Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

ingleichen nicht so viel Reifen aus dem Lande
geführt werden, sie setzt fest, daß dieses nicht ohne
Erlaubniß der fürstlichen Försterknechte und
Holzhayen geschehe, und daß sonderlich hierinnen
die Ahorn, Ilmen und Eschen geschont werden
sollen; sie schränkt die Gehege und Zäune ein,
verbietet das Holzsimmern. Sie macht Ver-
ordnungen wegen das Floßwesens, wegen des
Holzschlagens, und sucht allen Nachtheil für
die Wälder und Forste abzustellen.

Die anhältische Landesordnung vom Jah-
re 1572 verordnete im 26sten Titel hierüber,
welches sich auch bey dem Fritsch befindet. Sie
untersagt vornehmlich, und bey zehn Thalern
Strafe, das Fällen der Mastbäume, d. i.
Bäume zur Mastung des Viehes. Es heißt
ausdrücklich b): Es soll sich auch Niemand
unterstehen, Mastbäume abzuhauen, bey Pön
von zehn Thalern, von jedem Mastbaume, der
gehauen wird, uns zur Strafe zu erlegen.
Denn hierdurch würde letzlichen die Mastung
in Geringerung und Abfall kommen, und
würde auch unseren Unterthanen deren merk-
lich überhabende und wohlhergebrachte Gerech-
tigkeit der Mastung verletzt. Da aber Je-
mandes zu Besserung der Bahn etzliche benö-
thigt seyn würde, soll solches mit unserm Vor-
wissen vorgenommen werden.


In
b) S. l. c. S. 198.

ingleichen nicht ſo viel Reifen aus dem Lande
gefuͤhrt werden, ſie ſetzt feſt, daß dieſes nicht ohne
Erlaubniß der fuͤrſtlichen Foͤrſterknechte und
Holzhayen geſchehe, und daß ſonderlich hierinnen
die Ahorn, Ilmen und Eſchen geſchont werden
ſollen; ſie ſchraͤnkt die Gehege und Zaͤune ein,
verbietet das Holzſimmern. Sie macht Ver-
ordnungen wegen das Floßweſens, wegen des
Holzſchlagens, und ſucht allen Nachtheil fuͤr
die Waͤlder und Forſte abzuſtellen.

Die anhaͤltiſche Landesordnung vom Jah-
re 1572 verordnete im 26ſten Titel hieruͤber,
welches ſich auch bey dem Fritſch befindet. Sie
unterſagt vornehmlich, und bey zehn Thalern
Strafe, das Faͤllen der Maſtbaͤume, d. i.
Baͤume zur Maſtung des Viehes. Es heißt
ausdruͤcklich b): Es ſoll ſich auch Niemand
unterſtehen, Maſtbaͤume abzuhauen, bey Poͤn
von zehn Thalern, von jedem Maſtbaume, der
gehauen wird, uns zur Strafe zu erlegen.
Denn hierdurch wuͤrde letzlichen die Maſtung
in Geringerung und Abfall kommen, und
wuͤrde auch unſeren Unterthanen deren merk-
lich uͤberhabende und wohlhergebrachte Gerech-
tigkeit der Maſtung verletzt. Da aber Je-
mandes zu Beſſerung der Bahn etzliche benoͤ-
thigt ſeyn wuͤrde, ſoll ſolches mit unſerm Vor-
wiſſen vorgenommen werden.


In
b) S. l. c. S. 198.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0279" n="269"/>
ingleichen nicht &#x017F;o viel Reifen aus dem Lande<lb/>
gefu&#x0364;hrt werden, &#x017F;ie &#x017F;etzt fe&#x017F;t, daß die&#x017F;es nicht ohne<lb/>
Erlaubniß der fu&#x0364;r&#x017F;tlichen Fo&#x0364;r&#x017F;terknechte und<lb/>
Holzhayen ge&#x017F;chehe, und daß &#x017F;onderlich hierinnen<lb/>
die Ahorn, Ilmen und E&#x017F;chen ge&#x017F;chont werden<lb/>
&#x017F;ollen; &#x017F;ie &#x017F;chra&#x0364;nkt die Gehege und Za&#x0364;une ein,<lb/>
verbietet das Holz&#x017F;immern. Sie macht Ver-<lb/>
ordnungen wegen das Floßwe&#x017F;ens, wegen des<lb/>
Holz&#x017F;chlagens, und &#x017F;ucht allen Nachtheil fu&#x0364;r<lb/>
die Wa&#x0364;lder und For&#x017F;te abzu&#x017F;tellen.</p><lb/>
        <p>Die anha&#x0364;lti&#x017F;che Landesordnung vom Jah-<lb/>
re 1572 verordnete im 26&#x017F;ten Titel hieru&#x0364;ber,<lb/>
welches &#x017F;ich auch bey dem Frit&#x017F;ch befindet. Sie<lb/>
unter&#x017F;agt vornehmlich, und bey zehn Thalern<lb/>
Strafe, das Fa&#x0364;llen der Ma&#x017F;tba&#x0364;ume, d. i.<lb/>
Ba&#x0364;ume zur Ma&#x017F;tung des Viehes. Es heißt<lb/>
ausdru&#x0364;cklich <note place="foot" n="b)">S. <hi rendition="#aq">l. c.</hi> S. 198.</note>: Es &#x017F;oll &#x017F;ich auch Niemand<lb/>
unter&#x017F;tehen, Ma&#x017F;tba&#x0364;ume abzuhauen, bey Po&#x0364;n<lb/>
von zehn Thalern, von jedem Ma&#x017F;tbaume, der<lb/>
gehauen wird, uns zur Strafe zu erlegen.<lb/>
Denn hierdurch wu&#x0364;rde letzlichen die Ma&#x017F;tung<lb/>
in Geringerung und Abfall kommen, und<lb/>
wu&#x0364;rde auch un&#x017F;eren Unterthanen deren merk-<lb/>
lich u&#x0364;berhabende und wohlhergebrachte Gerech-<lb/>
tigkeit der Ma&#x017F;tung verletzt. Da aber Je-<lb/>
mandes zu Be&#x017F;&#x017F;erung der Bahn etzliche beno&#x0364;-<lb/>
thigt &#x017F;eyn wu&#x0364;rde, &#x017F;oll &#x017F;olches mit un&#x017F;erm Vor-<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en vorgenommen werden.</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">In</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[269/0279] ingleichen nicht ſo viel Reifen aus dem Lande gefuͤhrt werden, ſie ſetzt feſt, daß dieſes nicht ohne Erlaubniß der fuͤrſtlichen Foͤrſterknechte und Holzhayen geſchehe, und daß ſonderlich hierinnen die Ahorn, Ilmen und Eſchen geſchont werden ſollen; ſie ſchraͤnkt die Gehege und Zaͤune ein, verbietet das Holzſimmern. Sie macht Ver- ordnungen wegen das Floßweſens, wegen des Holzſchlagens, und ſucht allen Nachtheil fuͤr die Waͤlder und Forſte abzuſtellen. Die anhaͤltiſche Landesordnung vom Jah- re 1572 verordnete im 26ſten Titel hieruͤber, welches ſich auch bey dem Fritſch befindet. Sie unterſagt vornehmlich, und bey zehn Thalern Strafe, das Faͤllen der Maſtbaͤume, d. i. Baͤume zur Maſtung des Viehes. Es heißt ausdruͤcklich b): Es ſoll ſich auch Niemand unterſtehen, Maſtbaͤume abzuhauen, bey Poͤn von zehn Thalern, von jedem Maſtbaume, der gehauen wird, uns zur Strafe zu erlegen. Denn hierdurch wuͤrde letzlichen die Maſtung in Geringerung und Abfall kommen, und wuͤrde auch unſeren Unterthanen deren merk- lich uͤberhabende und wohlhergebrachte Gerech- tigkeit der Maſtung verletzt. Da aber Je- mandes zu Beſſerung der Bahn etzliche benoͤ- thigt ſeyn wuͤrde, ſoll ſolches mit unſerm Vor- wiſſen vorgenommen werden. In b) S. l. c. S. 198.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/279
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/279>, abgerufen am 24.11.2024.