Korsemke in Bayern ließ die Bodenbreter, worauf die Körbe und Kästen stehen, welche auch in den Stöcken eingeschoben werden, mit zwey Futtertrögen versehen. Ein Mitglied der pa- triotischen Gesellschaft in Schlesien misbilligte die Art, das Futter in Gefäßen in den Stock zu stellen, weil die Bienen in der Kälte sehr un- gern ihr Nest verlassen, weil sie, wenn sie da- zu gezwungen sind, leicht für Frost erstarren. Er schlägt daher vor, immer leere Wachsta- feln bereit zu haben, diese mit dem Futterhonig zu füllen, und sie oben an die Stelle der aus- geschnittenen Tafeln, den hintersten leeren Blättern oder dem sogenannten Nest, worinne die Bienen im Winter wohnen, so nahe als möglich zu stellen. Eben derselbe erhielt die Bienen in einem rauhen Frühjahre durch die Wachshaut, die sich bey dem Aussieden der Honigtafeln oben aufsetzt, auf welche er bey dem Gebrauche heißes Wasser goß. d) Man machte Versuche durch das Gewicht der Bie- nenstöcke zu verschiedenen Zeiten den Grad der Zehrung zu bestimmen. e) Sonderlich mach- te sich um diese Untersuchungen der Hr. Abt Wolfgang im Benediktinerkloster zu Gleinck in
Ober-
d) Schlesische ök. Nachr. 11 St. v. 1773. S. 85. Ein andrer Vorschlag des M. Gampert findet sich im Leipz. Intell. Bl. v. 1766. No. 55. S. 493.
e) Dergleichen finden sich in Riems Bienenbibl. 2te Liefer. S. 780.
Korſemke in Bayern ließ die Bodenbreter, worauf die Koͤrbe und Kaͤſten ſtehen, welche auch in den Stoͤcken eingeſchoben werden, mit zwey Futtertroͤgen verſehen. Ein Mitglied der pa- triotiſchen Geſellſchaft in Schleſien misbilligte die Art, das Futter in Gefaͤßen in den Stock zu ſtellen, weil die Bienen in der Kaͤlte ſehr un- gern ihr Neſt verlaſſen, weil ſie, wenn ſie da- zu gezwungen ſind, leicht fuͤr Froſt erſtarren. Er ſchlaͤgt daher vor, immer leere Wachsta- feln bereit zu haben, dieſe mit dem Futterhonig zu fuͤllen, und ſie oben an die Stelle der aus- geſchnittenen Tafeln, den hinterſten leeren Blaͤttern oder dem ſogenannten Neſt, worinne die Bienen im Winter wohnen, ſo nahe als moͤglich zu ſtellen. Eben derſelbe erhielt die Bienen in einem rauhen Fruͤhjahre durch die Wachshaut, die ſich bey dem Ausſieden der Honigtafeln oben aufſetzt, auf welche er bey dem Gebrauche heißes Waſſer goß. d) Man machte Verſuche durch das Gewicht der Bie- nenſtoͤcke zu verſchiedenen Zeiten den Grad der Zehrung zu beſtimmen. e) Sonderlich mach- te ſich um dieſe Unterſuchungen der Hr. Abt Wolfgang im Benediktinerkloſter zu Gleinck in
Ober-
d) Schleſiſche oͤk. Nachr. 11 St. v. 1773. S. 85. Ein andrer Vorſchlag des M. Gampert findet ſich im Leipz. Intell. Bl. v. 1766. No. 55. S. 493.
e) Dergleichen finden ſich in Riems Bienenbibl. 2te Liefer. S. 780.
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Korſemke in Bayern ließ die Bodenbreter,
worauf die Koͤrbe und Kaͤſten ſtehen, welche auch
in den Stoͤcken eingeſchoben werden, mit zwey
Futtertroͤgen verſehen. Ein Mitglied der pa-
triotiſchen Geſellſchaft in Schleſien misbilligte
die Art, das Futter in Gefaͤßen in den Stock
zu ſtellen, weil die Bienen in der Kaͤlte ſehr un-
gern ihr Neſt verlaſſen, weil ſie, wenn ſie da-
zu gezwungen ſind, leicht fuͤr Froſt erſtarren.
Er ſchlaͤgt daher vor, immer leere Wachsta-
feln bereit zu haben, dieſe mit dem Futterhonig
zu fuͤllen, und ſie oben an die Stelle der aus-
geſchnittenen Tafeln, den hinterſten leeren
Blaͤttern oder dem ſogenannten Neſt, worinne
die Bienen im Winter wohnen, ſo nahe als
moͤglich zu ſtellen. Eben derſelbe erhielt die
Bienen in einem rauhen Fruͤhjahre durch die
Wachshaut, die ſich bey dem Ausſieden der
Honigtafeln oben aufſetzt, auf welche er bey
dem Gebrauche heißes Waſſer goß. d) Man
machte Verſuche durch das Gewicht der Bie-
nenſtoͤcke zu verſchiedenen Zeiten den Grad der
Zehrung zu beſtimmen. e) Sonderlich mach-
te ſich um dieſe Unterſuchungen der Hr. Abt
Wolfgang im Benediktinerkloſter zu Gleinck in
Ober-
d) Schleſiſche oͤk. Nachr. 11 St. v. 1773. S. 85.
Ein andrer Vorſchlag des M. Gampert findet
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493.
e) Dergleichen finden ſich in Riems Bienenbibl.
2te Liefer. S. 780.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 442. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/468>, abgerufen am 22.11.2024.
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