nomie, und die, die vom Bierbrauen geschrie- ben, ausgenommen, welche auch diesen mit be- rühren, nichts gefunden. Die allgemeinen Schriftsteller sind schon in dem vorigen ange- führt worden. Unter die letztern gehören Ga- zius, Meibom und von Hagck c).
Die Methoden, nach welchen man den Hopfen bauete, waren verschieden. Man hatte die Wendische, die Märkische und Pom- merische, und die Meißnische. Die Wenden hatten sonderlich eine vortheilhafte und beque- me Art, den Hopfen leicht fortzupflanzen, in- dem sie die Keime, die die Stöcke von sich treiben, abschnitten, und die Erde dabey auf- häuften. Coler in seinem Hausbuche be- schreibt vornehmlich die meißnische Art aus- führlich, und scheint sie zum Grunde zu legen. Ueberhaupt stand damals die meißnische Wirth- schaftsart in Ansehen. Man verfuhr daselbst mit dem Hopfen also d): Man machte eine und eine halbe bis zwey Ellen weit von einander keilförmige Gruben, beschüttete sie mit fetter lockerer Erde oder Mist, setzte in jede derselben fünf, sieben, bis neun Würzlinge, so, daß die Keime oder Schößlinge über sich zu stehen
ka-
c)Gazius de vino et cereuisia Aug. Vind. 1546. Mei- bom de cereuisiis 1567 Vit. ab Hagck de cere- visia eiusque conficendi modo. Frf. 1585.
d) Colers Hausbuch Th. I. S. 153. edit. 1680.
P 4
nomie, und die, die vom Bierbrauen geſchrie- ben, ausgenommen, welche auch dieſen mit be- ruͤhren, nichts gefunden. Die allgemeinen Schriftſteller ſind ſchon in dem vorigen ange- fuͤhrt worden. Unter die letztern gehoͤren Ga- zius, Meibom und von Hagck c).
Die Methoden, nach welchen man den Hopfen bauete, waren verſchieden. Man hatte die Wendiſche, die Maͤrkiſche und Pom- meriſche, und die Meißniſche. Die Wenden hatten ſonderlich eine vortheilhafte und beque- me Art, den Hopfen leicht fortzupflanzen, in- dem ſie die Keime, die die Stoͤcke von ſich treiben, abſchnitten, und die Erde dabey auf- haͤuften. Coler in ſeinem Hausbuche be- ſchreibt vornehmlich die meißniſche Art aus- fuͤhrlich, und ſcheint ſie zum Grunde zu legen. Ueberhaupt ſtand damals die meißniſche Wirth- ſchaftsart in Anſehen. Man verfuhr daſelbſt mit dem Hopfen alſo d): Man machte eine und eine halbe bis zwey Ellen weit von einander keilfoͤrmige Gruben, beſchuͤttete ſie mit fetter lockerer Erde oder Miſt, ſetzte in jede derſelben fuͤnf, ſieben, bis neun Wuͤrzlinge, ſo, daß die Keime oder Schoͤßlinge uͤber ſich zu ſtehen
ka-
c)Gazius de vino et cereuiſia Aug. Vind. 1546. Mei- bom de cereuiſiis 1567 Vit. ab Hagck de cere- viſia eiusque conficendi modo. Frf. 1585.
d) Colers Hausbuch Th. I. S. 153. edit. 1680.
P 4
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0241"n="231"/>
nomie, und die, die vom Bierbrauen geſchrie-<lb/>
ben, ausgenommen, welche auch dieſen mit be-<lb/>
ruͤhren, nichts gefunden. Die allgemeinen<lb/>
Schriftſteller ſind ſchon in dem vorigen ange-<lb/>
fuͤhrt worden. Unter die letztern gehoͤren Ga-<lb/>
zius, Meibom und von Hagck <noteplace="foot"n="c)"><hirendition="#aq">Gazius de vino et cereuiſia Aug. Vind. 1546. Mei-<lb/>
bom de cereuiſiis 1567 Vit. ab Hagck de cere-<lb/>
viſia eiusque conficendi modo. Frf.</hi> 1585.</note>.</p><lb/><p>Die Methoden, nach welchen man den<lb/>
Hopfen bauete, waren verſchieden. Man<lb/>
hatte die Wendiſche, die Maͤrkiſche und Pom-<lb/>
meriſche, und die Meißniſche. Die Wenden<lb/>
hatten ſonderlich eine vortheilhafte und beque-<lb/>
me Art, den Hopfen leicht fortzupflanzen, in-<lb/>
dem ſie die Keime, die die Stoͤcke von ſich<lb/>
treiben, abſchnitten, und die Erde dabey auf-<lb/>
haͤuften. Coler in ſeinem Hausbuche be-<lb/>ſchreibt vornehmlich die meißniſche Art aus-<lb/>
fuͤhrlich, und ſcheint ſie zum Grunde zu legen.<lb/>
Ueberhaupt ſtand damals die meißniſche Wirth-<lb/>ſchaftsart in Anſehen. Man verfuhr daſelbſt<lb/>
mit dem Hopfen alſo <noteplace="foot"n="d)">Colers Hausbuch Th. <hirendition="#aq">I.</hi> S. 153. <hirendition="#aq">edit.</hi> 1680.</note>: Man machte eine und<lb/>
eine halbe bis zwey Ellen weit von einander<lb/>
keilfoͤrmige Gruben, beſchuͤttete ſie mit fetter<lb/>
lockerer Erde oder Miſt, ſetzte in jede derſelben<lb/>
fuͤnf, ſieben, bis neun Wuͤrzlinge, ſo, daß<lb/>
die Keime oder Schoͤßlinge uͤber ſich zu ſtehen<lb/><fwplace="bottom"type="sig">P 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">ka-</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[231/0241]
nomie, und die, die vom Bierbrauen geſchrie-
ben, ausgenommen, welche auch dieſen mit be-
ruͤhren, nichts gefunden. Die allgemeinen
Schriftſteller ſind ſchon in dem vorigen ange-
fuͤhrt worden. Unter die letztern gehoͤren Ga-
zius, Meibom und von Hagck c).
Die Methoden, nach welchen man den
Hopfen bauete, waren verſchieden. Man
hatte die Wendiſche, die Maͤrkiſche und Pom-
meriſche, und die Meißniſche. Die Wenden
hatten ſonderlich eine vortheilhafte und beque-
me Art, den Hopfen leicht fortzupflanzen, in-
dem ſie die Keime, die die Stoͤcke von ſich
treiben, abſchnitten, und die Erde dabey auf-
haͤuften. Coler in ſeinem Hausbuche be-
ſchreibt vornehmlich die meißniſche Art aus-
fuͤhrlich, und ſcheint ſie zum Grunde zu legen.
Ueberhaupt ſtand damals die meißniſche Wirth-
ſchaftsart in Anſehen. Man verfuhr daſelbſt
mit dem Hopfen alſo d): Man machte eine und
eine halbe bis zwey Ellen weit von einander
keilfoͤrmige Gruben, beſchuͤttete ſie mit fetter
lockerer Erde oder Miſt, ſetzte in jede derſelben
fuͤnf, ſieben, bis neun Wuͤrzlinge, ſo, daß
die Keime oder Schoͤßlinge uͤber ſich zu ſtehen
ka-
c) Gazius de vino et cereuiſia Aug. Vind. 1546. Mei-
bom de cereuiſiis 1567 Vit. ab Hagck de cere-
viſia eiusque conficendi modo. Frf. 1585.
d) Colers Hausbuch Th. I. S. 153. edit. 1680.
P 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/241>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.