Magnus x) hätte hier nicht ganz übergangen werden sollen, der wegen seines Gartens im Winter, und wegen einiger andern Erfindungen, zu einem Hexenmeister im dreyzehnten Jahr- hunderte gemacht wurde. Petrus von Cre- scentiis, Franz Petrarcha, und Afrikus Cle- mens, gehören auch hierher.
Er gehet hierauf zu den Gärten Italiens in den neuern Zeiten, berührt die Gärten der Schweizer, und betrachtet den französischen Ge- schmack, den Le Notre einführte, und Italien und andern Ländern mittheilte; der aber in den neuesten Zeiten bey der Ausbreitung des guten Gartengeschmacks von England aus, verlor. De la Quintinie verdiente hier auch erwähnt zu werden, da er der Erste gewesen zu seyn scheint, der in den französischen, ja selbst königl. Gärten, die Kohl- und Küchen- kräuter hinter die Rabbatten pflanzte, und da- durch etwas Neues in den Gärten einführte. Er fügt die Beschreibung des Gartens des Hrn. Watelet bey. Herr Hirschfeld besucht hierauf die spanischen Gärten des Escurials, und bey Aranjuez, die Gärten der Nieder- länder und Engländer; beschreibt den Park zu Wentworth Duncombepark, den zu Hagley; und kommt endlich zu den Gärten der Deut- schen, wo er die Gegend um Aschberg in Hol-
stein
x) S. Bruckers Fragen aus der philosophischen Historie. Th. V. S. 1078.
J 4
Magnus x) haͤtte hier nicht ganz uͤbergangen werden ſollen, der wegen ſeines Gartens im Winter, und wegen einiger andern Erfindungen, zu einem Hexenmeiſter im dreyzehnten Jahr- hunderte gemacht wurde. Petrus von Cre- ſcentiis, Franz Petrarcha, und Afrikus Cle- mens, gehoͤren auch hierher.
Er gehet hierauf zu den Gaͤrten Italiens in den neuern Zeiten, beruͤhrt die Gaͤrten der Schweizer, und betrachtet den franzoͤſiſchen Ge- ſchmack, den Le Notre einfuͤhrte, und Italien und andern Laͤndern mittheilte; der aber in den neueſten Zeiten bey der Ausbreitung des guten Gartengeſchmacks von England aus, verlor. De la Quintinie verdiente hier auch erwaͤhnt zu werden, da er der Erſte geweſen zu ſeyn ſcheint, der in den franzoͤſiſchen, ja ſelbſt koͤnigl. Gaͤrten, die Kohl- und Kuͤchen- kraͤuter hinter die Rabbatten pflanzte, und da- durch etwas Neues in den Gaͤrten einfuͤhrte. Er fuͤgt die Beſchreibung des Gartens des Hrn. Watelet bey. Herr Hirſchfeld beſucht hierauf die ſpaniſchen Gaͤrten des Eſcurials, und bey Aranjuez, die Gaͤrten der Nieder- laͤnder und Englaͤnder; beſchreibt den Park zu Wentworth Duncombepark, den zu Hagley; und kommt endlich zu den Gaͤrten der Deut- ſchen, wo er die Gegend um Aſchberg in Hol-
ſtein
x) S. Bruckers Fragen aus der philoſophiſchen Hiſtorie. Th. V. S. 1078.
J 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0145"n="135"/>
Magnus <noteplace="foot"n="x)">S. Bruckers Fragen aus der philoſophiſchen<lb/>
Hiſtorie. Th. <hirendition="#aq">V.</hi> S. 1078.</note> haͤtte hier nicht ganz uͤbergangen<lb/>
werden ſollen, der wegen ſeines Gartens im<lb/>
Winter, und wegen einiger andern Erfindungen,<lb/>
zu einem Hexenmeiſter im dreyzehnten Jahr-<lb/>
hunderte gemacht wurde. Petrus von Cre-<lb/>ſcentiis, Franz Petrarcha, und Afrikus Cle-<lb/>
mens, gehoͤren auch hierher.</p><lb/><p>Er gehet hierauf zu den Gaͤrten Italiens<lb/>
in den neuern Zeiten, beruͤhrt die Gaͤrten der<lb/>
Schweizer, und betrachtet den franzoͤſiſchen Ge-<lb/>ſchmack, den Le Notre einfuͤhrte, und Italien<lb/>
und andern Laͤndern mittheilte; der aber in<lb/>
den neueſten Zeiten bey der Ausbreitung des<lb/>
guten Gartengeſchmacks von England aus,<lb/>
verlor. De la Quintinie verdiente hier auch<lb/>
erwaͤhnt zu werden, da er der Erſte geweſen<lb/>
zu ſeyn ſcheint, der in den franzoͤſiſchen, ja<lb/>ſelbſt koͤnigl. Gaͤrten, die Kohl- und Kuͤchen-<lb/>
kraͤuter hinter die Rabbatten pflanzte, und da-<lb/>
durch etwas Neues in den Gaͤrten einfuͤhrte.<lb/>
Er fuͤgt die Beſchreibung des Gartens des<lb/>
Hrn. Watelet bey. Herr Hirſchfeld beſucht<lb/>
hierauf die ſpaniſchen Gaͤrten des Eſcurials,<lb/>
und bey Aranjuez, die Gaͤrten der Nieder-<lb/>
laͤnder und Englaͤnder; beſchreibt den Park zu<lb/>
Wentworth Duncombepark, den zu Hagley;<lb/>
und kommt endlich zu den Gaͤrten der Deut-<lb/>ſchen, wo er die Gegend um Aſchberg in Hol-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">J 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">ſtein</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[135/0145]
Magnus x) haͤtte hier nicht ganz uͤbergangen
werden ſollen, der wegen ſeines Gartens im
Winter, und wegen einiger andern Erfindungen,
zu einem Hexenmeiſter im dreyzehnten Jahr-
hunderte gemacht wurde. Petrus von Cre-
ſcentiis, Franz Petrarcha, und Afrikus Cle-
mens, gehoͤren auch hierher.
Er gehet hierauf zu den Gaͤrten Italiens
in den neuern Zeiten, beruͤhrt die Gaͤrten der
Schweizer, und betrachtet den franzoͤſiſchen Ge-
ſchmack, den Le Notre einfuͤhrte, und Italien
und andern Laͤndern mittheilte; der aber in
den neueſten Zeiten bey der Ausbreitung des
guten Gartengeſchmacks von England aus,
verlor. De la Quintinie verdiente hier auch
erwaͤhnt zu werden, da er der Erſte geweſen
zu ſeyn ſcheint, der in den franzoͤſiſchen, ja
ſelbſt koͤnigl. Gaͤrten, die Kohl- und Kuͤchen-
kraͤuter hinter die Rabbatten pflanzte, und da-
durch etwas Neues in den Gaͤrten einfuͤhrte.
Er fuͤgt die Beſchreibung des Gartens des
Hrn. Watelet bey. Herr Hirſchfeld beſucht
hierauf die ſpaniſchen Gaͤrten des Eſcurials,
und bey Aranjuez, die Gaͤrten der Nieder-
laͤnder und Englaͤnder; beſchreibt den Park zu
Wentworth Duncombepark, den zu Hagley;
und kommt endlich zu den Gaͤrten der Deut-
ſchen, wo er die Gegend um Aſchberg in Hol-
ſtein
x) S. Bruckers Fragen aus der philoſophiſchen
Hiſtorie. Th. V. S. 1078.
J 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/145>, abgerufen am 11.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.