fahl die strengste Aufsicht und genauesten Bes- serungen, ließ sie häufig mit Bäumen bepflan- zen, um das Besserungsmaterial in der Nähe zu haben. Indessen hat er, so viel uns be- kannt ist, noch keinen vorzüglichen Gebrauch von Chausseen gemacht.
Auch in dem Oesterreichischen zeichnet sich sonderlich die Regierung Karls VI. und Franz I., Marken Theresiens und Joseph des zweyten hierinnen aus, und nur noch neuerlich sind verschiedene wichtige Straßen zum Behuf des Handels angelegt worden. So wurden der- gleichen durch die Buckowina angelegt in dem Jahre 177[ - 1 Zeichen fehlt]. Die große carolinische Straße von Fiume bis Carlstadt in Croatien wurde auf Befehl Carls VI. wegen des Handels der dortigen Erblande angelegt, es wurden Berge gesprengt und Thäler damit ausgefüllt. So wurde der Berg Petsch in einer Länge von 400 Klaftern gesprengt, und man schoß noch in den neuen Zeiten aus der Kaiserl. Schatz- kammer zu den Landstraßen von Karlstadt 183000 Fl. her.
In dem Hessischen verschönerte der vorige und itzige Landgraf, der so viel für die Schön- heit des Landes gethan, auch das Land durch vorzügliche Straßen, und sie sind meist chaus- sirt.
Ge-
fahl die ſtrengſte Aufſicht und genaueſten Beſ- ſerungen, ließ ſie haͤufig mit Baͤumen bepflan- zen, um das Beſſerungsmaterial in der Naͤhe zu haben. Indeſſen hat er, ſo viel uns be- kannt iſt, noch keinen vorzuͤglichen Gebrauch von Chauſſeen gemacht.
Auch in dem Oeſterreichiſchen zeichnet ſich ſonderlich die Regierung Karls VI. und Franz I., Marken Thereſiens und Joſeph des zweyten hierinnen aus, und nur noch neuerlich ſind verſchiedene wichtige Straßen zum Behuf des Handels angelegt worden. So wurden der- gleichen durch die Buckowina angelegt in dem Jahre 177[ – 1 Zeichen fehlt]. Die große caroliniſche Straße von Fiume bis Carlſtadt in Croatien wurde auf Befehl Carls VI. wegen des Handels der dortigen Erblande angelegt, es wurden Berge geſprengt und Thaͤler damit ausgefuͤllt. So wurde der Berg Petſch in einer Laͤnge von 400 Klaftern geſprengt, und man ſchoß noch in den neuen Zeiten aus der Kaiſerl. Schatz- kammer zu den Landſtraßen von Karlſtadt 183000 Fl. her.
In dem Heſſiſchen verſchoͤnerte der vorige und itzige Landgraf, der ſo viel fuͤr die Schoͤn- heit des Landes gethan, auch das Land durch vorzuͤgliche Straßen, und ſie ſind meiſt chauſ- ſirt.
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fahl die ſtrengſte Aufſicht und genaueſten Beſ-
ſerungen, ließ ſie haͤufig mit Baͤumen bepflan-
zen, um das Beſſerungsmaterial in der Naͤhe
zu haben. Indeſſen hat er, ſo viel uns be-
kannt iſt, noch keinen vorzuͤglichen Gebrauch
von Chauſſeen gemacht.
Auch in dem Oeſterreichiſchen zeichnet ſich
ſonderlich die Regierung Karls VI. und Franz
I., Marken Thereſiens und Joſeph des zweyten
hierinnen aus, und nur noch neuerlich ſind
verſchiedene wichtige Straßen zum Behuf des
Handels angelegt worden. So wurden der-
gleichen durch die Buckowina angelegt in dem
Jahre 177_. Die große caroliniſche Straße
von Fiume bis Carlſtadt in Croatien wurde
auf Befehl Carls VI. wegen des Handels der
dortigen Erblande angelegt, es wurden Berge
geſprengt und Thaͤler damit ausgefuͤllt. So
wurde der Berg Petſch in einer Laͤnge von
400 Klaftern geſprengt, und man ſchoß noch
in den neuen Zeiten aus der Kaiſerl. Schatz-
kammer zu den Landſtraßen von Karlſtadt
183000 Fl. her.
In dem Heſſiſchen verſchoͤnerte der vorige
und itzige Landgraf, der ſo viel fuͤr die Schoͤn-
heit des Landes gethan, auch das Land durch
vorzuͤgliche Straßen, und ſie ſind meiſt chauſ-
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 656. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/666>, abgerufen am 24.11.2024.
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