terwirft in derselben die Grenzen der Holzun- gen einer besondern Aufsicht, er empfiehlt ei- ne genaue Kenntniß derselben, und darüber zu haltende Bücher und Risse, er verlangt ei- ne vorzügliche Aufmerksamkeit auf allerhand Holz verwüstende Nutzungen.
Auch in dem siebenzehnten Jahrhunderte finden sich Spuren von dergleichen Holzgerich- ten. In der osnabrückischen landesfürstli- chen Markordnung vom Jahre 1670, ist ein besonderer Titel: was für Sachen zur Holz- bank gehören; und es heißt daselbst: Zur Holzbank gehöret alles, was in der Mark ge- mein und keinem privative zuständig, auch nicht binnen Hägen, Zäunen und zugemachten Vrechten belegen ist. So gebietet und verbie- tet der Holzgräfe zu Berge und zu Bruche, über Hede, Heide, Weide, über die Gebüsche, Hölzer, Wälder, über Plaggen, Heide und Torfstechen, Erdeschaben, Graben graben, Wasser staunen, Flachsrothen machen, über Stein- und Mergelgruben, Zimmer in der Mark, über große und kleine Viehtrift, Ei- chel- und Buchmast, Anzündung der Hirten- feuer, über Bast- und Lohschalen, über Acker- pfannung, Zuschläge und Zaunrichtung, über Hagrecht und Orthland, über Besämung und Zubereitung der Eichelkämpfe, über die gemeine Mark, Bepottung, über Winnung der jährlichen Holzweide, über die in Friede
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terwirft in derſelben die Grenzen der Holzun- gen einer beſondern Aufſicht, er empfiehlt ei- ne genaue Kenntniß derſelben, und daruͤber zu haltende Buͤcher und Riſſe, er verlangt ei- ne vorzuͤgliche Aufmerkſamkeit auf allerhand Holz verwuͤſtende Nutzungen.
Auch in dem ſiebenzehnten Jahrhunderte finden ſich Spuren von dergleichen Holzgerich- ten. In der osnabruͤckiſchen landesfuͤrſtli- chen Markordnung vom Jahre 1670, iſt ein beſonderer Titel: was fuͤr Sachen zur Holz- bank gehoͤren; und es heißt daſelbſt: Zur Holzbank gehoͤret alles, was in der Mark ge- mein und keinem privative zuſtaͤndig, auch nicht binnen Haͤgen, Zaͤunen und zugemachten Vrechten belegen iſt. So gebietet und verbie- tet der Holzgraͤfe zu Berge und zu Bruche, uͤber Hede, Heide, Weide, uͤber die Gebuͤſche, Hoͤlzer, Waͤlder, uͤber Plaggen, Heide und Torfſtechen, Erdeſchaben, Graben graben, Waſſer ſtaunen, Flachsrothen machen, uͤber Stein- und Mergelgruben, Zimmer in der Mark, uͤber große und kleine Viehtrift, Ei- chel- und Buchmaſt, Anzuͤndung der Hirten- feuer, uͤber Baſt- und Lohſchalen, uͤber Acker- pfannung, Zuſchlaͤge und Zaunrichtung, uͤber Hagrecht und Orthland, uͤber Beſaͤmung und Zubereitung der Eichelkaͤmpfe, uͤber die gemeine Mark, Bepottung, uͤber Winnung der jaͤhrlichen Holzweide, uͤber die in Friede
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terwirft in derſelben die Grenzen der Holzun-
gen einer beſondern Aufſicht, er empfiehlt ei-
ne genaue Kenntniß derſelben, und daruͤber
zu haltende Buͤcher und Riſſe, er verlangt ei-
ne vorzuͤgliche Aufmerkſamkeit auf allerhand
Holz verwuͤſtende Nutzungen.
Auch in dem ſiebenzehnten Jahrhunderte
finden ſich Spuren von dergleichen Holzgerich-
ten. In der osnabruͤckiſchen landesfuͤrſtli-
chen Markordnung vom Jahre 1670, iſt ein
beſonderer Titel: was fuͤr Sachen zur Holz-
bank gehoͤren; und es heißt daſelbſt: Zur
Holzbank gehoͤret alles, was in der Mark ge-
mein und keinem privative zuſtaͤndig, auch
nicht binnen Haͤgen, Zaͤunen und zugemachten
Vrechten belegen iſt. So gebietet und verbie-
tet der Holzgraͤfe zu Berge und zu Bruche,
uͤber Hede, Heide, Weide, uͤber die Gebuͤſche,
Hoͤlzer, Waͤlder, uͤber Plaggen, Heide und
Torfſtechen, Erdeſchaben, Graben graben,
Waſſer ſtaunen, Flachsrothen machen, uͤber
Stein- und Mergelgruben, Zimmer in der
Mark, uͤber große und kleine Viehtrift, Ei-
chel- und Buchmaſt, Anzuͤndung der Hirten-
feuer, uͤber Baſt- und Lohſchalen, uͤber Acker-
pfannung, Zuſchlaͤge und Zaunrichtung, uͤber
Hagrecht und Orthland, uͤber Beſaͤmung
und Zubereitung der Eichelkaͤmpfe, uͤber die
gemeine Mark, Bepottung, uͤber Winnung
der jaͤhrlichen Holzweide, uͤber die in Friede
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/323>, abgerufen am 22.11.2024.
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