sen, worauf sich kleine Schießhütten von Schilf befanden a).
Man hatte verschiedene Arten die Vögel zu fangen. Es geschahe mit Habichten, Ne- tzen, Thonen, Sprengeln, Schlägen, Bauern, Pommet, Meisenkasten, Leimruthen, Klo- pen, mit Gemälden b). Sie kannten die Fal- konerie, d. i. die Kunst durch Raubvögel an- dere zu jagen. Hierzu sind vornehmlich fähig der Adler, Habicht, Falke, Blaufuß, Sper- ber, Sprinz, Cureus, und man schreibt die Erfindung einem gewissen König Daucus zu c). Man jagte mit den Habichten Hasen, Ca- ninchen, Rebhühner, Wachteln, Birkhüh- ner, Auerhähne: die Habichte selbst fieng man mit einen Wasserhuhn, die Falken mit einer zahmen oder wilden Taube. Man kannte da- mals verschiedene Arten von Habichten, wel- ches ein Beweis ist, wie damals die Jagd zum Studium der Naturgeschichte angetrieben. Man unterschied die Buchsarn, (Buteo,) den Ahr, (Aesulo,) den Falken, (Curcus,) den Blaufuß, (Stellarius accipiter,) den Tauben- falken, (accipiter Palumbarius,) den Habicht, (subbuteo,) den Stoßfalken, (Pernix oder Gry- sofalco,) den Sperber, (Perca oder Nisus,) der Röttelgeyer, (Accipiter Fringillarius,)
den
a)Calendario p. 26.
b) S. Colers Hausbuch I Th. p. 392.
c) Colers Hausbuch p. 388.
ſen, worauf ſich kleine Schießhuͤtten von Schilf befanden a).
Man hatte verſchiedene Arten die Voͤgel zu fangen. Es geſchahe mit Habichten, Ne- tzen, Thonen, Sprengeln, Schlaͤgen, Bauern, Pommet, Meiſenkaſten, Leimruthen, Klo- pen, mit Gemaͤlden b). Sie kannten die Fal- konerie, d. i. die Kunſt durch Raubvoͤgel an- dere zu jagen. Hierzu ſind vornehmlich faͤhig der Adler, Habicht, Falke, Blaufuß, Sper- ber, Sprinz, Cureus, und man ſchreibt die Erfindung einem gewiſſen Koͤnig Daucus zu c). Man jagte mit den Habichten Haſen, Ca- ninchen, Rebhuͤhner, Wachteln, Birkhuͤh- ner, Auerhaͤhne: die Habichte ſelbſt fieng man mit einen Waſſerhuhn, die Falken mit einer zahmen oder wilden Taube. Man kannte da- mals verſchiedene Arten von Habichten, wel- ches ein Beweis iſt, wie damals die Jagd zum Studium der Naturgeſchichte angetrieben. Man unterſchied die Buchſarn, (Buteo,) den Ahr, (Aeſulo,) den Falken, (Curcus,) den Blaufuß, (Stellarius accipiter,) den Tauben- falken, (accipiter Palumbarius,) den Habicht, (ſubbuteo,) den Stoßfalken, (Pernix oder Gry- ſofalco,) den Sperber, (Perca oder Niſus,) der Roͤttelgeyer, (Accipiter Fringillarius,)
den
a)Calendario p. 26.
b) S. Colers Hausbuch I Th. p. 392.
c) Colers Hausbuch p. 388.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0496"n="486"/>ſen, worauf ſich kleine Schießhuͤtten von<lb/>
Schilf befanden <noteplace="foot"n="a)"><hirendition="#aq">Calendario p.</hi> 26.</note>.</p><lb/><p>Man hatte verſchiedene Arten die Voͤgel<lb/>
zu fangen. Es geſchahe mit Habichten, Ne-<lb/>
tzen, Thonen, Sprengeln, Schlaͤgen, Bauern,<lb/>
Pommet, Meiſenkaſten, Leimruthen, Klo-<lb/>
pen, mit Gemaͤlden <noteplace="foot"n="b)">S. Colers Hausbuch <hirendition="#aq">I</hi> Th. <hirendition="#aq">p.</hi> 392.</note>. Sie kannten die Fal-<lb/>
konerie, d. i. die Kunſt durch Raubvoͤgel an-<lb/>
dere zu jagen. Hierzu ſind vornehmlich faͤhig<lb/>
der Adler, Habicht, Falke, Blaufuß, Sper-<lb/>
ber, Sprinz, Cureus, und man ſchreibt die<lb/>
Erfindung einem gewiſſen Koͤnig Daucus zu <noteplace="foot"n="c)">Colers Hausbuch <hirendition="#aq">p.</hi> 388.</note>.<lb/>
Man jagte mit den Habichten Haſen, Ca-<lb/>
ninchen, Rebhuͤhner, Wachteln, Birkhuͤh-<lb/>
ner, Auerhaͤhne: die Habichte ſelbſt fieng man<lb/>
mit einen Waſſerhuhn, die Falken mit einer<lb/>
zahmen oder wilden Taube. Man kannte da-<lb/>
mals verſchiedene Arten von Habichten, wel-<lb/>
ches ein Beweis iſt, wie damals die Jagd zum<lb/>
Studium der Naturgeſchichte angetrieben.<lb/>
Man unterſchied die Buchſarn, (<hirendition="#aq">Buteo,</hi>) den<lb/>
Ahr, (<hirendition="#aq">Aeſulo,</hi>) den Falken, (<hirendition="#aq">Curcus,</hi>) den<lb/>
Blaufuß, (<hirendition="#aq">Stellarius accipiter,</hi>) den Tauben-<lb/>
falken, (<hirendition="#aq">accipiter Palumbarius,</hi>) den Habicht,<lb/>
(<hirendition="#aq">ſubbuteo,</hi>) den Stoßfalken, (<hirendition="#aq">Pernix</hi> oder <hirendition="#aq">Gry-<lb/>ſofalco,</hi>) den Sperber, (<hirendition="#aq">Perca</hi> oder <hirendition="#aq">Niſus,</hi>)<lb/>
der Roͤttelgeyer, (<hirendition="#aq">Accipiter Fringillarius,</hi>)<lb/><fwplace="bottom"type="catch">den</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[486/0496]
ſen, worauf ſich kleine Schießhuͤtten von
Schilf befanden a).
Man hatte verſchiedene Arten die Voͤgel
zu fangen. Es geſchahe mit Habichten, Ne-
tzen, Thonen, Sprengeln, Schlaͤgen, Bauern,
Pommet, Meiſenkaſten, Leimruthen, Klo-
pen, mit Gemaͤlden b). Sie kannten die Fal-
konerie, d. i. die Kunſt durch Raubvoͤgel an-
dere zu jagen. Hierzu ſind vornehmlich faͤhig
der Adler, Habicht, Falke, Blaufuß, Sper-
ber, Sprinz, Cureus, und man ſchreibt die
Erfindung einem gewiſſen Koͤnig Daucus zu c).
Man jagte mit den Habichten Haſen, Ca-
ninchen, Rebhuͤhner, Wachteln, Birkhuͤh-
ner, Auerhaͤhne: die Habichte ſelbſt fieng man
mit einen Waſſerhuhn, die Falken mit einer
zahmen oder wilden Taube. Man kannte da-
mals verſchiedene Arten von Habichten, wel-
ches ein Beweis iſt, wie damals die Jagd zum
Studium der Naturgeſchichte angetrieben.
Man unterſchied die Buchſarn, (Buteo,) den
Ahr, (Aeſulo,) den Falken, (Curcus,) den
Blaufuß, (Stellarius accipiter,) den Tauben-
falken, (accipiter Palumbarius,) den Habicht,
(ſubbuteo,) den Stoßfalken, (Pernix oder Gry-
ſofalco,) den Sperber, (Perca oder Niſus,)
der Roͤttelgeyer, (Accipiter Fringillarius,)
den
a) Calendario p. 26.
b) S. Colers Hausbuch I Th. p. 392.
c) Colers Hausbuch p. 388.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 486. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/496>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.