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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781.

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den. Die nürnbergischen Zeidler trieben ihre
Bienenzucht in dem laurentinischen und sebaldi-
nischen Walde bey der Stadt. Sie besaßen
von dem Kaiser und Reich gewisse Zinsgütern
in diesen Wäldern, die von den Kaisern in den
Urkunden unter den Namen der Reichsbienen-
gärten, des Reichsbienenkreises und der Gut-
und Zeidelweid vorkommen, wie sie sonderlich
Carl IV. nennt, zu Lehn. Die Zeidler hatten
besondere Vorrechte.

Niemand durfte in diesem Walde Bienen ha-
ben, als ein geerbter Zeidler, ein Stromer und
Forstmeister ausgenommen. Die Zeidler hat-
ten das Recht, die zu pfänden, welche die Bie-
nenstöcke beunruhigten; ja sogar die, welche die
zur Bienennahrung dienenden Gewächse nah-
men, oder beschädigten. d) Die Zeidler wa-
ren in allen Städten des römischen Reichs zoll-
frey. Sie hatten das Recht, alle Wochen zwey

Fuder
d) Constitutio Carolina an. MCCCL. Es soll auch
auf des ehegenannten Reichswalde niemand
kein Pin haben, denn allein geerbt Zeidler. --
Die Zeidler sollen auch pfenden an Linden,
Salhen, und an Sprückeln um ein Pfund Hel-
ler. S. Schwarz de Buticulariis, wo er die Ur-
kunden aus Lünigs Reichsarchiv S. 93 einge-
rückt hat; aus ihm nahm es Schirach in der
Waldbienenzucht S. 199 bis 202. Die alte
Zeidlerordnung, welche zu Ende des 14ten
Jahrhunderts gegeben ward, findet sich bey
Hirsch in der Vorrede seines fränkischen Bienen-
meisters in altfränkischer, und Schirach, S. 202.
bis 207 in hochdeutscher Sprache.

den. Die nuͤrnbergiſchen Zeidler trieben ihre
Bienenzucht in dem laurentiniſchen und ſebaldi-
niſchen Walde bey der Stadt. Sie beſaßen
von dem Kaiſer und Reich gewiſſe Zinsguͤtern
in dieſen Waͤldern, die von den Kaiſern in den
Urkunden unter den Namen der Reichsbienen-
gaͤrten, des Reichsbienenkreiſes und der Gut-
und Zeidelweid vorkommen, wie ſie ſonderlich
Carl IV. nennt, zu Lehn. Die Zeidler hatten
beſondere Vorrechte.

Niemand durfte in dieſem Walde Bienen ha-
ben, als ein geerbter Zeidler, ein Stromer und
Forſtmeiſter ausgenommen. Die Zeidler hat-
ten das Recht, die zu pfaͤnden, welche die Bie-
nenſtoͤcke beunruhigten; ja ſogar die, welche die
zur Bienennahrung dienenden Gewaͤchſe nah-
men, oder beſchaͤdigten. d) Die Zeidler wa-
ren in allen Staͤdten des roͤmiſchen Reichs zoll-
frey. Sie hatten das Recht, alle Wochen zwey

Fuder
d) Conſtitutio Carolina an. MCCCL. Es ſoll auch
auf des ehegenannten Reichswalde niemand
kein Pin haben, denn allein geerbt Zeidler. —
Die Zeidler ſollen auch pfenden an Linden,
Salhen, und an Spruͤckeln um ein Pfund Hel-
ler. S. Schwarz de Buticulariis, wo er die Ur-
kunden aus Luͤnigs Reichsarchiv S. 93 einge-
ruͤckt hat; aus ihm nahm es Schirach in der
Waldbienenzucht S. 199 bis 202. Die alte
Zeidlerordnung, welche zu Ende des 14ten
Jahrhunderts gegeben ward, findet ſich bey
Hirſch in der Vorrede ſeines fraͤnkiſchen Bienen-
meiſters in altfraͤnkiſcher, und Schirach, S. 202.
bis 207 in hochdeutſcher Sprache.
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[316/0342] den. Die nuͤrnbergiſchen Zeidler trieben ihre Bienenzucht in dem laurentiniſchen und ſebaldi- niſchen Walde bey der Stadt. Sie beſaßen von dem Kaiſer und Reich gewiſſe Zinsguͤtern in dieſen Waͤldern, die von den Kaiſern in den Urkunden unter den Namen der Reichsbienen- gaͤrten, des Reichsbienenkreiſes und der Gut- und Zeidelweid vorkommen, wie ſie ſonderlich Carl IV. nennt, zu Lehn. Die Zeidler hatten beſondere Vorrechte. Niemand durfte in dieſem Walde Bienen ha- ben, als ein geerbter Zeidler, ein Stromer und Forſtmeiſter ausgenommen. Die Zeidler hat- ten das Recht, die zu pfaͤnden, welche die Bie- nenſtoͤcke beunruhigten; ja ſogar die, welche die zur Bienennahrung dienenden Gewaͤchſe nah- men, oder beſchaͤdigten. d) Die Zeidler wa- ren in allen Staͤdten des roͤmiſchen Reichs zoll- frey. Sie hatten das Recht, alle Wochen zwey Fuder d) Conſtitutio Carolina an. MCCCL. Es ſoll auch auf des ehegenannten Reichswalde niemand kein Pin haben, denn allein geerbt Zeidler. — Die Zeidler ſollen auch pfenden an Linden, Salhen, und an Spruͤckeln um ein Pfund Hel- ler. S. Schwarz de Buticulariis, wo er die Ur- kunden aus Luͤnigs Reichsarchiv S. 93 einge- ruͤckt hat; aus ihm nahm es Schirach in der Waldbienenzucht S. 199 bis 202. Die alte Zeidlerordnung, welche zu Ende des 14ten Jahrhunderts gegeben ward, findet ſich bey Hirſch in der Vorrede ſeines fraͤnkiſchen Bienen- meiſters in altfraͤnkiſcher, und Schirach, S. 202. bis 207 in hochdeutſcher Sprache.

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/342>, abgerufen am 25.11.2024.