und in der Sammlung österreichischer Gesetze und Ordnungen, so viel deren über die im ge- dachten Codice eingedruckten, bis auf das J. 1720 weiter aufzubringen, welche 1749 zu Leipzig erschienen ist. Der Verfasser dersel- ben, Herrnlebens, hat sie im zweyten Theile bis auf Carl VI. fortgesetzt. Im Jahre 1726 ergieng im Blankenburgischen ein erneuertes Forstreglement, und 1730 erschien ein fürstli- ches blankenburgisches Direktorium, wie die Forstvrochen zu bestrafen. Im J. 1732 erschien der Herzogthümer Bremen und Verden Po- lizey-, Teich-, Holz- und Jagdordnung, nebst einem zweyfachen Anhange, wozu noch 1749 ein neuer kam. Im Jahre 1760 erhielt das Herzogthum Schlesien und die Grafschaft Glaz eine Holz-, Mast und Jagdordnung.
Dieses thaten die Regierungen; aber was thaten die Gelehrten und Oekonomen?
Gleditsch reiste in Deutschland auf bota- nische Untersuchungen umher, vorzüglich auch um die wilden Holzarten aufzusuchen, und wir danken seinem Fleiße das wichtige Werk für die Forstwissenschaft. Um die botanischen Kenntnisse des Holzbaues auszubreiten, legte man Sammlungen von natürlichen und abge- druckten Blättern der Bäume, wie auch von skeletirten an. Man machte Holzsammlungen, worunter z. E. die der ökonomischen Gesell-
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und in der Sammlung oͤſterreichiſcher Geſetze und Ordnungen, ſo viel deren uͤber die im ge- dachten Codice eingedruckten, bis auf das J. 1720 weiter aufzubringen, welche 1749 zu Leipzig erſchienen iſt. Der Verfaſſer derſel- ben, Herrnlebens, hat ſie im zweyten Theile bis auf Carl VI. fortgeſetzt. Im Jahre 1726 ergieng im Blankenburgiſchen ein erneuertes Forſtreglement, und 1730 erſchien ein fuͤrſtli- ches blankenburgiſches Direktorium, wie die Forſtvrochen zu beſtrafen. Im J. 1732 erſchien der Herzogthuͤmer Bremen und Verden Po- lizey-, Teich-, Holz- und Jagdordnung, nebſt einem zweyfachen Anhange, wozu noch 1749 ein neuer kam. Im Jahre 1760 erhielt das Herzogthum Schleſien und die Grafſchaft Glaz eine Holz-, Maſt und Jagdordnung.
Dieſes thaten die Regierungen; aber was thaten die Gelehrten und Oekonomen?
Gleditſch reiſte in Deutſchland auf bota- niſche Unterſuchungen umher, vorzuͤglich auch um die wilden Holzarten aufzuſuchen, und wir danken ſeinem Fleiße das wichtige Werk fuͤr die Forſtwiſſenſchaft. Um die botaniſchen Kenntniſſe des Holzbaues auszubreiten, legte man Sammlungen von natuͤrlichen und abge- druckten Blaͤttern der Baͤume, wie auch von ſkeletirten an. Man machte Holzſammlungen, worunter z. E. die der oͤkonomiſchen Geſell-
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und in der Sammlung oͤſterreichiſcher Geſetze
und Ordnungen, ſo viel deren uͤber die im ge-
dachten Codice eingedruckten, bis auf das J.
1720 weiter aufzubringen, welche 1749 zu
Leipzig erſchienen iſt. Der Verfaſſer derſel-
ben, Herrnlebens, hat ſie im zweyten Theile bis
auf Carl VI. fortgeſetzt. Im Jahre 1726
ergieng im Blankenburgiſchen ein erneuertes
Forſtreglement, und 1730 erſchien ein fuͤrſtli-
ches blankenburgiſches Direktorium, wie die
Forſtvrochen zu beſtrafen. Im J. 1732 erſchien
der Herzogthuͤmer Bremen und Verden Po-
lizey-, Teich-, Holz- und Jagdordnung, nebſt
einem zweyfachen Anhange, wozu noch 1749
ein neuer kam. Im Jahre 1760 erhielt das
Herzogthum Schleſien und die Grafſchaft
Glaz eine Holz-, Maſt und Jagdordnung.
Dieſes thaten die Regierungen; aber was
thaten die Gelehrten und Oekonomen?
Gleditſch reiſte in Deutſchland auf bota-
niſche Unterſuchungen umher, vorzuͤglich auch
um die wilden Holzarten aufzuſuchen, und
wir danken ſeinem Fleiße das wichtige Werk
fuͤr die Forſtwiſſenſchaft. Um die botaniſchen
Kenntniſſe des Holzbaues auszubreiten, legte
man Sammlungen von natuͤrlichen und abge-
druckten Blaͤttern der Baͤume, wie auch von
ſkeletirten an. Man machte Holzſammlungen,
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/337>, abgerufen am 22.11.2024.
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