zu machen suchten. In denjenigen deutschen Weinlanden, vorzüglich im Elsas und am Rhein, wo sich noch hier und da die alte Römi- sche Behandlung erhalten hatte, welche un- streitig daher kam, weil die Römer die ersten Lehrer der Deutschen in dem Weinbaue waren, da sie den Weinstock ins Elsaßische und in das am Rhein gelegene Deutschland brachten, wurden jetzt die alten Schriftsteller über den Weinbau mehr geschätzt, und die Art ihrer Cul- tur mehr untersucht, angewendet, und von einem glücklichen Erfolge begleitet. Sonder- lich machte sich dieses H. Sprenger in seiner Praxis des Weinbaues zu seinem Geschäfte, daher er oft ganze Stellen aus dem Columel- la übersetzt, das Wichtigste von ihren Regeln S. 147 anführt, und in sein System ver- webt, welches er aus den Schriften des H. Gaupps und Knechts zusammensetzte. Herr Gaupp, in seiner beschriebenen Praxis der obe- ren Markgrafschaft Baden, bestätigt vorzüg- lich, wie gangbar noch die Grundsätze der Rö- mer daselbst sind; auch sie zogen weder Köpfe noch stürzten Setzreben. Dieses bemerkte H. Sprenger, und suchte durch Vergleichung des heutigen und römischen Weinbaues den erstern zu verbessern. Da die Bemühungen der Gelehrten und Oekonomen in diesem Jahr- hunderte das Auszeichnende für die Geschichte des Weinbaues sind, so werden uns diese auch vorzüglich beschäftigen. Ich führe hier zu-
erst
zu machen ſuchten. In denjenigen deutſchen Weinlanden, vorzuͤglich im Elſas und am Rhein, wo ſich noch hier und da die alte Roͤmi- ſche Behandlung erhalten hatte, welche un- ſtreitig daher kam, weil die Roͤmer die erſten Lehrer der Deutſchen in dem Weinbaue waren, da ſie den Weinſtock ins Elſaßiſche und in das am Rhein gelegene Deutſchland brachten, wurden jetzt die alten Schriftſteller uͤber den Weinbau mehr geſchaͤtzt, und die Art ihrer Cul- tur mehr unterſucht, angewendet, und von einem gluͤcklichen Erfolge begleitet. Sonder- lich machte ſich dieſes H. Sprenger in ſeiner Praxis des Weinbaues zu ſeinem Geſchaͤfte, daher er oft ganze Stellen aus dem Columel- la uͤberſetzt, das Wichtigſte von ihren Regeln S. 147 anfuͤhrt, und in ſein Syſtem ver- webt, welches er aus den Schriften des H. Gaupps und Knechts zuſammenſetzte. Herr Gaupp, in ſeiner beſchriebenen Praxis der obe- ren Markgrafſchaft Baden, beſtaͤtigt vorzuͤg- lich, wie gangbar noch die Grundſaͤtze der Roͤ- mer daſelbſt ſind; auch ſie zogen weder Koͤpfe noch ſtuͤrzten Setzreben. Dieſes bemerkte H. Sprenger, und ſuchte durch Vergleichung des heutigen und roͤmiſchen Weinbaues den erſtern zu verbeſſern. Da die Bemuͤhungen der Gelehrten und Oekonomen in dieſem Jahr- hunderte das Auszeichnende fuͤr die Geſchichte des Weinbaues ſind, ſo werden uns dieſe auch vorzuͤglich beſchaͤftigen. Ich fuͤhre hier zu-
erſt
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zu machen ſuchten. In denjenigen deutſchen
Weinlanden, vorzuͤglich im Elſas und am
Rhein, wo ſich noch hier und da die alte Roͤmi-
ſche Behandlung erhalten hatte, welche un-
ſtreitig daher kam, weil die Roͤmer die erſten
Lehrer der Deutſchen in dem Weinbaue waren,
da ſie den Weinſtock ins Elſaßiſche und in
das am Rhein gelegene Deutſchland brachten,
wurden jetzt die alten Schriftſteller uͤber den
Weinbau mehr geſchaͤtzt, und die Art ihrer Cul-
tur mehr unterſucht, angewendet, und von
einem gluͤcklichen Erfolge begleitet. Sonder-
lich machte ſich dieſes H. Sprenger in ſeiner
Praxis des Weinbaues zu ſeinem Geſchaͤfte,
daher er oft ganze Stellen aus dem Columel-
la uͤberſetzt, das Wichtigſte von ihren Regeln
S. 147 anfuͤhrt, und in ſein Syſtem ver-
webt, welches er aus den Schriften des H.
Gaupps und Knechts zuſammenſetzte. Herr
Gaupp, in ſeiner beſchriebenen Praxis der obe-
ren Markgrafſchaft Baden, beſtaͤtigt vorzuͤg-
lich, wie gangbar noch die Grundſaͤtze der Roͤ-
mer daſelbſt ſind; auch ſie zogen weder Koͤpfe
noch ſtuͤrzten Setzreben. Dieſes bemerkte
H. Sprenger, und ſuchte durch Vergleichung
des heutigen und roͤmiſchen Weinbaues den
erſtern zu verbeſſern. Da die Bemuͤhungen
der Gelehrten und Oekonomen in dieſem Jahr-
hunderte das Auszeichnende fuͤr die Geſchichte
des Weinbaues ſind, ſo werden uns dieſe auch
vorzuͤglich beſchaͤftigen. Ich fuͤhre hier zu-
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/183>, abgerufen am 24.11.2024.
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