Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

vor dem Jahre 1477 hatte man daselbst eine
Hüttenordnung, wie es mit dem Schmelzen
daselbst sollte gehalten werden, denn in diesem
Jahre erneuerten und bestätigten die Grafen Al-
brecht, Ernst und Vollrath dieselbe. 1487
drangen die Vormünder, die Grafen Vollrath
und Günther zu Mannsfeld, im Namen ihrer
unmündigen Vettern, auf die Beobachtung der
Hüttenordnung, ließen deshalb die Hüttenmei-
ster vorfordern und befahlen, keine Aenderung
einreißen zu lassen. Im Jahre 1497 wurde
abermals die Bergordnung, wie auch die Hüt-
tenordnung, wie es mit dem Schieferlangen
und Schmelzen gehalten werden sollte, von
neuem untersucht und erneuert. Die Grafen
suchten auch durch auswärtige Verträge ihren
Bergbau zu befördern, und schlossen deshalb
1510 mit dem Grafen Bothen zu Stollberg
der Kohlen und des Flosses s) halber einen Ver-
gleich, daß der Graf von Stollberg und seine
Unterthanen keinen Höhern auf die Kohlen ma-
chen, die wie Hiebe: für den Hüttenmeister zu
Heckstädt und Mannsfeld 9 Kübel, und für
den zu Eisleben 8 für einen Gulden geben und
folgen lassen sollten t). Im Jahre 1521 such-
ten sich die Grafen durch Privilegien Flußerze

zu
s) Schon damals also brauchte man den so ge-
nannten Fluß zum Schmelzen der mannsfeldi-
schen Kupferschiefer.
t) Spangenberg l. c. p. 348.

vor dem Jahre 1477 hatte man daſelbſt eine
Huͤttenordnung, wie es mit dem Schmelzen
daſelbſt ſollte gehalten werden, denn in dieſem
Jahre erneuerten und beſtaͤtigten die Grafen Al-
brecht, Ernſt und Vollrath dieſelbe. 1487
drangen die Vormuͤnder, die Grafen Vollrath
und Guͤnther zu Mannsfeld, im Namen ihrer
unmuͤndigen Vettern, auf die Beobachtung der
Huͤttenordnung, ließen deshalb die Huͤttenmei-
ſter vorfordern und befahlen, keine Aenderung
einreißen zu laſſen. Im Jahre 1497 wurde
abermals die Bergordnung, wie auch die Huͤt-
tenordnung, wie es mit dem Schieferlangen
und Schmelzen gehalten werden ſollte, von
neuem unterſucht und erneuert. Die Grafen
ſuchten auch durch auswaͤrtige Vertraͤge ihren
Bergbau zu befoͤrdern, und ſchloſſen deshalb
1510 mit dem Grafen Bothen zu Stollberg
der Kohlen und des Floſſes s) halber einen Ver-
gleich, daß der Graf von Stollberg und ſeine
Unterthanen keinen Hoͤhern auf die Kohlen ma-
chen, die wie Hiebe: fuͤr den Huͤttenmeiſter zu
Heckſtaͤdt und Mannsfeld 9 Kuͤbel, und fuͤr
den zu Eisleben 8 fuͤr einen Gulden geben und
folgen laſſen ſollten t). Im Jahre 1521 ſuch-
ten ſich die Grafen durch Privilegien Flußerze

zu
s) Schon damals alſo brauchte man den ſo ge-
nannten Fluß zum Schmelzen der mannsfeldi-
ſchen Kupferſchiefer.
t) Spangenberg l. c. p. 348.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0714" n="704"/>
vor dem Jahre 1477 hatte man da&#x017F;elb&#x017F;t eine<lb/>
Hu&#x0364;ttenordnung, wie es mit dem Schmelzen<lb/>
da&#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;ollte gehalten werden, denn in die&#x017F;em<lb/>
Jahre erneuerten und be&#x017F;ta&#x0364;tigten die Grafen Al-<lb/>
brecht, Ern&#x017F;t und Vollrath die&#x017F;elbe. 1487<lb/>
drangen die Vormu&#x0364;nder, die Grafen Vollrath<lb/>
und Gu&#x0364;nther zu Mannsfeld, im Namen ihrer<lb/>
unmu&#x0364;ndigen Vettern, auf die Beobachtung der<lb/>
Hu&#x0364;ttenordnung, ließen deshalb die Hu&#x0364;ttenmei-<lb/>
&#x017F;ter vorfordern und befahlen, keine Aenderung<lb/>
einreißen zu la&#x017F;&#x017F;en. Im Jahre 1497 wurde<lb/>
abermals die Bergordnung, wie auch die Hu&#x0364;t-<lb/>
tenordnung, wie es mit dem Schieferlangen<lb/>
und Schmelzen gehalten werden &#x017F;ollte, von<lb/>
neuem unter&#x017F;ucht und erneuert. Die Grafen<lb/>
&#x017F;uchten auch durch auswa&#x0364;rtige Vertra&#x0364;ge ihren<lb/>
Bergbau zu befo&#x0364;rdern, und &#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en deshalb<lb/>
1510 mit dem Grafen Bothen zu Stollberg<lb/>
der Kohlen und des Flo&#x017F;&#x017F;es <note place="foot" n="s)">Schon damals al&#x017F;o brauchte man den &#x017F;o ge-<lb/>
nannten Fluß zum Schmelzen der mannsfeldi-<lb/>
&#x017F;chen Kupfer&#x017F;chiefer.</note> halber einen Ver-<lb/>
gleich, daß der Graf von Stollberg und &#x017F;eine<lb/>
Unterthanen keinen Ho&#x0364;hern auf die Kohlen ma-<lb/>
chen, die wie Hiebe: fu&#x0364;r den Hu&#x0364;ttenmei&#x017F;ter zu<lb/>
Heck&#x017F;ta&#x0364;dt und Mannsfeld 9 Ku&#x0364;bel, und fu&#x0364;r<lb/>
den zu Eisleben 8 fu&#x0364;r einen Gulden geben und<lb/>
folgen la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ollten <note place="foot" n="t)">Spangenberg <hi rendition="#aq">l. c. p.</hi> 348.</note>. Im Jahre 1521 &#x017F;uch-<lb/>
ten &#x017F;ich die Grafen durch Privilegien Flußerze<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zu</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[704/0714] vor dem Jahre 1477 hatte man daſelbſt eine Huͤttenordnung, wie es mit dem Schmelzen daſelbſt ſollte gehalten werden, denn in dieſem Jahre erneuerten und beſtaͤtigten die Grafen Al- brecht, Ernſt und Vollrath dieſelbe. 1487 drangen die Vormuͤnder, die Grafen Vollrath und Guͤnther zu Mannsfeld, im Namen ihrer unmuͤndigen Vettern, auf die Beobachtung der Huͤttenordnung, ließen deshalb die Huͤttenmei- ſter vorfordern und befahlen, keine Aenderung einreißen zu laſſen. Im Jahre 1497 wurde abermals die Bergordnung, wie auch die Huͤt- tenordnung, wie es mit dem Schieferlangen und Schmelzen gehalten werden ſollte, von neuem unterſucht und erneuert. Die Grafen ſuchten auch durch auswaͤrtige Vertraͤge ihren Bergbau zu befoͤrdern, und ſchloſſen deshalb 1510 mit dem Grafen Bothen zu Stollberg der Kohlen und des Floſſes s) halber einen Ver- gleich, daß der Graf von Stollberg und ſeine Unterthanen keinen Hoͤhern auf die Kohlen ma- chen, die wie Hiebe: fuͤr den Huͤttenmeiſter zu Heckſtaͤdt und Mannsfeld 9 Kuͤbel, und fuͤr den zu Eisleben 8 fuͤr einen Gulden geben und folgen laſſen ſollten t). Im Jahre 1521 ſuch- ten ſich die Grafen durch Privilegien Flußerze zu s) Schon damals alſo brauchte man den ſo ge- nannten Fluß zum Schmelzen der mannsfeldi- ſchen Kupferſchiefer. t) Spangenberg l. c. p. 348.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/714
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 704. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/714>, abgerufen am 25.11.2024.