bahn, des Büchsentragens, Schießen, Klöp- pelung der Hunde, Fortschaffung des Wild- prets, auch Verbergung der Netze und Hun- de verordnet; 1696 erschien ein Mandat we- gen Vermachung des Thiergartens bey Ostra; 1697 ergieng ein erneuertes Mandat, wegen der Wildbahn, des Büchsentragens etc., und in dem nämlichen Jahre wurde das Jagdmandat von 1695 vom neuen zu publiciren befohlen, und noch im Jahre 1700 verfolgte man durch ein Mandat die Wilddiebe. Was man in dem siebenzehnten Jahrhunderte in Sachsen zur hohen, mittlern und niedern Jagd gerechnet, erhellet aus einem Aufsatz vom Jahre 1662, wo er zu Dresden erschien, welches aber 1712 geändert wurde. Vermöge dieses Auf- satzes von 1662 gehört zur hohen Jagd: Bä- re, Wild, Wölfe, Auerhäne, Birkhüner, Trappen, Schwane, Vocken, Hirsche, wil- de Kälber, Adler, Auerhüner, Schneppen, Kraniche, Reyer, wilde Gänse. Und der grobe Vogelfang, als Ziemen, Drosseln, und dergleichen. Zur mitteln Jagd gehör- ten: Schweine, Bachen, Rehe, Entvögel, Keuler, Frischlinge, Rehkälber, Enten. Und zur niedern: Hasen, Dachse, Fischotter, Elthiere, Füchse, Bieber, Marder, wilde Katzen; sammt dem kleinen Vogel-, Rebhü- ner- und Wachtelfang.
Uebrigens trieb man in diesem Jahrhun- derte zuweilen die Jagdvergnügungen hoch.
Das
bahn, des Buͤchſentragens, Schießen, Kloͤp- pelung der Hunde, Fortſchaffung des Wild- prets, auch Verbergung der Netze und Hun- de verordnet; 1696 erſchien ein Mandat we- gen Vermachung des Thiergartens bey Oſtra; 1697 ergieng ein erneuertes Mandat, wegen der Wildbahn, des Buͤchſentragens ꝛc., und in dem naͤmlichen Jahre wurde das Jagdmandat von 1695 vom neuen zu publiciren befohlen, und noch im Jahre 1700 verfolgte man durch ein Mandat die Wilddiebe. Was man in dem ſiebenzehnten Jahrhunderte in Sachſen zur hohen, mittlern und niedern Jagd gerechnet, erhellet aus einem Aufſatz vom Jahre 1662, wo er zu Dresden erſchien, welches aber 1712 geaͤndert wurde. Vermoͤge dieſes Auf- ſatzes von 1662 gehoͤrt zur hohen Jagd: Baͤ- re, Wild, Woͤlfe, Auerhaͤne, Birkhuͤner, Trappen, Schwane, Vocken, Hirſche, wil- de Kaͤlber, Adler, Auerhuͤner, Schneppen, Kraniche, Reyer, wilde Gaͤnſe. Und der grobe Vogelfang, als Ziemen, Droſſeln, und dergleichen. Zur mitteln Jagd gehoͤr- ten: Schweine, Bachen, Rehe, Entvoͤgel, Keuler, Friſchlinge, Rehkaͤlber, Enten. Und zur niedern: Haſen, Dachſe, Fiſchotter, Elthiere, Fuͤchſe, Bieber, Marder, wilde Katzen; ſammt dem kleinen Vogel-, Rebhuͤ- ner- und Wachtelfang.
Uebrigens trieb man in dieſem Jahrhun- derte zuweilen die Jagdvergnuͤgungen hoch.
Das
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bahn, des Buͤchſentragens, Schießen, Kloͤp-
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prets, auch Verbergung der Netze und Hun-
de verordnet; 1696 erſchien ein Mandat we-
gen Vermachung des Thiergartens bey Oſtra;
1697 ergieng ein erneuertes Mandat, wegen
der Wildbahn, des Buͤchſentragens ꝛc., und in
dem naͤmlichen Jahre wurde das Jagdmandat
von 1695 vom neuen zu publiciren befohlen,
und noch im Jahre 1700 verfolgte man durch
ein Mandat die Wilddiebe. Was man in
dem ſiebenzehnten Jahrhunderte in Sachſen zur
hohen, mittlern und niedern Jagd gerechnet,
erhellet aus einem Aufſatz vom Jahre 1662,
wo er zu Dresden erſchien, welches aber
1712 geaͤndert wurde. Vermoͤge dieſes Auf-
ſatzes von 1662 gehoͤrt zur hohen Jagd: Baͤ-
re, Wild, Woͤlfe, Auerhaͤne, Birkhuͤner,
Trappen, Schwane, Vocken, Hirſche, wil-
de Kaͤlber, Adler, Auerhuͤner, Schneppen,
Kraniche, Reyer, wilde Gaͤnſe. Und der
grobe Vogelfang, als Ziemen, Droſſeln,
und dergleichen. Zur mitteln Jagd gehoͤr-
ten: Schweine, Bachen, Rehe, Entvoͤgel,
Keuler, Friſchlinge, Rehkaͤlber, Enten. Und
zur niedern: Haſen, Dachſe, Fiſchotter,
Elthiere, Fuͤchſe, Bieber, Marder, wilde
Katzen; ſammt dem kleinen Vogel-, Rebhuͤ-
ner- und Wachtelfang.
Uebrigens trieb man in dieſem Jahrhun-
derte zuweilen die Jagdvergnuͤgungen hoch.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/440>, abgerufen am 22.11.2024.
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