sind, zeichnet sich auch die künstliche Art, die Fo- rellen und Aschen zu fangen, aus, welche in Fran- ken gewöhnlich ist, wo sie sonderlich häufig im Wissentflusse sind. Man nennt diese Art das Angeln durch den Sprang oder Sprung: in- dem, wie bekannt ist, diese Fische nach den Schnaken, die über den Wasser fliegen, sprin- gen, so täuscht man sie durch solche künstliche nachgemachte Schnaken f). Die Fänge von aufgestellten Garnschläuchen und Garnsäcken in den Fischzäunen, wurden in vielen Landen, wo man sie häufig auf den Flüssen hatte, un- tersagt, weil die Polizey, in Ansehung der Stämmungen und dadurch veranlaßten Ueber- schwemmungen, die sie auf den Flüssen anrich- ten, sie als schädlich befand; eines der neuesten Beyspiele ist im Brandenburgischen vom Jah- re 1772, welches ich oben angeführt habe; auch die sogenannten Schwedriche oder solche Schläuche, die die Müller am Ende der Mühl- gerinne eingelegt haben, wurden ebenfalls von der Polizey untersagt, weil so viel Fische dadurch zu Grunde gehen.
Was die Arten mit Angeln zu fischen be- trifft, so handelt davon der Schauplatz im eilften Theile. Es geschiehet entweder im Ge- hen oder mit schleifender Ruthe, oder mit
aus-
f) Eine ausführliche Beschreibung davon siehe im Schauplatz XI. p. 374.
II.Theil. N n
ſind, zeichnet ſich auch die kuͤnſtliche Art, die Fo- rellen und Aſchen zu fangen, aus, welche in Fran- ken gewoͤhnlich iſt, wo ſie ſonderlich haͤufig im Wiſſentfluſſe ſind. Man nennt dieſe Art das Angeln durch den Sprang oder Sprung: in- dem, wie bekannt iſt, dieſe Fiſche nach den Schnaken, die uͤber den Waſſer fliegen, ſprin- gen, ſo taͤuſcht man ſie durch ſolche kuͤnſtliche nachgemachte Schnaken f). Die Faͤnge von aufgeſtellten Garnſchlaͤuchen und Garnſaͤcken in den Fiſchzaͤunen, wurden in vielen Landen, wo man ſie haͤufig auf den Fluͤſſen hatte, un- terſagt, weil die Polizey, in Anſehung der Staͤmmungen und dadurch veranlaßten Ueber- ſchwemmungen, die ſie auf den Fluͤſſen anrich- ten, ſie als ſchaͤdlich befand; eines der neueſten Beyſpiele iſt im Brandenburgiſchen vom Jah- re 1772, welches ich oben angefuͤhrt habe; auch die ſogenannten Schwedriche oder ſolche Schlaͤuche, die die Muͤller am Ende der Muͤhl- gerinne eingelegt haben, wurden ebenfalls von der Polizey unterſagt, weil ſo viel Fiſche dadurch zu Grunde gehen.
Was die Arten mit Angeln zu fiſchen be- trifft, ſo handelt davon der Schauplatz im eilften Theile. Es geſchiehet entweder im Ge- hen oder mit ſchleifender Ruthe, oder mit
aus-
f) Eine ausfuͤhrliche Beſchreibung davon ſiehe im Schauplatz XI. p. 374.
II.Theil. N n
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0571"n="561"/>ſind, zeichnet ſich auch die kuͤnſtliche Art, die Fo-<lb/>
rellen und Aſchen zu fangen, aus, welche in Fran-<lb/>
ken gewoͤhnlich iſt, wo ſie ſonderlich haͤufig im<lb/>
Wiſſentfluſſe ſind. Man nennt dieſe Art das<lb/>
Angeln durch den Sprang oder Sprung: in-<lb/>
dem, wie bekannt iſt, dieſe Fiſche nach den<lb/>
Schnaken, die uͤber den Waſſer fliegen, ſprin-<lb/>
gen, ſo taͤuſcht man ſie durch ſolche kuͤnſtliche<lb/>
nachgemachte Schnaken <noteplace="foot"n="f)">Eine ausfuͤhrliche Beſchreibung davon ſiehe im<lb/>
Schauplatz <hirendition="#aq">XI. p.</hi> 374.</note>. Die Faͤnge von<lb/>
aufgeſtellten Garnſchlaͤuchen und Garnſaͤcken<lb/>
in den Fiſchzaͤunen, wurden in vielen Landen,<lb/>
wo man ſie haͤufig auf den Fluͤſſen hatte, un-<lb/>
terſagt, weil die Polizey, in Anſehung der<lb/>
Staͤmmungen und dadurch veranlaßten Ueber-<lb/>ſchwemmungen, die ſie auf den Fluͤſſen anrich-<lb/>
ten, ſie als ſchaͤdlich befand; eines der neueſten<lb/>
Beyſpiele iſt im Brandenburgiſchen vom Jah-<lb/>
re 1772, welches ich oben angefuͤhrt habe;<lb/>
auch die ſogenannten Schwedriche oder ſolche<lb/>
Schlaͤuche, die die Muͤller am Ende der Muͤhl-<lb/>
gerinne eingelegt haben, wurden ebenfalls<lb/>
von der Polizey unterſagt, weil ſo viel Fiſche<lb/>
dadurch zu Grunde gehen.</p><lb/><p>Was die Arten mit Angeln zu fiſchen be-<lb/>
trifft, ſo handelt davon der Schauplatz im<lb/>
eilften Theile. Es geſchiehet entweder im Ge-<lb/>
hen oder mit ſchleifender Ruthe, oder mit<lb/><fwplace="bottom"type="catch">aus-</fw><lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#aq">II.</hi><hirendition="#fr">Theil.</hi> N n</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[561/0571]
ſind, zeichnet ſich auch die kuͤnſtliche Art, die Fo-
rellen und Aſchen zu fangen, aus, welche in Fran-
ken gewoͤhnlich iſt, wo ſie ſonderlich haͤufig im
Wiſſentfluſſe ſind. Man nennt dieſe Art das
Angeln durch den Sprang oder Sprung: in-
dem, wie bekannt iſt, dieſe Fiſche nach den
Schnaken, die uͤber den Waſſer fliegen, ſprin-
gen, ſo taͤuſcht man ſie durch ſolche kuͤnſtliche
nachgemachte Schnaken f). Die Faͤnge von
aufgeſtellten Garnſchlaͤuchen und Garnſaͤcken
in den Fiſchzaͤunen, wurden in vielen Landen,
wo man ſie haͤufig auf den Fluͤſſen hatte, un-
terſagt, weil die Polizey, in Anſehung der
Staͤmmungen und dadurch veranlaßten Ueber-
ſchwemmungen, die ſie auf den Fluͤſſen anrich-
ten, ſie als ſchaͤdlich befand; eines der neueſten
Beyſpiele iſt im Brandenburgiſchen vom Jah-
re 1772, welches ich oben angefuͤhrt habe;
auch die ſogenannten Schwedriche oder ſolche
Schlaͤuche, die die Muͤller am Ende der Muͤhl-
gerinne eingelegt haben, wurden ebenfalls
von der Polizey unterſagt, weil ſo viel Fiſche
dadurch zu Grunde gehen.
Was die Arten mit Angeln zu fiſchen be-
trifft, ſo handelt davon der Schauplatz im
eilften Theile. Es geſchiehet entweder im Ge-
hen oder mit ſchleifender Ruthe, oder mit
aus-
f) Eine ausfuͤhrliche Beſchreibung davon ſiehe im
Schauplatz XI. p. 374.
II. Theil. N n
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 561. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/571>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.