Auch Deutschland hat hier seine eigene Erfin- dungen, die wir bald bey der Geschichte der Bie- nenwohnungen werden kennen lernen, ob man gleich auch die fremden nachzuahmen und einzu- führen bemühet war. Dieses leitet uns sehr natür- lich zu den wichtigen Bemühungen der Deutschen um die Wohnungen der Bienen überhaupt. Die bekanntesten waren bisher die Bienenkörbe, von Bretern zusammengefügte Kästen oder Breter- beuten, und die Stöcke oder Klotzbeuten, die aus ausgehölten Stöcken dicken Bäumen beste- hen. Die ersten werden aus Roggenstroh ge- flochten, und mit gespaltenen geschälten Wei- den oder Haselruthen zusammengeheftet; in ei- nigen andern Gegenden werden sie auch aus Binsen, oder, wie in Siebenbürgen, aus Wei- denruthen gemacht; gemeiniglich haben sie die Gestalt eines abgekürzten Kegels mit einem ge- wölbten Deckel, der sich leicht abnehmen läßt; sie bekommen inwendig einige Stäbchen, wel- che Spielen heissen, und vorne unten ein Flug- loch, welches mit der durchlöcherten Palteaui- schen Scheibe verschlossen werden kann. h) Man macht die Körbe 10 bis 12 Zoll im Lich- ten und 9 bis 10 Zoll hoch, und so sind sie zurei- chend und warm genug im Winter für einen Stock, der meistens zugebauet hat. Sind der-
gleichen
h) Die Verfertigung derselben lehrt Grüwel in der brandenburgischen Bienenkunst, S. 80. und die Palteauische Scheibe beschreibt Krünitz Encycl. IV. S. 609.
Auch Deutſchland hat hier ſeine eigene Erfin- dungen, die wir bald bey der Geſchichte der Bie- nenwohnungen werden kennen lernen, ob man gleich auch die fremden nachzuahmen und einzu- fuͤhren bemuͤhet war. Dieſes leitet uns ſehr natuͤr- lich zu den wichtigen Bemuͤhungen der Deutſchen um die Wohnungen der Bienen uͤberhaupt. Die bekannteſten waren bisher die Bienenkoͤrbe, von Bretern zuſammengefuͤgte Kaͤſten oder Breter- beuten, und die Stoͤcke oder Klotzbeuten, die aus ausgehoͤlten Stoͤcken dicken Baͤumen beſte- hen. Die erſten werden aus Roggenſtroh ge- flochten, und mit geſpaltenen geſchaͤlten Wei- den oder Haſelruthen zuſammengeheftet; in ei- nigen andern Gegenden werden ſie auch aus Binſen, oder, wie in Siebenbuͤrgen, aus Wei- denruthen gemacht; gemeiniglich haben ſie die Geſtalt eines abgekuͤrzten Kegels mit einem ge- woͤlbten Deckel, der ſich leicht abnehmen laͤßt; ſie bekommen inwendig einige Staͤbchen, wel- che Spielen heiſſen, und vorne unten ein Flug- loch, welches mit der durchloͤcherten Palteaui- ſchen Scheibe verſchloſſen werden kann. h) Man macht die Koͤrbe 10 bis 12 Zoll im Lich- ten und 9 bis 10 Zoll hoch, und ſo ſind ſie zurei- chend und warm genug im Winter fuͤr einen Stock, der meiſtens zugebauet hat. Sind der-
gleichen
h) Die Verfertigung derſelben lehrt Gruͤwel in der brandenburgiſchen Bienenkunſt, S. 80. und die Palteauiſche Scheibe beſchreibt Kruͤnitz Encycl. IV. S. 609.
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Auch Deutſchland hat hier ſeine eigene Erfin-
dungen, die wir bald bey der Geſchichte der Bie-
nenwohnungen werden kennen lernen, ob man
gleich auch die fremden nachzuahmen und einzu-
fuͤhren bemuͤhet war. Dieſes leitet uns ſehr natuͤr-
lich zu den wichtigen Bemuͤhungen der Deutſchen
um die Wohnungen der Bienen uͤberhaupt. Die
bekannteſten waren bisher die Bienenkoͤrbe, von
Bretern zuſammengefuͤgte Kaͤſten oder Breter-
beuten, und die Stoͤcke oder Klotzbeuten, die
aus ausgehoͤlten Stoͤcken dicken Baͤumen beſte-
hen. Die erſten werden aus Roggenſtroh ge-
flochten, und mit geſpaltenen geſchaͤlten Wei-
den oder Haſelruthen zuſammengeheftet; in ei-
nigen andern Gegenden werden ſie auch aus
Binſen, oder, wie in Siebenbuͤrgen, aus Wei-
denruthen gemacht; gemeiniglich haben ſie die
Geſtalt eines abgekuͤrzten Kegels mit einem ge-
woͤlbten Deckel, der ſich leicht abnehmen laͤßt;
ſie bekommen inwendig einige Staͤbchen, wel-
che Spielen heiſſen, und vorne unten ein Flug-
loch, welches mit der durchloͤcherten Palteaui-
ſchen Scheibe verſchloſſen werden kann. h)
Man macht die Koͤrbe 10 bis 12 Zoll im Lich-
ten und 9 bis 10 Zoll hoch, und ſo ſind ſie zurei-
chend und warm genug im Winter fuͤr einen
Stock, der meiſtens zugebauet hat. Sind der-
gleichen
h) Die Verfertigung derſelben lehrt Gruͤwel in
der brandenburgiſchen Bienenkunſt, S. 80.
und die Palteauiſche Scheibe beſchreibt Kruͤnitz
Encycl. IV. S. 609.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/426>, abgerufen am 22.11.2024.
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