und setzt es etliche Tage in eine gemäßigte dunk- le Stube.
Die zweyte Art der Bienenvermehrung be- stehet darinne, daß man die Ableger sofort in den Beuten macht. Man setzt die Brutschei- ben nach eben dem Maaß, in eben der Ord- nung, mit eben so viel Bienen, die man mit den Brutscheiben hinüber trägt, oder mittelst ei- nes großen Löffels hinein schüttelt, in die neue mit Gartenmelisse abgeriebene Beute. Man thut dieses gegen Abend; man giebt ihnen Futter und verstreicht die Beutenbreter.
Die dritte Art b) geschiehet durch den Wech- sel eines leeren Bienenstocks mit einem guten und volkreichen, und kommt mit der ersten über- ein, nur daß die Königinn nicht zuvor im Brut- kästchen erzogen worden. Man muß hier den starcken Stock, wovon man einen Ableger ma- chen will, schon im Februar von den übrigen besonders setzen, weil sonst die Bienen, die man ablegen will, alsdann nicht in den darunter gesetzten leeren gehen, sondern sich in die neben stehenden vertheilen. Sobald nur im Frühjahr volle Nahrung auf den Feldern ist, so stellt man etliche Tage einen leeren unter den vollen, da- mit er den Geruch desselben annehme, nimmt
sodann
b) Eine genaue Beschreibung derselben findet sich im Leipz. Jintell. Bl. v. 1764. N. 12.
Die Schriften und Streitschriften über die künst- lichen Ableger finden sich in des Hrn. Krünitz Oek. Encycl. IV. S. 620.
B b 4
und ſetzt es etliche Tage in eine gemaͤßigte dunk- le Stube.
Die zweyte Art der Bienenvermehrung be- ſtehet darinne, daß man die Ableger ſofort in den Beuten macht. Man ſetzt die Brutſchei- ben nach eben dem Maaß, in eben der Ord- nung, mit eben ſo viel Bienen, die man mit den Brutſcheiben hinuͤber traͤgt, oder mittelſt ei- nes großen Loͤffels hinein ſchuͤttelt, in die neue mit Gartenmeliſſe abgeriebene Beute. Man thut dieſes gegen Abend; man giebt ihnen Futter und verſtreicht die Beutenbreter.
Die dritte Art b) geſchiehet durch den Wech- ſel eines leeren Bienenſtocks mit einem guten und volkreichen, und kommt mit der erſten uͤber- ein, nur daß die Koͤniginn nicht zuvor im Brut- kaͤſtchen erzogen worden. Man muß hier den ſtarcken Stock, wovon man einen Ableger ma- chen will, ſchon im Februar von den uͤbrigen beſonders ſetzen, weil ſonſt die Bienen, die man ablegen will, alsdann nicht in den darunter geſetzten leeren gehen, ſondern ſich in die neben ſtehenden vertheilen. Sobald nur im Fruͤhjahr volle Nahrung auf den Feldern iſt, ſo ſtellt man etliche Tage einen leeren unter den vollen, da- mit er den Geruch deſſelben annehme, nimmt
ſodann
b) Eine genaue Beſchreibung derſelben findet ſich im Leipz. Jintell. Bl. v. 1764. N. 12.
Die Schriften und Streitſchriften uͤber die kuͤnſt- lichen Ableger finden ſich in des Hrn. Kruͤnitz Oek. Encycl. IV. S. 620.
B b 4
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und ſetzt es etliche Tage in eine gemaͤßigte dunk-
le Stube.
Die zweyte Art der Bienenvermehrung be-
ſtehet darinne, daß man die Ableger ſofort in
den Beuten macht. Man ſetzt die Brutſchei-
ben nach eben dem Maaß, in eben der Ord-
nung, mit eben ſo viel Bienen, die man mit
den Brutſcheiben hinuͤber traͤgt, oder mittelſt ei-
nes großen Loͤffels hinein ſchuͤttelt, in die neue
mit Gartenmeliſſe abgeriebene Beute. Man thut
dieſes gegen Abend; man giebt ihnen Futter
und verſtreicht die Beutenbreter.
Die dritte Art b) geſchiehet durch den Wech-
ſel eines leeren Bienenſtocks mit einem guten
und volkreichen, und kommt mit der erſten uͤber-
ein, nur daß die Koͤniginn nicht zuvor im Brut-
kaͤſtchen erzogen worden. Man muß hier den
ſtarcken Stock, wovon man einen Ableger ma-
chen will, ſchon im Februar von den uͤbrigen
beſonders ſetzen, weil ſonſt die Bienen, die man
ablegen will, alsdann nicht in den darunter
geſetzten leeren gehen, ſondern ſich in die neben
ſtehenden vertheilen. Sobald nur im Fruͤhjahr
volle Nahrung auf den Feldern iſt, ſo ſtellt man
etliche Tage einen leeren unter den vollen, da-
mit er den Geruch deſſelben annehme, nimmt
ſodann
b) Eine genaue Beſchreibung derſelben findet ſich
im Leipz. Jintell. Bl. v. 1764. N. 12.
Die Schriften und Streitſchriften uͤber die kuͤnſt-
lichen Ableger finden ſich in des Hrn. Kruͤnitz
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B b 4
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/417>, abgerufen am 22.11.2024.
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