nes Füllen ausgegeben werden könne, ist es nö- thig, daß diejenigen, welche wirklich im Land- gestüte gefallen sind, mit einem Brande auf die Lende versehen werden.
Man führte in Deutschland auch die wilden Gestütte ein. Das berühmte und glückliche Bey- spiel davon ist das in der Grafsch aft Lippe in einem Walde bey Detmold, welcher die Sene heißt, und von welchem das berühmte Senergestütte den Namen hat, p) welches eine Art von wildem Gestütte ist. Es giebt in Deutschland viele Wälder und Thiergärten, wo man diese wilde Pferdezucht mit der Haltung der Jagdthiere verbinden, und dadurch die Hölzer und Waldun- gen vortheilhafter machen könnte. Die Pfer- de gehen daselbst in dem Walde truppweise bey- sammen; welches daher kommt, weil sie die Stuttfohlen den ersten Winter im Stalle füt- tern, so bald aber die Gräsung kömmt, so las- sen sie solche in den Wald, da sie selbst für ihre Nahrung sorgen müssen. So wie ein jeder Jahr- gang in den Wald kommt, so bleiben sie auch von einander abgesondert, und leiden einander nicht unter sich. Die Hengstfohlen werden al- le Winter auf dem Stalle gehalten, und des Sommers gehen sie auf die Weide. Dieses Gestütte trug ehemals, nach dem Zeugnisse des Hrn. Grafen von Detmold, welches Hr. Ze-
hentner
p) S. Prizelius Beschreibung des Sener Gestüt- tes, Lemgo, 1771. 8.
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nes Fuͤllen ausgegeben werden koͤnne, iſt es noͤ- thig, daß diejenigen, welche wirklich im Land- geſtuͤte gefallen ſind, mit einem Brande auf die Lende verſehen werden.
Man fuͤhrte in Deutſchland auch die wilden Geſtuͤtte ein. Das beruͤhmte und gluͤckliche Bey- ſpiel davon iſt das in der Grafſch aft Lippe in einem Walde bey Detmold, welcher die Sene heißt, und von welchem das beruͤhmte Senergeſtuͤtte den Namen hat, p) welches eine Art von wildem Geſtuͤtte iſt. Es giebt in Deutſchland viele Waͤlder und Thiergaͤrten, wo man dieſe wilde Pferdezucht mit der Haltung der Jagdthiere verbinden, und dadurch die Hoͤlzer und Waldun- gen vortheilhafter machen koͤnnte. Die Pfer- de gehen daſelbſt in dem Walde truppweiſe bey- ſammen; welches daher kommt, weil ſie die Stuttfohlen den erſten Winter im Stalle fuͤt- tern, ſo bald aber die Graͤſung koͤmmt, ſo laſ- ſen ſie ſolche in den Wald, da ſie ſelbſt fuͤr ihre Nahrung ſorgen muͤſſen. So wie ein jeder Jahr- gang in den Wald kommt, ſo bleiben ſie auch von einander abgeſondert, und leiden einander nicht unter ſich. Die Hengſtfohlen werden al- le Winter auf dem Stalle gehalten, und des Sommers gehen ſie auf die Weide. Dieſes Geſtuͤtte trug ehemals, nach dem Zeugniſſe des Hrn. Grafen von Detmold, welches Hr. Ze-
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p) S. Prizelius Beſchreibung des Sener Geſtuͤt- tes, Lemgo, 1771. 8.
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nes Fuͤllen ausgegeben werden koͤnne, iſt es noͤ-
thig, daß diejenigen, welche wirklich im Land-
geſtuͤte gefallen ſind, mit einem Brande auf
die Lende verſehen werden.
Man fuͤhrte in Deutſchland auch die wilden
Geſtuͤtte ein. Das beruͤhmte und gluͤckliche Bey-
ſpiel davon iſt das in der Grafſch aft Lippe in einem
Walde bey Detmold, welcher die Sene heißt,
und von welchem das beruͤhmte Senergeſtuͤtte
den Namen hat, p) welches eine Art von wildem
Geſtuͤtte iſt. Es giebt in Deutſchland viele
Waͤlder und Thiergaͤrten, wo man dieſe wilde
Pferdezucht mit der Haltung der Jagdthiere
verbinden, und dadurch die Hoͤlzer und Waldun-
gen vortheilhafter machen koͤnnte. Die Pfer-
de gehen daſelbſt in dem Walde truppweiſe bey-
ſammen; welches daher kommt, weil ſie die
Stuttfohlen den erſten Winter im Stalle fuͤt-
tern, ſo bald aber die Graͤſung koͤmmt, ſo laſ-
ſen ſie ſolche in den Wald, da ſie ſelbſt fuͤr ihre
Nahrung ſorgen muͤſſen. So wie ein jeder Jahr-
gang in den Wald kommt, ſo bleiben ſie auch
von einander abgeſondert, und leiden einander
nicht unter ſich. Die Hengſtfohlen werden al-
le Winter auf dem Stalle gehalten, und des
Sommers gehen ſie auf die Weide. Dieſes
Geſtuͤtte trug ehemals, nach dem Zeugniſſe des
Hrn. Grafen von Detmold, welches Hr. Ze-
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p) S. Prizelius Beſchreibung des Sener Geſtuͤt-
tes, Lemgo, 1771. 8.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/251>, abgerufen am 25.11.2024.
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