Jahr 1445 entstanden, da es hingegen Al- bin in das Jahr 1458 setzt a). Um das J. 1465 hatte es sich schon stark ausgebreitet, daß bereits vier Geschworne in den Refieren bestellt wurden. Um das Jahr 1465 legte man auch wichtige Wasserkünste an, weil diese Wer- ke sehr von Wassern gedrängt wurden. Im Jahre 1503 suchte Herzog Georg durch viele Freyheiten, die er dem daselbst angelegten Erb- stollen ertheilte, den Zinnbau zu befördern, und wiederholte sie 1507 mit einigen neuen Zusätzen b).
Ein anderes war Lauenstein, welches, wie Altenberg, über Dresden nach der böhmischen Grenze zu lag; ein drittes war Erbersdorf oder Ehrenfriedersdorf, welches älter war als Altenberg, und das alle andere übertraf. Man fand daselbst auch Spießglas. Ein vier- tes war Thum, das noch nicht gar eine halbe Meile von Erbersdorf lag; das fünfte war
Geyer;
a) S. Sammlung zur sächsischen Geschichte B. 4. p. 231. Verschiedenes findet sich auch in der um- ständlichen Nachricht von der churfürstlichen sächsischen schriftsäßigen freyen Zinnbergstadt Al- tenberg, von M. Christoph Meißnern, Dresd. und Leipz. 1747. 8. In den ältern Zeiten kommt Altenberg zuweilen vor unter dem Namen Geu- singsberg, von der Gegend, die Geusing hieß.
b) S. sächsische Samml. 4. p. 258, 259, Beyträ- ge alter Nachrichten von dem Zinnbergwerke zu Altenberg.
Jahr 1445 entſtanden, da es hingegen Al- bin in das Jahr 1458 ſetzt a). Um das J. 1465 hatte es ſich ſchon ſtark ausgebreitet, daß bereits vier Geſchworne in den Refieren beſtellt wurden. Um das Jahr 1465 legte man auch wichtige Waſſerkuͤnſte an, weil dieſe Wer- ke ſehr von Waſſern gedraͤngt wurden. Im Jahre 1503 ſuchte Herzog Georg durch viele Freyheiten, die er dem daſelbſt angelegten Erb- ſtollen ertheilte, den Zinnbau zu befoͤrdern, und wiederholte ſie 1507 mit einigen neuen Zuſaͤtzen b).
Ein anderes war Lauenſtein, welches, wie Altenberg, uͤber Dresden nach der boͤhmiſchen Grenze zu lag; ein drittes war Erbersdorf oder Ehrenfriedersdorf, welches aͤlter war als Altenberg, und das alle andere uͤbertraf. Man fand daſelbſt auch Spießglas. Ein vier- tes war Thum, das noch nicht gar eine halbe Meile von Erbersdorf lag; das fuͤnfte war
Geyer;
a) S. Sammlung zur ſaͤchſiſchen Geſchichte B. 4. p. 231. Verſchiedenes findet ſich auch in der um- ſtaͤndlichen Nachricht von der churfuͤrſtlichen ſaͤchſiſchen ſchriftſaͤßigen freyen Zinnbergſtadt Al- tenberg, von M. Chriſtoph Meißnern, Dresd. und Leipz. 1747. 8. In den aͤltern Zeiten kommt Altenberg zuweilen vor unter dem Namen Geu- ſingsberg, von der Gegend, die Geuſing hieß.
b) S. ſaͤchſiſche Samml. 4. p. 258, 259, Beytraͤ- ge alter Nachrichten von dem Zinnbergwerke zu Altenberg.
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Jahr 1445 entſtanden, da es hingegen Al-
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1465 hatte es ſich ſchon ſtark ausgebreitet,
daß bereits vier Geſchworne in den Refieren
beſtellt wurden. Um das Jahr 1465 legte man
auch wichtige Waſſerkuͤnſte an, weil dieſe Wer-
ke ſehr von Waſſern gedraͤngt wurden. Im
Jahre 1503 ſuchte Herzog Georg durch viele
Freyheiten, die er dem daſelbſt angelegten Erb-
ſtollen ertheilte, den Zinnbau zu befoͤrdern,
und wiederholte ſie 1507 mit einigen neuen
Zuſaͤtzen b).
Ein anderes war Lauenſtein, welches, wie
Altenberg, uͤber Dresden nach der boͤhmiſchen
Grenze zu lag; ein drittes war Erbersdorf
oder Ehrenfriedersdorf, welches aͤlter war
als Altenberg, und das alle andere uͤbertraf.
Man fand daſelbſt auch Spießglas. Ein vier-
tes war Thum, das noch nicht gar eine halbe
Meile von Erbersdorf lag; das fuͤnfte war
Geyer;
a) S. Sammlung zur ſaͤchſiſchen Geſchichte B. 4.
p. 231. Verſchiedenes findet ſich auch in der um-
ſtaͤndlichen Nachricht von der churfuͤrſtlichen
ſaͤchſiſchen ſchriftſaͤßigen freyen Zinnbergſtadt Al-
tenberg, von M. Chriſtoph Meißnern, Dresd.
und Leipz. 1747. 8. In den aͤltern Zeiten kommt
Altenberg zuweilen vor unter dem Namen Geu-
ſingsberg, von der Gegend, die Geuſing hieß.
b) S. ſaͤchſiſche Samml. 4. p. 258, 259, Beytraͤ-
ge alter Nachrichten von dem Zinnbergwerke zu
Altenberg.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 674. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/684>, abgerufen am 24.11.2024.
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