Art goldgelber Seide, welche an großen Schne- cken wächst; ihm sind einige Neuere ohne weitere Untersuchung gefolgt; und es ist nicht zu läugnen, daß es dergleichen Schnecken in Sicilien und Neapel giebt, und daß diese gold- braune Seide in sehr hohem Werth ist. Ich selbst habe in dem Cabinet des verstorbenen Hrn. D. Schrebers dergleichen Handschuh gesehen. Allein eine andere Frage ist es, ob dieses der Byssus der Alten sey, welcher vorzüglich aus Aegypten und von Elides in Achaja kam, und ein feiner, zarter Leinenfaden war, der öfters in Purpur gefärbt, und woraus Leinwand ge- macht wurde. Lipsius unterscheidet die Seide von Würmern und von gewissen Bäumen im Lande der Serer oder heutigen Chineser, wel- che die Griechen also nennten, weil sie den Sei- denwurm Syr hießen, welcher daher kam. Sollte nicht vielleicht unter der vegetabilischen Seide, die Lipsius bey den Alten als eine Baum- seide ansiehet, das apocimum können verstan- den werden, das man in neuern Zeiten in Frankreich sonderlich baute, und woraus Mr. de la Riviere die sogenannte Soyeuse verfer- tigte?
In dem siebenzehnten Jahrhundert.
Da man die Naturgeschichte noch mehr be- trieb, finden sich auch hier einige Schriftsteller, die hiervon zugleich mit handelten; z. B. Jo- achim Jung gab zu Hamburg 1691 eine histo- riam Vermium heraus, worinne er auch von
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Art goldgelber Seide, welche an großen Schne- cken waͤchſt; ihm ſind einige Neuere ohne weitere Unterſuchung gefolgt; und es iſt nicht zu laͤugnen, daß es dergleichen Schnecken in Sicilien und Neapel giebt, und daß dieſe gold- braune Seide in ſehr hohem Werth iſt. Ich ſelbſt habe in dem Cabinet des verſtorbenen Hrn. D. Schrebers dergleichen Handſchuh geſehen. Allein eine andere Frage iſt es, ob dieſes der Byſſus der Alten ſey, welcher vorzuͤglich aus Aegypten und von Elides in Achaja kam, und ein feiner, zarter Leinenfaden war, der oͤfters in Purpur gefaͤrbt, und woraus Leinwand ge- macht wurde. Lipſius unterſcheidet die Seide von Wuͤrmern und von gewiſſen Baͤumen im Lande der Serer oder heutigen Chineſer, wel- che die Griechen alſo nennten, weil ſie den Sei- denwurm Syr hießen, welcher daher kam. Sollte nicht vielleicht unter der vegetabiliſchen Seide, die Lipſius bey den Alten als eine Baum- ſeide anſiehet, das apocimum koͤnnen verſtan- den werden, das man in neuern Zeiten in Frankreich ſonderlich baute, und woraus Mr. de la Riviere die ſogenannte Soyeuſe verfer- tigte?
In dem ſiebenzehnten Jahrhundert.
Da man die Naturgeſchichte noch mehr be- trieb, finden ſich auch hier einige Schriftſteller, die hiervon zugleich mit handelten; z. B. Jo- achim Jung gab zu Hamburg 1691 eine hiſto- riam Vermium heraus, worinne er auch von
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Art goldgelber Seide, welche an großen Schne-
cken waͤchſt; ihm ſind einige Neuere ohne
weitere Unterſuchung gefolgt; und es iſt nicht
zu laͤugnen, daß es dergleichen Schnecken in
Sicilien und Neapel giebt, und daß dieſe gold-
braune Seide in ſehr hohem Werth iſt. Ich
ſelbſt habe in dem Cabinet des verſtorbenen Hrn.
D. Schrebers dergleichen Handſchuh geſehen.
Allein eine andere Frage iſt es, ob dieſes der
Byſſus der Alten ſey, welcher vorzuͤglich aus
Aegypten und von Elides in Achaja kam, und
ein feiner, zarter Leinenfaden war, der oͤfters
in Purpur gefaͤrbt, und woraus Leinwand ge-
macht wurde. Lipſius unterſcheidet die Seide
von Wuͤrmern und von gewiſſen Baͤumen im
Lande der Serer oder heutigen Chineſer, wel-
che die Griechen alſo nennten, weil ſie den Sei-
denwurm Syr hießen, welcher daher kam.
Sollte nicht vielleicht unter der vegetabiliſchen
Seide, die Lipſius bey den Alten als eine Baum-
ſeide anſiehet, das apocimum koͤnnen verſtan-
den werden, das man in neuern Zeiten in
Frankreich ſonderlich baute, und woraus Mr.
de la Riviere die ſogenannte Soyeuſe verfer-
tigte?
In dem ſiebenzehnten Jahrhundert.
Da man die Naturgeſchichte noch mehr be-
trieb, finden ſich auch hier einige Schriftſteller,
die hiervon zugleich mit handelten; z. B. Jo-
achim Jung gab zu Hamburg 1691 eine hiſto-
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/333>, abgerufen am 22.12.2024.
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