Fruchtbäume, die ich im Gartenbaue erwäh- nen werde. Der Hr. von Meusebach zu Vock- städt setzte überhaupt 5566 wilde Stämme. In 41 Ortschaften wurden vom Herbst 1765 bis Lenz 1766, 9422 Stück Bäume ange- pflanzet. Der Planteur Kähnlein wollte auch verschiedene Eichelkamps anlegen, allein die Bauern der Gegenden im Churkreise wi- dersetzten sich. Herr Beckmann, Forstinspector, säete in einer Privatwaldung bey Pönig, 2 Scheffel c) 2 Sipmaaß, ein und ein halb Maaß Laubholz, 2 Scheffel 3 und ein halb Sipmaaß Tangelholz, zusammen 5 Scheffel 1 und ein halb Sipmaaß, ein und ein halb Maaß. Er pflanzte 632 Schock 34 Stück Laubholz, 927 Schock Tangelholz, zusam- men 1559 Schock 34 Stück. Die ökono- mische Societät zu Leipzig machte dieses ruhm- würdige Beyspiel zur Nachahmung in dem Leipziger Intelligenzblatte vom Jahre 1768 S. 377 bekannt.
In dem Brandenburgischen setzte man in diesem Jahrhunderte die Aufmerksamkeit auf dieses Geschäft mit dem Eifer fort, wie man es in dem siebenzehnten gethan. Es finden sich daher Verordnungen von den Jahren
1709,
c) Ein Pöniger Scheffel enthält sieben Viertel dresdner Maaß, und ein Sipmaaß ist ein Vier- tel dieses Scheffels.
II.Theil. X
Fruchtbaͤume, die ich im Gartenbaue erwaͤh- nen werde. Der Hr. von Meuſebach zu Vock- ſtaͤdt ſetzte uͤberhaupt 5566 wilde Staͤmme. In 41 Ortſchaften wurden vom Herbſt 1765 bis Lenz 1766, 9422 Stuͤck Baͤume ange- pflanzet. Der Planteur Kaͤhnlein wollte auch verſchiedene Eichelkamps anlegen, allein die Bauern der Gegenden im Churkreiſe wi- derſetzten ſich. Herr Beckmann, Forſtinſpector, ſaͤete in einer Privatwaldung bey Poͤnig, 2 Scheffel c) 2 Sipmaaß, ein und ein halb Maaß Laubholz, 2 Scheffel 3 und ein halb Sipmaaß Tangelholz, zuſammen 5 Scheffel 1 und ein halb Sipmaaß, ein und ein halb Maaß. Er pflanzte 632 Schock 34 Stuͤck Laubholz, 927 Schock Tangelholz, zuſam- men 1559 Schock 34 Stuͤck. Die oͤkono- miſche Societaͤt zu Leipzig machte dieſes ruhm- wuͤrdige Beyſpiel zur Nachahmung in dem Leipziger Intelligenzblatte vom Jahre 1768 S. 377 bekannt.
In dem Brandenburgiſchen ſetzte man in dieſem Jahrhunderte die Aufmerkſamkeit auf dieſes Geſchaͤft mit dem Eifer fort, wie man es in dem ſiebenzehnten gethan. Es finden ſich daher Verordnungen von den Jahren
1709,
c) Ein Poͤniger Scheffel enthaͤlt ſieben Viertel dresdner Maaß, und ein Sipmaaß iſt ein Vier- tel dieſes Scheffels.
II.Theil. X
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Fruchtbaͤume, die ich im Gartenbaue erwaͤh-
nen werde. Der Hr. von Meuſebach zu Vock-
ſtaͤdt ſetzte uͤberhaupt 5566 wilde Staͤmme.
In 41 Ortſchaften wurden vom Herbſt 1765
bis Lenz 1766, 9422 Stuͤck Baͤume ange-
pflanzet. Der Planteur Kaͤhnlein wollte
auch verſchiedene Eichelkamps anlegen, allein
die Bauern der Gegenden im Churkreiſe wi-
derſetzten ſich. Herr Beckmann, Forſtinſpector,
ſaͤete in einer Privatwaldung bey Poͤnig, 2
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Maaß Laubholz, 2 Scheffel 3 und ein halb
Sipmaaß Tangelholz, zuſammen 5 Scheffel
1 und ein halb Sipmaaß, ein und ein halb
Maaß. Er pflanzte 632 Schock 34 Stuͤck
Laubholz, 927 Schock Tangelholz, zuſam-
men 1559 Schock 34 Stuͤck. Die oͤkono-
miſche Societaͤt zu Leipzig machte dieſes ruhm-
wuͤrdige Beyſpiel zur Nachahmung in dem
Leipziger Intelligenzblatte vom Jahre 1768
S. 377 bekannt.
In dem Brandenburgiſchen ſetzte man in
dieſem Jahrhunderte die Aufmerkſamkeit auf
dieſes Geſchaͤft mit dem Eifer fort, wie man
es in dem ſiebenzehnten gethan. Es finden
ſich daher Verordnungen von den Jahren
1709,
c) Ein Poͤniger Scheffel enthaͤlt ſieben Viertel
dresdner Maaß, und ein Sipmaaß iſt ein Vier-
tel dieſes Scheffels.
II. Theil. X
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/331>, abgerufen am 22.11.2024.
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