te etwas vertiefen. Man besetzte die Teiche meist allein mit Karpen, ohne daß man Hechte, Parse, weiße Ahle oder Krebse mit einsetzte.
Bey dem Bau der Dämme befolgte man die Regel, daß z. B. ein Damm, der 3 El- len hoch war, auch auf der Oberfläche 3 El- len breit und unten im Grunde dreymal so breit, d. i. 9 Ellen seyn mußte. Man folgte darinnen, wie Coler p) bemerkt, der Natur, welche die Bäume deswegen unten am Stam- me breiter bildet, als oben nach der Krone zu, damit sie die Last besser ertragen. Man legte die Teiche neben und über einander gern an, und Coler sagt, daß es gut sey, 8 bis 12 Tei- che neben und über einander zu haben, um, wenn man den untersten abgezogen und aus- gefischt, man dem nächstfolgenden darüber ab- gehen ließ. Sie ließen das Wasser allmählich in die Teiche, um die Dämme zu schonen. Man besetzte sie im Frühlinge und Herbste, doch gab man jenem den Vorzug, weil bey dem Herbstversetzen der Winter nachtheilig seyn kann. Man gab vorzügliche Kennzeichen von der Güte der Setzkarpen an, und hielt den für den besten, welcher einen kleinen Kopf mit Augen, die ein wenig außer dem Kopfe liegen, einen dicken und breiten Bauch mit zierlichen und weißen Floßfedern hatte; sie ver- warfen hingegen die mit großen Köpfen, dünnen
Bäu-
p)Ibid. p. 439.
K k 5
te etwas vertiefen. Man beſetzte die Teiche meiſt allein mit Karpen, ohne daß man Hechte, Parſe, weiße Ahle oder Krebſe mit einſetzte.
Bey dem Bau der Daͤmme befolgte man die Regel, daß z. B. ein Damm, der 3 El- len hoch war, auch auf der Oberflaͤche 3 El- len breit und unten im Grunde dreymal ſo breit, d. i. 9 Ellen ſeyn mußte. Man folgte darinnen, wie Coler p) bemerkt, der Natur, welche die Baͤume deswegen unten am Stam- me breiter bildet, als oben nach der Krone zu, damit ſie die Laſt beſſer ertragen. Man legte die Teiche neben und uͤber einander gern an, und Coler ſagt, daß es gut ſey, 8 bis 12 Tei- che neben und uͤber einander zu haben, um, wenn man den unterſten abgezogen und aus- gefiſcht, man dem naͤchſtfolgenden daruͤber ab- gehen ließ. Sie ließen das Waſſer allmaͤhlich in die Teiche, um die Daͤmme zu ſchonen. Man beſetzte ſie im Fruͤhlinge und Herbſte, doch gab man jenem den Vorzug, weil bey dem Herbſtverſetzen der Winter nachtheilig ſeyn kann. Man gab vorzuͤgliche Kennzeichen von der Guͤte der Setzkarpen an, und hielt den fuͤr den beſten, welcher einen kleinen Kopf mit Augen, die ein wenig außer dem Kopfe liegen, einen dicken und breiten Bauch mit zierlichen und weißen Floßfedern hatte; ſie ver- warfen hingegen die mit großen Koͤpfen, duͤnnen
Baͤu-
p)Ibid. p. 439.
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te etwas vertiefen. Man beſetzte die Teiche
meiſt allein mit Karpen, ohne daß man Hechte,
Parſe, weiße Ahle oder Krebſe mit einſetzte.
Bey dem Bau der Daͤmme befolgte man
die Regel, daß z. B. ein Damm, der 3 El-
len hoch war, auch auf der Oberflaͤche 3 El-
len breit und unten im Grunde dreymal ſo
breit, d. i. 9 Ellen ſeyn mußte. Man folgte
darinnen, wie Coler p) bemerkt, der Natur,
welche die Baͤume deswegen unten am Stam-
me breiter bildet, als oben nach der Krone zu,
damit ſie die Laſt beſſer ertragen. Man legte
die Teiche neben und uͤber einander gern an,
und Coler ſagt, daß es gut ſey, 8 bis 12 Tei-
che neben und uͤber einander zu haben, um,
wenn man den unterſten abgezogen und aus-
gefiſcht, man dem naͤchſtfolgenden daruͤber ab-
gehen ließ. Sie ließen das Waſſer allmaͤhlich
in die Teiche, um die Daͤmme zu ſchonen.
Man beſetzte ſie im Fruͤhlinge und Herbſte,
doch gab man jenem den Vorzug, weil bey dem
Herbſtverſetzen der Winter nachtheilig ſeyn
kann. Man gab vorzuͤgliche Kennzeichen
von der Guͤte der Setzkarpen an, und hielt
den fuͤr den beſten, welcher einen kleinen Kopf
mit Augen, die ein wenig außer dem Kopfe
liegen, einen dicken und breiten Bauch mit
zierlichen und weißen Floßfedern hatte; ſie ver-
warfen hingegen die mit großen Koͤpfen, duͤnnen
Baͤu-
p) Ibid. p. 439.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 521. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/531>, abgerufen am 25.11.2024.
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