Geschichte des Gartenbaues und der Gartenkunst in den neuern Zeiten, besonders seit dem sechzehnten Jahrhunderte bis auf unsere Zeiten.
Der Gartenbau, den man theils als den ökonomischen, theils als den künstli- chen betrachtet, und jenen, den eigentlichen Gartenbau, dieses aber Gartenkunst nennet, muß auch in dieser Geschichte aus beyden Ge- sichtspunkten angesehen werden. Der öko- nomische, der sich bloß mit Erzeugung gewis- ser Pflanzen und Früchte beschäftigt, welche auf einem gewissen Bezirk, welcher Garten- recht hat, d. i. vorzüglich von Trift und Hut frey, und meist umzäunt ist, erbauet werden, war, im Ganzen genommen, älter als der künstliche, der sich vorzüglich die Anlage und den Geschmack in demselben zum Gegenstande wählt. Auch gediehe der Gartenbau in Ober- deutschland eher zu einiger Vollkommenheit, als in dem Niedern. Die Lage und Nachbar-
schaft
II.Theil. A
Geſchichte des Gartenbaues und der Gartenkunſt in den neuern Zeiten, beſonders ſeit dem ſechzehnten Jahrhunderte bis auf unſere Zeiten.
Der Gartenbau, den man theils als den oͤkonomiſchen, theils als den kuͤnſtli- chen betrachtet, und jenen, den eigentlichen Gartenbau, dieſes aber Gartenkunſt nennet, muß auch in dieſer Geſchichte aus beyden Ge- ſichtspunkten angeſehen werden. Der oͤko- nomiſche, der ſich bloß mit Erzeugung gewiſ- ſer Pflanzen und Fruͤchte beſchaͤftigt, welche auf einem gewiſſen Bezirk, welcher Garten- recht hat, d. i. vorzuͤglich von Trift und Hut frey, und meiſt umzaͤunt iſt, erbauet werden, war, im Ganzen genommen, aͤlter als der kuͤnſtliche, der ſich vorzuͤglich die Anlage und den Geſchmack in demſelben zum Gegenſtande waͤhlt. Auch gediehe der Gartenbau in Ober- deutſchland eher zu einiger Vollkommenheit, als in dem Niedern. Die Lage und Nachbar-
ſchaft
II.Theil. A
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[[1]/0011]
Geſchichte
des Gartenbaues
und der Gartenkunſt
in den neuern Zeiten,
beſonders ſeit dem ſechzehnten Jahrhunderte bis
auf unſere Zeiten.
Der Gartenbau, den man theils als den
oͤkonomiſchen, theils als den kuͤnſtli-
chen betrachtet, und jenen, den eigentlichen
Gartenbau, dieſes aber Gartenkunſt nennet,
muß auch in dieſer Geſchichte aus beyden Ge-
ſichtspunkten angeſehen werden. Der oͤko-
nomiſche, der ſich bloß mit Erzeugung gewiſ-
ſer Pflanzen und Fruͤchte beſchaͤftigt, welche
auf einem gewiſſen Bezirk, welcher Garten-
recht hat, d. i. vorzuͤglich von Trift und Hut
frey, und meiſt umzaͤunt iſt, erbauet werden,
war, im Ganzen genommen, aͤlter als der
kuͤnſtliche, der ſich vorzuͤglich die Anlage und
den Geſchmack in demſelben zum Gegenſtande
waͤhlt. Auch gediehe der Gartenbau in Ober-
deutſchland eher zu einiger Vollkommenheit,
als in dem Niedern. Die Lage und Nachbar-
ſchaft
II. Theil. A
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/11>, abgerufen am 23.11.2024.
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