ausfangen gänzlich verboten v). In der oberlausitzer Landesordnung vom Jahre 1597, wo sie vermehrt und von dem Kaiser bestätigt worden, wird auch in einem besondern Titel von der Fischerey, nebst dem Weidewerk, ge- handelt. In der beyerischen Jagd- und Forstordnung, wird sowohl wegen der Rei- ger, die den Fischereyen so nachtheilig sind, als auch wegen der Fischottern, Verordnung ge- troffen; wer eine Fischotter lieferte, behielt den Balg, und bekam außerdem noch eine Geldvergütung w). In dem Hohenlohischen war die Fischerey sehr ansehnlich, und man wendete von Seiten der Regierung alle mögli- che Sorgfalt darauf. Es mußte in den Saal- und Lagebüchern verzeichnet werden, was für Bäche, Fischwasser in der forstlichen Obrigkeit und Wildbahn gelegen. Es wurde in der Jagd- und Forstordnung dieses Landes vom J. 1519 festgesetzt, daß in den gräflichen Forell-, Fisch- und Krebsbächen Niemand zu fischen sich unterstehen, noch sonst den gräf- lichen Gerechtsamen Eintrag thun sollte x). Alle Krebs- und Forellenbäche, sie mochten gelegen seyn wo sie wollten, vornehmlich aber die in der forstlichen Obrigkeit, Wildbahn, Gebiet und Markungen giengen, gehörten für
die
v)Ibid. p. 198.
w) S. Ibid. S. 80.
x) S. Fritsch p. 234.
ausfangen gaͤnzlich verboten v). In der oberlauſitzer Landesordnung vom Jahre 1597, wo ſie vermehrt und von dem Kaiſer beſtaͤtigt worden, wird auch in einem beſondern Titel von der Fiſcherey, nebſt dem Weidewerk, ge- handelt. In der beyeriſchen Jagd- und Forſtordnung, wird ſowohl wegen der Rei- ger, die den Fiſchereyen ſo nachtheilig ſind, als auch wegen der Fiſchottern, Verordnung ge- troffen; wer eine Fiſchotter lieferte, behielt den Balg, und bekam außerdem noch eine Geldverguͤtung w). In dem Hohenlohiſchen war die Fiſcherey ſehr anſehnlich, und man wendete von Seiten der Regierung alle moͤgli- che Sorgfalt darauf. Es mußte in den Saal- und Lagebuͤchern verzeichnet werden, was fuͤr Baͤche, Fiſchwaſſer in der forſtlichen Obrigkeit und Wildbahn gelegen. Es wurde in der Jagd- und Forſtordnung dieſes Landes vom J. 1519 feſtgeſetzt, daß in den graͤflichen Forell-, Fiſch- und Krebsbaͤchen Niemand zu fiſchen ſich unterſtehen, noch ſonſt den graͤf- lichen Gerechtſamen Eintrag thun ſollte x). Alle Krebs- und Forellenbaͤche, ſie mochten gelegen ſeyn wo ſie wollten, vornehmlich aber die in der forſtlichen Obrigkeit, Wildbahn, Gebiet und Markungen giengen, gehoͤrten fuͤr
die
v)Ibid. p. 198.
w) S. Ibid. S. 80.
x) S. Fritſch p. 234.
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ausfangen gaͤnzlich verboten v). In der
oberlauſitzer Landesordnung vom Jahre 1597,
wo ſie vermehrt und von dem Kaiſer beſtaͤtigt
worden, wird auch in einem beſondern Titel
von der Fiſcherey, nebſt dem Weidewerk, ge-
handelt. In der beyeriſchen Jagd- und
Forſtordnung, wird ſowohl wegen der Rei-
ger, die den Fiſchereyen ſo nachtheilig ſind,
als auch wegen der Fiſchottern, Verordnung ge-
troffen; wer eine Fiſchotter lieferte, behielt
den Balg, und bekam außerdem noch eine
Geldverguͤtung w). In dem Hohenlohiſchen
war die Fiſcherey ſehr anſehnlich, und man
wendete von Seiten der Regierung alle moͤgli-
che Sorgfalt darauf. Es mußte in den
Saal- und Lagebuͤchern verzeichnet werden,
was fuͤr Baͤche, Fiſchwaſſer in der forſtlichen
Obrigkeit und Wildbahn gelegen. Es wurde
in der Jagd- und Forſtordnung dieſes Landes
vom J. 1519 feſtgeſetzt, daß in den graͤflichen
Forell-, Fiſch- und Krebsbaͤchen Niemand
zu fiſchen ſich unterſtehen, noch ſonſt den graͤf-
lichen Gerechtſamen Eintrag thun ſollte x).
Alle Krebs- und Forellenbaͤche, ſie mochten
gelegen ſeyn wo ſie wollten, vornehmlich aber
die in der forſtlichen Obrigkeit, Wildbahn,
Gebiet und Markungen giengen, gehoͤrten fuͤr
die
v) Ibid. p. 198.
w) S. Ibid. S. 80.
x) S. Fritſch p. 234.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/537>, abgerufen am 25.11.2024.
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