Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

vom Jahre 1732 die Schonung der Holzun-
gen und Waldungen. Es ergieng 1733 eine
Generalverordnung, wegen Anschaffung der
Forsteisen; 1737 wurde untersagt, sich an
den nach Großensalza verdungenen Salzsiede-
hölzern zu vergreifen; 1738 wurde durch einen
Generalbefehl verordnet, daß keine Ueberlas-
sung der Waldreißer an Forstbediente oder an-
dere Unterthanen Statt finden solle; 1748 er-
schien ein Generalbefehl, daß die Grenzen und
Reinungen der Wälder jährlich einmal bezo-
gen, und allen Grenzunrichtigkeiten bey Zei-
ten vorgebeuget werden solle. Man schützte
die an den Ufern der Kunstgraben und Berg-
werksteiche stehenden Schlaghölzer durch ein
Mandat vom Jahre 1754.

Die Vorsorge für das Holzwesen war um
diese Zeit desto nöthiger, und wir finden sie
daher auch sehr thätig, da viele Fabriken und
Gewerbe, welche dem Wohlstand des Landes
beförderten, ungeheure Mengen Holz verlang-
ten. Um desto mehr dachte man auf die Holz-
ersparniß, und suchte dem von ferne drohen-
den Holzmangel vorzubeugen. Das oben an-
geführte Mandat von 1726 wurde 1753 auch
für die Niederlausitz publiciret. Man schränk-
te im J. 1755 die Mißbräuche in dem Holz-
wesen ein, und suchte sie abzustellen. Es
ergieng deshalb ein zu Einschränkung und Ab-
stellung der Mißbräuche im Holzwesen, wie

auch

vom Jahre 1732 die Schonung der Holzun-
gen und Waldungen. Es ergieng 1733 eine
Generalverordnung, wegen Anſchaffung der
Forſteiſen; 1737 wurde unterſagt, ſich an
den nach Großenſalza verdungenen Salzſiede-
hoͤlzern zu vergreifen; 1738 wurde durch einen
Generalbefehl verordnet, daß keine Ueberlaſ-
ſung der Waldreißer an Forſtbediente oder an-
dere Unterthanen Statt finden ſolle; 1748 er-
ſchien ein Generalbefehl, daß die Grenzen und
Reinungen der Waͤlder jaͤhrlich einmal bezo-
gen, und allen Grenzunrichtigkeiten bey Zei-
ten vorgebeuget werden ſolle. Man ſchuͤtzte
die an den Ufern der Kunſtgraben und Berg-
werksteiche ſtehenden Schlaghoͤlzer durch ein
Mandat vom Jahre 1754.

Die Vorſorge fuͤr das Holzweſen war um
dieſe Zeit deſto noͤthiger, und wir finden ſie
daher auch ſehr thaͤtig, da viele Fabriken und
Gewerbe, welche dem Wohlſtand des Landes
befoͤrderten, ungeheure Mengen Holz verlang-
ten. Um deſto mehr dachte man auf die Holz-
erſparniß, und ſuchte dem von ferne drohen-
den Holzmangel vorzubeugen. Das oben an-
gefuͤhrte Mandat von 1726 wurde 1753 auch
fuͤr die Niederlauſitz publiciret. Man ſchraͤnk-
te im J. 1755 die Mißbraͤuche in dem Holz-
weſen ein, und ſuchte ſie abzuſtellen. Es
ergieng deshalb ein zu Einſchraͤnkung und Ab-
ſtellung der Mißbraͤuche im Holzweſen, wie

auch
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0327" n="317"/>
vom Jahre 1732 die Schonung der Holzun-<lb/>
gen und Waldungen. Es ergieng 1733 eine<lb/>
Generalverordnung, wegen An&#x017F;chaffung der<lb/>
For&#x017F;tei&#x017F;en; 1737 wurde unter&#x017F;agt, &#x017F;ich an<lb/>
den nach Großen&#x017F;alza verdungenen Salz&#x017F;iede-<lb/>
ho&#x0364;lzern zu vergreifen; 1738 wurde durch einen<lb/>
Generalbefehl verordnet, daß keine Ueberla&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ung der Waldreißer an For&#x017F;tbediente oder an-<lb/>
dere Unterthanen Statt finden &#x017F;olle; 1748 er-<lb/>
&#x017F;chien ein Generalbefehl, daß die Grenzen und<lb/>
Reinungen der Wa&#x0364;lder ja&#x0364;hrlich einmal bezo-<lb/>
gen, und allen Grenzunrichtigkeiten bey Zei-<lb/>
ten vorgebeuget werden &#x017F;olle. Man &#x017F;chu&#x0364;tzte<lb/>
die an den Ufern der Kun&#x017F;tgraben und Berg-<lb/>
werksteiche &#x017F;tehenden Schlagho&#x0364;lzer durch ein<lb/>
Mandat vom Jahre 1754.</p><lb/>
          <p>Die Vor&#x017F;orge fu&#x0364;r das Holzwe&#x017F;en war um<lb/>
die&#x017F;e Zeit de&#x017F;to no&#x0364;thiger, und wir finden &#x017F;ie<lb/>
daher auch &#x017F;ehr tha&#x0364;tig, da viele Fabriken und<lb/>
Gewerbe, welche dem Wohl&#x017F;tand des Landes<lb/>
befo&#x0364;rderten, ungeheure Mengen Holz verlang-<lb/>
ten. Um de&#x017F;to mehr dachte man auf die Holz-<lb/>
er&#x017F;parniß, und &#x017F;uchte dem von ferne drohen-<lb/>
den Holzmangel vorzubeugen. Das oben an-<lb/>
gefu&#x0364;hrte Mandat von 1726 wurde 1753 auch<lb/>
fu&#x0364;r die Niederlau&#x017F;itz publiciret. Man &#x017F;chra&#x0364;nk-<lb/>
te im J. 1755 die Mißbra&#x0364;uche in dem Holz-<lb/>
we&#x017F;en ein, und &#x017F;uchte &#x017F;ie abzu&#x017F;tellen. Es<lb/>
ergieng deshalb ein zu Ein&#x017F;chra&#x0364;nkung und Ab-<lb/>
&#x017F;tellung der Mißbra&#x0364;uche im Holzwe&#x017F;en, wie<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">auch</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[317/0327] vom Jahre 1732 die Schonung der Holzun- gen und Waldungen. Es ergieng 1733 eine Generalverordnung, wegen Anſchaffung der Forſteiſen; 1737 wurde unterſagt, ſich an den nach Großenſalza verdungenen Salzſiede- hoͤlzern zu vergreifen; 1738 wurde durch einen Generalbefehl verordnet, daß keine Ueberlaſ- ſung der Waldreißer an Forſtbediente oder an- dere Unterthanen Statt finden ſolle; 1748 er- ſchien ein Generalbefehl, daß die Grenzen und Reinungen der Waͤlder jaͤhrlich einmal bezo- gen, und allen Grenzunrichtigkeiten bey Zei- ten vorgebeuget werden ſolle. Man ſchuͤtzte die an den Ufern der Kunſtgraben und Berg- werksteiche ſtehenden Schlaghoͤlzer durch ein Mandat vom Jahre 1754. Die Vorſorge fuͤr das Holzweſen war um dieſe Zeit deſto noͤthiger, und wir finden ſie daher auch ſehr thaͤtig, da viele Fabriken und Gewerbe, welche dem Wohlſtand des Landes befoͤrderten, ungeheure Mengen Holz verlang- ten. Um deſto mehr dachte man auf die Holz- erſparniß, und ſuchte dem von ferne drohen- den Holzmangel vorzubeugen. Das oben an- gefuͤhrte Mandat von 1726 wurde 1753 auch fuͤr die Niederlauſitz publiciret. Man ſchraͤnk- te im J. 1755 die Mißbraͤuche in dem Holz- weſen ein, und ſuchte ſie abzuſtellen. Es ergieng deshalb ein zu Einſchraͤnkung und Ab- ſtellung der Mißbraͤuche im Holzweſen, wie auch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/327
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/327>, abgerufen am 22.11.2024.