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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781.

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scheinlich auch der männliche Name Gänserich
gebräuchlich war, zeugt der in der Geschichte be-
kannte Name Genserich, obwohl die Kritik ihn
lieber Geiserich nennt. Das gemeine Leben

heißt
in einigen Provinzen Frankreichs übliche Auc,
Auco, Auquotto.
Wachter leitet den Namen
Gans von Canus, weiß, her, im Wallischen
Cann, ein deutlicher Beweis, daß es ursprüng-
lich ein celtisches Wort sey. In den Salischen
Gesetzen kommt das Wort Chana vor, welches
einige vor Hahn erklären. Im Niedersächst-
schen heißt die Gans, Goos, und im männli-
chen Geschlecht Gante, Ganter. Im Engli-
schen Goose, und im männlichen Geschlecht
Gander; im Dänischen Gaas, und das männ-
liche Gasse; im Schwedischen Gäs; im Islän-
dischen Gas; im Bretagnischen Gous, Ganz;
bey den Krainerischen Wenden Gus; daß bey
ihnen die Gänsezucht geblüht, beweist auch das,
daß dieses Wort so gar ein Menschenname wur-
de, wie der Name Hus oder Gus bezeugt. Im
Polnischen Ges, im männlichen Gassior; im
Italiänischen Ganza; im Spanischen Ganso.
Die Benennung des männlichen Geschlechts in
der englischen und niedersächsischen Sprache ist
einerley, und nur im d und t unterschieden;
aus dem niedersächsischen Wort, Ganter, ist
wahrscheinlich das Wort des gemeinen Lebens,
Ganser, entstanden. Die jungen Gänse heißen
im Hochdeutschen Gänschen, Gänseküchlein;
in Schlesien Grüscheln; beym Pictorius Grüsel;
im Niedersächsischen Gossel, Gössel, Gösselken;
im Englischen Gosling.

ſcheinlich auch der maͤnnliche Name Gaͤnſerich
gebraͤuchlich war, zeugt der in der Geſchichte be-
kannte Name Genſerich, obwohl die Kritik ihn
lieber Geiſerich nennt. Das gemeine Leben

heißt
in einigen Provinzen Frankreichs uͤbliche Auc,
Auco, Auquotto.
Wachter leitet den Namen
Gans von Canus, weiß, her, im Walliſchen
Cann, ein deutlicher Beweis, daß es urſpruͤng-
lich ein celtiſches Wort ſey. In den Saliſchen
Geſetzen kommt das Wort Chana vor, welches
einige vor Hahn erklaͤren. Im Niederſaͤchſt-
ſchen heißt die Gans, Goos, und im maͤnnli-
chen Geſchlecht Gante, Ganter. Im Engli-
ſchen Gooſe, und im maͤnnlichen Geſchlecht
Gander; im Daͤniſchen Gaas, und das maͤnn-
liche Gaſſe; im Schwediſchen Gäs; im Islaͤn-
diſchen Gas; im Bretagniſchen Gous, Ganz;
bey den Kraineriſchen Wenden Gus; daß bey
ihnen die Gaͤnſezucht gebluͤht, beweiſt auch das,
daß dieſes Wort ſo gar ein Menſchenname wur-
de, wie der Name Hus oder Gus bezeugt. Im
Polniſchen Ges, im maͤnnlichen Gaſſior; im
Italiaͤniſchen Ganza; im Spaniſchen Ganſo.
Die Benennung des maͤnnlichen Geſchlechts in
der engliſchen und niederſaͤchſiſchen Sprache iſt
einerley, und nur im d und t unterſchieden;
aus dem niederſaͤchſiſchen Wort, Ganter, iſt
wahrſcheinlich das Wort des gemeinen Lebens,
Ganſer, entſtanden. Die jungen Gaͤnſe heißen
im Hochdeutſchen Gaͤnschen, Gaͤnſekuͤchlein;
in Schleſien Gruͤſcheln; beym Pictorius Gruͤſel;
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[482/0508] ſcheinlich auch der maͤnnliche Name Gaͤnſerich gebraͤuchlich war, zeugt der in der Geſchichte be- kannte Name Genſerich, obwohl die Kritik ihn lieber Geiſerich nennt. Das gemeine Leben heißt e) e) in einigen Provinzen Frankreichs uͤbliche Auc, Auco, Auquotto. Wachter leitet den Namen Gans von Canus, weiß, her, im Walliſchen Cann, ein deutlicher Beweis, daß es urſpruͤng- lich ein celtiſches Wort ſey. In den Saliſchen Geſetzen kommt das Wort Chana vor, welches einige vor Hahn erklaͤren. Im Niederſaͤchſt- ſchen heißt die Gans, Goos, und im maͤnnli- chen Geſchlecht Gante, Ganter. Im Engli- ſchen Gooſe, und im maͤnnlichen Geſchlecht Gander; im Daͤniſchen Gaas, und das maͤnn- liche Gaſſe; im Schwediſchen Gäs; im Islaͤn- diſchen Gas; im Bretagniſchen Gous, Ganz; bey den Kraineriſchen Wenden Gus; daß bey ihnen die Gaͤnſezucht gebluͤht, beweiſt auch das, daß dieſes Wort ſo gar ein Menſchenname wur- de, wie der Name Hus oder Gus bezeugt. Im Polniſchen Ges, im maͤnnlichen Gaſſior; im Italiaͤniſchen Ganza; im Spaniſchen Ganſo. Die Benennung des maͤnnlichen Geſchlechts in der engliſchen und niederſaͤchſiſchen Sprache iſt einerley, und nur im d und t unterſchieden; aus dem niederſaͤchſiſchen Wort, Ganter, iſt wahrſcheinlich das Wort des gemeinen Lebens, Ganſer, entſtanden. Die jungen Gaͤnſe heißen im Hochdeutſchen Gaͤnschen, Gaͤnſekuͤchlein; in Schleſien Gruͤſcheln; beym Pictorius Gruͤſel; im Niederſaͤchſiſchen Goſſel, Goͤſſel, Goͤſſelken; im Engliſchen Goſling.

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/508>, abgerufen am 23.11.2024.