Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Amtleute, Forstmeister, Waldvögte und
Knechte hatten die Aufsicht über die Beobach-

tung
Knechte, jeder in seiner Verwaltung, Hut und
Gezirk, hierob mit besten Ernst und Fleiß treu-
lichen halten, und fürnehmlich, daß dieselbige
Vorhennen- und Krebsbäche und Wasser mit
nachfolgenden Articuln geheget, und von den
Uebertrettern die Strafen eingezogen werden.
Erstlich, daß das Wasser den Bächen durch die
Wässerungen oder andere Abschläge oder Abgra-
ben nicht entzogen werde, bey Straf dreyer
Pfund Heller.
Zum andern, daß das trucken Abschlagen der
Bächen an ihren Flüßen und Gumpen auszu-
schöpffen gänzlich vermieden bleiben soll. Dann
solches der ganzen Fischens und sonderlich dem
Saamen und Laich nachtheilig und schädlich ist,
bey Pöen dreyer Pfund Heller.
Zum dritten, so sollen alle solche Bäche und
Wasser im Bauch des Fischen auff eine genannte
Zeit, nach Gelegenheit jedes Wassers und Orts
verbannet und geheget werden, bey Straff drey-
er Pfund Heller.
Zum vierdten soll man kein Weiden- Erlen-
oder ander Holz, in solchen Wassern von Wur-
zel aushauen, oder hohle Rain einfällen, noch
schlemmen, damit die Fische und Krebs ihren
Stand und Hab behalten mögen, bey Straff
dreyer Pfund Heller.
Zum fünften, keinen so nicht eigen oder bestan-
den Wasser oder Bäche hat, in solchen Bächen
oder Wassern zu keiner Zeit zu Fischen oder zu
Krebsen gestatten, alles bey obgemelter Pöen
dreyer Pfund Heller.
Wollte

Die Amtleute, Forſtmeiſter, Waldvoͤgte und
Knechte hatten die Aufſicht uͤber die Beobach-

tung
Knechte, jeder in ſeiner Verwaltung, Hut und
Gezirk, hierob mit beſten Ernſt und Fleiß treu-
lichen halten, und fuͤrnehmlich, daß dieſelbige
Vorhennen- und Krebsbaͤche und Waſſer mit
nachfolgenden Articuln geheget, und von den
Uebertrettern die Strafen eingezogen werden.
Erſtlich, daß das Waſſer den Baͤchen durch die
Waͤſſerungen oder andere Abſchlaͤge oder Abgra-
ben nicht entzogen werde, bey Straf dreyer
Pfund Heller.
Zum andern, daß das trucken Abſchlagen der
Baͤchen an ihren Fluͤßen und Gumpen auszu-
ſchoͤpffen gaͤnzlich vermieden bleiben ſoll. Dann
ſolches der ganzen Fiſchens und ſonderlich dem
Saamen und Laich nachtheilig und ſchaͤdlich iſt,
bey Poͤen dreyer Pfund Heller.
Zum dritten, ſo ſollen alle ſolche Baͤche und
Waſſer im Bauch des Fiſchen auff eine genannte
Zeit, nach Gelegenheit jedes Waſſers und Orts
verbannet und geheget werden, bey Straff drey-
er Pfund Heller.
Zum vierdten ſoll man kein Weiden- Erlen-
oder ander Holz, in ſolchen Waſſern von Wur-
zel aushauen, oder hohle Rain einfaͤllen, noch
ſchlemmen, damit die Fiſche und Krebs ihren
Stand und Hab behalten moͤgen, bey Straff
dreyer Pfund Heller.
Zum fuͤnften, keinen ſo nicht eigen oder beſtan-
den Waſſer oder Baͤche hat, in ſolchen Baͤchen
oder Waſſern zu keiner Zeit zu Fiſchen oder zu
Krebſen geſtatten, alles bey obgemelter Poͤen
dreyer Pfund Heller.
Wollte
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0546" n="536"/>
Die Amtleute, For&#x017F;tmei&#x017F;ter, Waldvo&#x0364;gte und<lb/>
Knechte hatten die Auf&#x017F;icht u&#x0364;ber die Beobach-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">tung</fw><lb/><note next="#seg2pn_29_3" xml:id="seg2pn_29_2" prev="#seg2pn_29_1" place="foot" n="a)">Knechte, jeder in &#x017F;einer Verwaltung, Hut und<lb/>
Gezirk, hierob mit be&#x017F;ten Ern&#x017F;t und Fleiß treu-<lb/>
lichen halten, und fu&#x0364;rnehmlich, daß die&#x017F;elbige<lb/>
Vorhennen- und Krebsba&#x0364;che und Wa&#x017F;&#x017F;er mit<lb/>
nachfolgenden Articuln geheget, und von den<lb/>
Uebertrettern die Strafen eingezogen werden.<lb/>
Er&#x017F;tlich, daß das Wa&#x017F;&#x017F;er den Ba&#x0364;chen durch die<lb/>
Wa&#x0364;&#x017F;&#x017F;erungen oder andere Ab&#x017F;chla&#x0364;ge oder Abgra-<lb/>
ben nicht entzogen werde, bey Straf dreyer<lb/>
Pfund Heller.<lb/>
Zum andern, daß das trucken Ab&#x017F;chlagen der<lb/>
Ba&#x0364;chen an ihren Flu&#x0364;ßen und Gumpen auszu-<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;pffen ga&#x0364;nzlich vermieden bleiben &#x017F;oll. Dann<lb/>
&#x017F;olches der ganzen Fi&#x017F;chens und &#x017F;onderlich dem<lb/>
Saamen und Laich nachtheilig und &#x017F;cha&#x0364;dlich i&#x017F;t,<lb/>
bey Po&#x0364;en dreyer Pfund Heller.<lb/>
Zum dritten, &#x017F;o &#x017F;ollen alle &#x017F;olche Ba&#x0364;che und<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er im Bauch des Fi&#x017F;chen auff eine genannte<lb/>
Zeit, nach Gelegenheit jedes Wa&#x017F;&#x017F;ers und Orts<lb/>
verbannet und geheget werden, bey Straff drey-<lb/>
er Pfund Heller.<lb/>
Zum vierdten &#x017F;oll man kein Weiden- Erlen-<lb/>
oder ander Holz, in &#x017F;olchen Wa&#x017F;&#x017F;ern von Wur-<lb/>
zel aushauen, oder hohle Rain einfa&#x0364;llen, noch<lb/>
&#x017F;chlemmen, damit die Fi&#x017F;che und Krebs ihren<lb/>
Stand und Hab behalten mo&#x0364;gen, bey Straff<lb/>
dreyer Pfund Heller.<lb/>
Zum fu&#x0364;nften, keinen &#x017F;o nicht eigen oder be&#x017F;tan-<lb/>
den Wa&#x017F;&#x017F;er oder Ba&#x0364;che hat, in &#x017F;olchen Ba&#x0364;chen<lb/>
oder Wa&#x017F;&#x017F;ern zu keiner Zeit zu Fi&#x017F;chen oder zu<lb/>
Kreb&#x017F;en ge&#x017F;tatten, alles bey obgemelter Po&#x0364;en<lb/>
dreyer Pfund Heller.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Wollte</fw></note><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[536/0546] Die Amtleute, Forſtmeiſter, Waldvoͤgte und Knechte hatten die Aufſicht uͤber die Beobach- tung a) a) Knechte, jeder in ſeiner Verwaltung, Hut und Gezirk, hierob mit beſten Ernſt und Fleiß treu- lichen halten, und fuͤrnehmlich, daß dieſelbige Vorhennen- und Krebsbaͤche und Waſſer mit nachfolgenden Articuln geheget, und von den Uebertrettern die Strafen eingezogen werden. Erſtlich, daß das Waſſer den Baͤchen durch die Waͤſſerungen oder andere Abſchlaͤge oder Abgra- ben nicht entzogen werde, bey Straf dreyer Pfund Heller. Zum andern, daß das trucken Abſchlagen der Baͤchen an ihren Fluͤßen und Gumpen auszu- ſchoͤpffen gaͤnzlich vermieden bleiben ſoll. Dann ſolches der ganzen Fiſchens und ſonderlich dem Saamen und Laich nachtheilig und ſchaͤdlich iſt, bey Poͤen dreyer Pfund Heller. Zum dritten, ſo ſollen alle ſolche Baͤche und Waſſer im Bauch des Fiſchen auff eine genannte Zeit, nach Gelegenheit jedes Waſſers und Orts verbannet und geheget werden, bey Straff drey- er Pfund Heller. Zum vierdten ſoll man kein Weiden- Erlen- oder ander Holz, in ſolchen Waſſern von Wur- zel aushauen, oder hohle Rain einfaͤllen, noch ſchlemmen, damit die Fiſche und Krebs ihren Stand und Hab behalten moͤgen, bey Straff dreyer Pfund Heller. Zum fuͤnften, keinen ſo nicht eigen oder beſtan- den Waſſer oder Baͤche hat, in ſolchen Baͤchen oder Waſſern zu keiner Zeit zu Fiſchen oder zu Krebſen geſtatten, alles bey obgemelter Poͤen dreyer Pfund Heller. Wollte

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/546
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 536. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/546>, abgerufen am 25.11.2024.