Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

Lehen oder andere Güter mit Bauwerk, auch
Roß und Wagen haben.

Es wurde untersagt, Buchen, Eichen und
Breter aus dem Lande zu verflößen. Es wur-
de die gesetzmäßige Länge für die Tragflößen
bestimmt, nach welcher jeder tännener oder
fichtener Tragfloß über 20 Tragbäume nicht
haben, und jeder Baum wenigstens acht und
dreyßig Schuh lang und überzwerg in eine
Spangen, die nach der Breite siebenzehn
Schuh enthielt r). Ein jeder Schnittfloß
mußte höchstens zwölf Bäume, und jeder
Schnittbaum wenigstens dreyßig Schuhe hal-
ten. Ein Buchenfloß mußte aufs höchste
zwanzig Bäume, und die Länge eines Schnitt-
floßes haben. Auch durfte kein junges Holz
als Schnittholz auf die Flößen gebracht und
gelegt werden, um dadurch das Verwüsten
der Wälder zu verhüten s).

In dem Braunschweigischen sorgte man
auch für die Holzflößen. Man benutzte sie vor-
nehmlich zum Behuf der Berg- und Salzwer-
ke. Sie geschahe nach der braunschweigischen
Forstordnung, welche sich bey dem Fritsch be-
findet, und wahrscheinlich von 1547 ist t), auf

den
r) S. Fritsch l. c. p. 107. Art. 65.
s) Ebend. Art. 68.
t) Es heißt daselbst bey dem Fritsch l. c. p. 124.
Cap. 7. von den Holzflößen. Daß 1) die Holz-
flößen,

Lehen oder andere Guͤter mit Bauwerk, auch
Roß und Wagen haben.

Es wurde unterſagt, Buchen, Eichen und
Breter aus dem Lande zu verfloͤßen. Es wur-
de die geſetzmaͤßige Laͤnge fuͤr die Tragfloͤßen
beſtimmt, nach welcher jeder taͤnnener oder
fichtener Tragfloß uͤber 20 Tragbaͤume nicht
haben, und jeder Baum wenigſtens acht und
dreyßig Schuh lang und uͤberzwerg in eine
Spangen, die nach der Breite ſiebenzehn
Schuh enthielt r). Ein jeder Schnittfloß
mußte hoͤchſtens zwoͤlf Baͤume, und jeder
Schnittbaum wenigſtens dreyßig Schuhe hal-
ten. Ein Buchenfloß mußte aufs hoͤchſte
zwanzig Baͤume, und die Laͤnge eines Schnitt-
floßes haben. Auch durfte kein junges Holz
als Schnittholz auf die Floͤßen gebracht und
gelegt werden, um dadurch das Verwuͤſten
der Waͤlder zu verhuͤten s).

In dem Braunſchweigiſchen ſorgte man
auch fuͤr die Holzfloͤßen. Man benutzte ſie vor-
nehmlich zum Behuf der Berg- und Salzwer-
ke. Sie geſchahe nach der braunſchweigiſchen
Forſtordnung, welche ſich bey dem Fritſch be-
findet, und wahrſcheinlich von 1547 iſt t), auf

den
r) S. Fritſch l. c. p. 107. Art. 65.
s) Ebend. Art. 68.
t) Es heißt daſelbſt bey dem Fritſch l. c. p. 124.
Cap. 7. von den Holzfloͤßen. Daß 1) die Holz-
floͤßen,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0629" n="619"/>
Lehen oder andere Gu&#x0364;ter mit Bauwerk, auch<lb/>
Roß und Wagen haben.</p><lb/>
          <p>Es wurde unter&#x017F;agt, Buchen, Eichen und<lb/>
Breter aus dem Lande zu verflo&#x0364;ßen. Es wur-<lb/>
de die ge&#x017F;etzma&#x0364;ßige La&#x0364;nge fu&#x0364;r die Tragflo&#x0364;ßen<lb/>
be&#x017F;timmt, nach welcher jeder ta&#x0364;nnener oder<lb/>
fichtener Tragfloß u&#x0364;ber 20 Tragba&#x0364;ume nicht<lb/>
haben, und jeder Baum wenig&#x017F;tens acht und<lb/>
dreyßig Schuh lang und u&#x0364;berzwerg in eine<lb/>
Spangen, die nach der Breite &#x017F;iebenzehn<lb/>
Schuh enthielt <note place="foot" n="r)">S. Frit&#x017F;ch <hi rendition="#aq">l. c. p.</hi> 107. Art. 65.</note>. Ein jeder Schnittfloß<lb/>
mußte ho&#x0364;ch&#x017F;tens zwo&#x0364;lf Ba&#x0364;ume, und jeder<lb/>
Schnittbaum wenig&#x017F;tens dreyßig Schuhe hal-<lb/>
ten. Ein Buchenfloß mußte aufs ho&#x0364;ch&#x017F;te<lb/>
zwanzig Ba&#x0364;ume, und die La&#x0364;nge eines Schnitt-<lb/>
floßes haben. Auch durfte kein junges Holz<lb/>
als Schnittholz auf die Flo&#x0364;ßen gebracht und<lb/>
gelegt werden, um dadurch das Verwu&#x0364;&#x017F;ten<lb/>
der Wa&#x0364;lder zu verhu&#x0364;ten <note place="foot" n="s)">Ebend. Art. 68.</note>.</p><lb/>
          <p>In dem Braun&#x017F;chweigi&#x017F;chen &#x017F;orgte man<lb/>
auch fu&#x0364;r die Holzflo&#x0364;ßen. Man benutzte &#x017F;ie vor-<lb/>
nehmlich zum Behuf der Berg- und Salzwer-<lb/>
ke. Sie ge&#x017F;chahe nach der braun&#x017F;chweigi&#x017F;chen<lb/>
For&#x017F;tordnung, welche &#x017F;ich bey dem Frit&#x017F;ch be-<lb/>
findet, und wahr&#x017F;cheinlich von 1547 i&#x017F;t <note xml:id="seg2pn_36_1" next="#seg2pn_36_2" place="foot" n="t)">Es heißt da&#x017F;elb&#x017F;t bey dem Frit&#x017F;ch <hi rendition="#aq">l. c. p.</hi> 124.<lb/>
Cap. 7. von den Holzflo&#x0364;ßen. Daß 1) die Holz-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">flo&#x0364;ßen,</fw></note>, auf<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[619/0629] Lehen oder andere Guͤter mit Bauwerk, auch Roß und Wagen haben. Es wurde unterſagt, Buchen, Eichen und Breter aus dem Lande zu verfloͤßen. Es wur- de die geſetzmaͤßige Laͤnge fuͤr die Tragfloͤßen beſtimmt, nach welcher jeder taͤnnener oder fichtener Tragfloß uͤber 20 Tragbaͤume nicht haben, und jeder Baum wenigſtens acht und dreyßig Schuh lang und uͤberzwerg in eine Spangen, die nach der Breite ſiebenzehn Schuh enthielt r). Ein jeder Schnittfloß mußte hoͤchſtens zwoͤlf Baͤume, und jeder Schnittbaum wenigſtens dreyßig Schuhe hal- ten. Ein Buchenfloß mußte aufs hoͤchſte zwanzig Baͤume, und die Laͤnge eines Schnitt- floßes haben. Auch durfte kein junges Holz als Schnittholz auf die Floͤßen gebracht und gelegt werden, um dadurch das Verwuͤſten der Waͤlder zu verhuͤten s). In dem Braunſchweigiſchen ſorgte man auch fuͤr die Holzfloͤßen. Man benutzte ſie vor- nehmlich zum Behuf der Berg- und Salzwer- ke. Sie geſchahe nach der braunſchweigiſchen Forſtordnung, welche ſich bey dem Fritſch be- findet, und wahrſcheinlich von 1547 iſt t), auf den r) S. Fritſch l. c. p. 107. Art. 65. s) Ebend. Art. 68. t) Es heißt daſelbſt bey dem Fritſch l. c. p. 124. Cap. 7. von den Holzfloͤßen. Daß 1) die Holz- floͤßen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/629
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 619. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/629>, abgerufen am 25.11.2024.