man sie nach dem Wachsthum der Pflanzen höher schieben kann.
Wir haben mehrere Arten von Küchenge- wächsen, als man im vorigen Jahrhunderte hatte. Auch die Abarten sind mannichfaltiger, welche noch nicht alle genau genug bestimmt sind, ob schon Spielmann mit den um Straßburg erbaueten einen Versuch ge- macht a). Die meisten haben wir aus Italien, den Niederlanden und England erhalten; da- her auch oft ihre Benennungen aus den Spra- chen dieser Lande sind, so sehr sie auch das ge- meine Leben zuweilen verunstaltet hat. Wir bauen gemeinen weißen Kopfkohl oder weißes Kraut 1). Windelstädter Kopfkohl, oder Spitz- fruchtkraut 2), rothen Kopfkohl 3), Savoyer- kohl oder Wersing 4), grünen Wersing oder Herzkohl 5), Braunkohl der auch Kraus-Feder- und Plümage Kohl heißt 6). Bardowicker-
kohl,
a)Olerum Argentoratensium Fasciculus. Argento- ti 1769 et Fasciculus alter 1770.
1) auch großer Braunschweigischer Kopfkohl, Kap- pus, wahrscheinlich von Cappucio, dem Ital. Worte, wie H. Pf. Beckmann vermuthet, Bras- sica capitata serotina compressa maior Spiel- manni 33.
2)Brassica praecox, capite oblongo, Spielm. 31.
3)Brassiea oleracea rubra. Linn. Mill. Spnielm. 34.
4)Brassica Sabauda Linn. Den Namen Wersing hat er vermuthlich von dem Ital. Wort Verza oder Verzellini.
5)Brassica Sabellica Spielm. 36.
6)Brassica Selenica
Spielm.
man ſie nach dem Wachsthum der Pflanzen hoͤher ſchieben kann.
Wir haben mehrere Arten von Kuͤchenge- waͤchſen, als man im vorigen Jahrhunderte hatte. Auch die Abarten ſind mannichfaltiger, welche noch nicht alle genau genug beſtimmt ſind, ob ſchon Spielmann mit den um Straßburg erbaueten einen Verſuch ge- macht a). Die meiſten haben wir aus Italien, den Niederlanden und England erhalten; da- her auch oft ihre Benennungen aus den Spra- chen dieſer Lande ſind, ſo ſehr ſie auch das ge- meine Leben zuweilen verunſtaltet hat. Wir bauen gemeinen weißen Kopfkohl oder weißes Kraut 1). Windelſtaͤdter Kopfkohl, oder Spitz- fruchtkraut 2), rothen Kopfkohl 3), Savoyer- kohl oder Werſing 4), gruͤnen Werſing oder Herzkohl 5), Braunkohl der auch Kraus-Feder- und Pluͤmage Kohl heißt 6). Bardowicker-
kohl,
a)Olerum Argentoratenſium Faſciculus. Argento- ti 1769 et Faſciculus alter 1770.
1) auch großer Braunſchweigiſcher Kopfkohl, Kap- pus, wahrſcheinlich von Cappucio, dem Ital. Worte, wie H. Pf. Beckmann vermuthet, Braſ- ſica capitata ſerotina compreſſa maior Spiel- manni 33.
2)Braſſica praecox, capite oblongo, Spielm. 31.
3)Braſſiea oleracea rubra. Linn. Mill. Sp̃ielm. 34.
4)Braſſica Sabauda Linn. Den Namen Werſing hat er vermuthlich von dem Ital. Wort Verza oder Verzellini.
5)Braſſica Sabellica Spielm. 36.
6)Braſſica Selenica
Spielm.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0112"n="102"/>
man ſie nach dem Wachsthum der Pflanzen<lb/>
hoͤher ſchieben kann.</p><lb/><p>Wir haben mehrere Arten von Kuͤchenge-<lb/>
waͤchſen, als man im vorigen Jahrhunderte<lb/>
hatte. Auch die Abarten ſind mannichfaltiger,<lb/>
welche noch nicht alle genau genug beſtimmt<lb/>ſind, ob ſchon Spielmann mit den um<lb/>
Straßburg erbaueten einen Verſuch ge-<lb/>
macht <noteplace="foot"n="a)"><hirendition="#aq">Olerum Argentoratenſium Faſciculus. Argento-<lb/>
ti 1769 et Faſciculus alter 1770.</hi></note>. Die meiſten haben wir aus Italien,<lb/>
den Niederlanden und England erhalten; da-<lb/>
her auch oft ihre Benennungen aus den Spra-<lb/>
chen dieſer Lande ſind, ſo ſehr ſie auch das ge-<lb/>
meine Leben zuweilen verunſtaltet hat. Wir<lb/>
bauen gemeinen weißen Kopfkohl oder weißes<lb/>
Kraut <noteplace="foot"n="1)">auch großer Braunſchweigiſcher Kopfkohl, Kap-<lb/>
pus, wahrſcheinlich von <hirendition="#aq">Cappucio,</hi> dem Ital.<lb/>
Worte, wie H. Pf. Beckmann vermuthet, <hirendition="#aq">Braſ-<lb/>ſica capitata ſerotina compreſſa maior Spiel-<lb/>
manni 33.</hi></note>. Windelſtaͤdter Kopfkohl, oder Spitz-<lb/>
fruchtkraut <noteplace="foot"n="2)"><hirendition="#aq">Braſſica praecox, capite oblongo,<lb/>
Spielm. 31.</hi></note>, rothen Kopfkohl <noteplace="foot"n="3)"><hirendition="#aq">Braſſiea oleracea rubra. Linn.<lb/>
Mill. Sp̃ielm. 34.</hi></note>, Savoyer-<lb/>
kohl oder Werſing <noteplace="foot"n="4)"><hirendition="#aq">Braſſica Sabauda Linn.</hi> Den<lb/>
Namen Werſing hat er vermuthlich von dem<lb/>
Ital. Wort <hirendition="#aq">Verza</hi> oder <hirendition="#aq">Verzellini.</hi></note>, gruͤnen Werſing oder<lb/>
Herzkohl <noteplace="foot"n="5)"><hirendition="#aq">Braſſica<lb/>
Sabellica Spielm. 36.</hi></note>, Braunkohl der auch Kraus-Feder-<lb/>
und Pluͤmage Kohl heißt <notexml:id="seg2pn_10_1"next="#seg2pn_10_2"place="foot"n="6)"><hirendition="#aq">Braſſica Selenica</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">Spielm.</hi></fw></note>. Bardowicker-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">kohl,</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[102/0112]
man ſie nach dem Wachsthum der Pflanzen
hoͤher ſchieben kann.
Wir haben mehrere Arten von Kuͤchenge-
waͤchſen, als man im vorigen Jahrhunderte
hatte. Auch die Abarten ſind mannichfaltiger,
welche noch nicht alle genau genug beſtimmt
ſind, ob ſchon Spielmann mit den um
Straßburg erbaueten einen Verſuch ge-
macht a). Die meiſten haben wir aus Italien,
den Niederlanden und England erhalten; da-
her auch oft ihre Benennungen aus den Spra-
chen dieſer Lande ſind, ſo ſehr ſie auch das ge-
meine Leben zuweilen verunſtaltet hat. Wir
bauen gemeinen weißen Kopfkohl oder weißes
Kraut 1). Windelſtaͤdter Kopfkohl, oder Spitz-
fruchtkraut 2), rothen Kopfkohl 3), Savoyer-
kohl oder Werſing 4), gruͤnen Werſing oder
Herzkohl 5), Braunkohl der auch Kraus-Feder-
und Pluͤmage Kohl heißt 6). Bardowicker-
kohl,
a) Olerum Argentoratenſium Faſciculus. Argento-
ti 1769 et Faſciculus alter 1770.
1) auch großer Braunſchweigiſcher Kopfkohl, Kap-
pus, wahrſcheinlich von Cappucio, dem Ital.
Worte, wie H. Pf. Beckmann vermuthet, Braſ-
ſica capitata ſerotina compreſſa maior Spiel-
manni 33.
2) Braſſica praecox, capite oblongo,
Spielm. 31.
3) Braſſiea oleracea rubra. Linn.
Mill. Sp̃ielm. 34.
4) Braſſica Sabauda Linn. Den
Namen Werſing hat er vermuthlich von dem
Ital. Wort Verza oder Verzellini.
5) Braſſica
Sabellica Spielm. 36.
6) Braſſica Selenica
Spielm.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/112>, abgerufen am 28.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.