ber, oder Insekten sich einfinden; ob es zu voll gebauet sey, u. s. w.
Hr. Reich erfand Brutkästchen, oder verbes- serte vielmehr das schirachische, das der Erfin- der nachher auch selbst verbesserte, zu Erziehung neuer Schwärme, und Weiselkästchen zur Er- zeugung junger Bienenköniginnen, wodurch die hierhergehörigen Erfahrungen mehr berichtiget werden konnten. Hr. Reich machte seine Ver- besserung dadurch, daß er den Deckel, der sonst in einem Stücke bestand, in zwey Theile theil- te, und statt dessen, daß Herr Schirach Luft- bleche hatte, hat jener den ganzen Deckel mit kleinen Löchern versehen. Man fand aber in der Folge, daß die Löcher im Holze durch den Broden zufallen, und daß also die Bleche, zumal, wenn sie von dräthernen Sieben gemacht werden, vorzüglicher seyn, um den Bienen recht viel Zugluft zu verschaffen. Die große Hälfte des Deckels beträgt zwey Theile desselben, die kleinere nur einen Theil; welches dazu dienen soll, daß, wenn nach geschehenem Einsatze die zu einem Schwarm gehörigen Bruttafel noch nicht genug Bienen hat, man nur den kleinern De- ckel aufmachen, und die auf der leeren Scheibe befindlichen Bienen in den Kasten mit einem Flederwische kehren kann. Diejenigen, die man nun bereits schon hineingesetzt, fliegen nicht so- leicht heraus, als wenn der ganze Deckel geöff- net werden müßte; die aber, die erst hineinkom- men sollen, hören das Sumsen derselben, und
gehen
ber, oder Inſekten ſich einfinden; ob es zu voll gebauet ſey, u. ſ. w.
Hr. Reich erfand Brutkaͤſtchen, oder verbeſ- ſerte vielmehr das ſchirachiſche, das der Erfin- der nachher auch ſelbſt verbeſſerte, zu Erziehung neuer Schwaͤrme, und Weiſelkaͤſtchen zur Er- zeugung junger Bienenkoͤniginnen, wodurch die hierhergehoͤrigen Erfahrungen mehr berichtiget werden konnten. Hr. Reich machte ſeine Ver- beſſerung dadurch, daß er den Deckel, der ſonſt in einem Stuͤcke beſtand, in zwey Theile theil- te, und ſtatt deſſen, daß Herr Schirach Luft- bleche hatte, hat jener den ganzen Deckel mit kleinen Loͤchern verſehen. Man fand aber in der Folge, daß die Loͤcher im Holze durch den Broden zufallen, und daß alſo die Bleche, zumal, wenn ſie von draͤthernen Sieben gemacht werden, vorzuͤglicher ſeyn, um den Bienen recht viel Zugluft zu verſchaffen. Die große Haͤlfte des Deckels betraͤgt zwey Theile deſſelben, die kleinere nur einen Theil; welches dazu dienen ſoll, daß, wenn nach geſchehenem Einſatze die zu einem Schwarm gehoͤrigen Bruttafel noch nicht genug Bienen hat, man nur den kleinern De- ckel aufmachen, und die auf der leeren Scheibe befindlichen Bienen in den Kaſten mit einem Flederwiſche kehren kann. Diejenigen, die man nun bereits ſchon hineingeſetzt, fliegen nicht ſo- leicht heraus, als wenn der ganze Deckel geoͤff- net werden muͤßte; die aber, die erſt hineinkom- men ſollen, hoͤren das Sumſen derſelben, und
gehen
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0437"n="411"/>
ber, oder Inſekten ſich einfinden; ob es zu voll<lb/>
gebauet ſey, u. ſ. w.</p><lb/><p>Hr. Reich erfand Brutkaͤſtchen, oder verbeſ-<lb/>ſerte vielmehr das ſchirachiſche, das der Erfin-<lb/>
der nachher auch ſelbſt verbeſſerte, zu Erziehung<lb/>
neuer Schwaͤrme, und Weiſelkaͤſtchen zur Er-<lb/>
zeugung junger Bienenkoͤniginnen, wodurch die<lb/>
hierhergehoͤrigen Erfahrungen mehr berichtiget<lb/>
werden konnten. Hr. Reich machte ſeine Ver-<lb/>
beſſerung dadurch, daß er den Deckel, der ſonſt<lb/>
in einem Stuͤcke beſtand, in zwey Theile theil-<lb/>
te, und ſtatt deſſen, daß Herr Schirach Luft-<lb/>
bleche hatte, hat jener den ganzen Deckel mit<lb/>
kleinen Loͤchern verſehen. Man fand aber<lb/>
in der Folge, daß die Loͤcher im Holze durch<lb/>
den Broden zufallen, und daß alſo die Bleche,<lb/>
zumal, wenn ſie von draͤthernen Sieben gemacht<lb/>
werden, vorzuͤglicher ſeyn, um den Bienen recht<lb/>
viel Zugluft zu verſchaffen. Die große Haͤlfte<lb/>
des Deckels betraͤgt zwey Theile deſſelben, die<lb/>
kleinere nur einen Theil; welches dazu dienen<lb/>ſoll, daß, wenn nach geſchehenem Einſatze die zu<lb/>
einem Schwarm gehoͤrigen Bruttafel noch nicht<lb/>
genug Bienen hat, man nur den kleinern De-<lb/>
ckel aufmachen, und die auf der leeren Scheibe<lb/>
befindlichen Bienen in den Kaſten mit einem<lb/>
Flederwiſche kehren kann. Diejenigen, die man<lb/>
nun bereits ſchon hineingeſetzt, fliegen nicht ſo-<lb/>
leicht heraus, als wenn der ganze Deckel geoͤff-<lb/>
net werden muͤßte; die aber, die erſt hineinkom-<lb/>
men ſollen, hoͤren das Sumſen derſelben, und<lb/><fwplace="bottom"type="catch">gehen</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[411/0437]
ber, oder Inſekten ſich einfinden; ob es zu voll
gebauet ſey, u. ſ. w.
Hr. Reich erfand Brutkaͤſtchen, oder verbeſ-
ſerte vielmehr das ſchirachiſche, das der Erfin-
der nachher auch ſelbſt verbeſſerte, zu Erziehung
neuer Schwaͤrme, und Weiſelkaͤſtchen zur Er-
zeugung junger Bienenkoͤniginnen, wodurch die
hierhergehoͤrigen Erfahrungen mehr berichtiget
werden konnten. Hr. Reich machte ſeine Ver-
beſſerung dadurch, daß er den Deckel, der ſonſt
in einem Stuͤcke beſtand, in zwey Theile theil-
te, und ſtatt deſſen, daß Herr Schirach Luft-
bleche hatte, hat jener den ganzen Deckel mit
kleinen Loͤchern verſehen. Man fand aber
in der Folge, daß die Loͤcher im Holze durch
den Broden zufallen, und daß alſo die Bleche,
zumal, wenn ſie von draͤthernen Sieben gemacht
werden, vorzuͤglicher ſeyn, um den Bienen recht
viel Zugluft zu verſchaffen. Die große Haͤlfte
des Deckels betraͤgt zwey Theile deſſelben, die
kleinere nur einen Theil; welches dazu dienen
ſoll, daß, wenn nach geſchehenem Einſatze die zu
einem Schwarm gehoͤrigen Bruttafel noch nicht
genug Bienen hat, man nur den kleinern De-
ckel aufmachen, und die auf der leeren Scheibe
befindlichen Bienen in den Kaſten mit einem
Flederwiſche kehren kann. Diejenigen, die man
nun bereits ſchon hineingeſetzt, fliegen nicht ſo-
leicht heraus, als wenn der ganze Deckel geoͤff-
net werden muͤßte; die aber, die erſt hineinkom-
men ſollen, hoͤren das Sumſen derſelben, und
gehen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/437>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.