſchen Erzgebirge zu Anfange dieſes Jahrhunderts noch immer bluͤhete.
In den ſchneebergiſchen Werken hatte zwar der ungeheure Reichthum etwas nachgelaſſen, und ſie gaben von 1598 bis 1605, von 1607 bis 1621, und von 1626 bis 1646, und alſo zu 15 und 20 Jahren keine Ausbeute. Es finden ſich Nachrichten, daß um das Ende des Jahres 1617, wo keine Ausbeute von Sil- ber gefallen, nach Abzug aller Unkoſten, an 400 Thaler gewonnen worden, welches ein unendlicher Abſtand gegen die vorigen Schaͤtze war. Deſto wichtiger aber wurde der ſchnee- bergiſche Bergbau itzt durch die Kobalde. Man hatte bisher die Kobalde, deren großen Nu- tzen man wenig oder nicht kannte, faſt gar nicht geachtet. Die mehreſte Aufmerſamkeit ſcheint ein gewiſſer Chriſtoph Schuͤrer, ein
Glas-
x)Conrad Gesneri de omni rerum foſſilium ge- nere, gemmis, lapidibus, metallis et huiusmodi libri, Tiguri 1565. 8.
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Zuͤrch 1565 erſchienenen Werke das ganze
Mineralreich x).
Im ſiebenzehnten Jahrhunderte.
In dieſen Zeiten litten die Bergwerke, we-
nigſtens in einem großen Theil der deutſchen
Bergwerkslande, viel durch die Kriege, die
dieſes Jahrhundert merkwuͤrdig machen. Wir
nahen uns zuerſt dem ſaͤchſiſchen Bergbaue,
der in dem meißniſchen Erzgebirge zu Anfange
dieſes Jahrhunderts noch immer bluͤhete.
In den ſchneebergiſchen Werken hatte zwar
der ungeheure Reichthum etwas nachgelaſſen,
und ſie gaben von 1598 bis 1605, von 1607
bis 1621, und von 1626 bis 1646, und alſo
zu 15 und 20 Jahren keine Ausbeute. Es
finden ſich Nachrichten, daß um das Ende
des Jahres 1617, wo keine Ausbeute von Sil-
ber gefallen, nach Abzug aller Unkoſten, an
400 Thaler gewonnen worden, welches ein
unendlicher Abſtand gegen die vorigen Schaͤtze
war. Deſto wichtiger aber wurde der ſchnee-
bergiſche Bergbau itzt durch die Kobalde. Man
hatte bisher die Kobalde, deren großen Nu-
tzen man wenig oder nicht kannte, faſt gar
nicht geachtet. Die mehreſte Aufmerſamkeit
ſcheint ein gewiſſer Chriſtoph Schuͤrer, ein
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 775. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/785>, abgerufen am 24.11.2024.
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