sche Schaafböcke, und gab also schon damals ein Beyspiel von dem, was man in neuern Zei- ken so sorgfältig that. In einem noch vorhan- denen alten Landwirthschafts-Inventarium fin- det man, nach dem Zeugnisse eines Aufsatzes in dem Statistischen Briefwechsel des Hrn. Prof. Schlözers, Englische Schaafböcke verzeichnet. So findet sich auch eine gemeine Bauer- und Höferordnung vom J. 1582, die auch im fol- genden Jahrhunderte öfters wiederholet worden, und bezeugt, wie wichtig damals die Landwirth- schaft, vornehmlich Ackerbau und Viehzucht, für dieses Land war.
In dem Braunschweigischen war im 16ten Jahrhunderte die Schaafzucht in vorzüglichem Flor. Es bestätiget sich dieses vornehmlich durch die Forstordnung des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig und Lüneburg, wo den Schäfern häufig untersagt wird, den Wäl- dern nicht so viel Schaden zuzufügen, und die darauf gesetzten Strafen, welche meist in Vieh bestunden, hoch sind, welches beweist, daß die Viehzucht stark gewesen. So wird in der Forstordnung dieses Landes vom J. 1591 im 72 Artikel bey dem Fritsch S. 172. gesagt: daß jeder Schäfer im Holze mit Schaafen be- funden jedesmal mit 10 Hammeln Bruche ver- fallen sey. So wird auch untersagt, von Ostern bis Jacobi Schweine in das Holz zu treiben. So werden im 23sten Artikel Hirten und Schä- fer erwähnt, und im 33sten Artikel gesagt: daß
die
ſche Schaafboͤcke, und gab alſo ſchon damals ein Beyſpiel von dem, was man in neuern Zei- ken ſo ſorgfaͤltig that. In einem noch vorhan- denen alten Landwirthſchafts-Inventarium fin- det man, nach dem Zeugniſſe eines Aufſatzes in dem Statiſtiſchen Briefwechſel des Hrn. Prof. Schloͤzers, Engliſche Schaafboͤcke verzeichnet. So findet ſich auch eine gemeine Bauer- und Hoͤferordnung vom J. 1582, die auch im fol- genden Jahrhunderte oͤfters wiederholet worden, und bezeugt, wie wichtig damals die Landwirth- ſchaft, vornehmlich Ackerbau und Viehzucht, fuͤr dieſes Land war.
In dem Braunſchweigiſchen war im 16ten Jahrhunderte die Schaafzucht in vorzuͤglichem Flor. Es beſtaͤtiget ſich dieſes vornehmlich durch die Forſtordnung des Herzogs Heinrich Julius von Braunſchweig und Luͤneburg, wo den Schaͤfern haͤufig unterſagt wird, den Waͤl- dern nicht ſo viel Schaden zuzufuͤgen, und die darauf geſetzten Strafen, welche meiſt in Vieh beſtunden, hoch ſind, welches beweiſt, daß die Viehzucht ſtark geweſen. So wird in der Forſtordnung dieſes Landes vom J. 1591 im 72 Artikel bey dem Fritſch S. 172. geſagt: daß jeder Schaͤfer im Holze mit Schaafen be- funden jedesmal mit 10 Hammeln Bruche ver- fallen ſey. So wird auch unterſagt, von Oſtern bis Jacobi Schweine in das Holz zu treiben. So werden im 23ſten Artikel Hirten und Schaͤ- fer erwaͤhnt, und im 33ſten Artikel geſagt: daß
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ſche Schaafboͤcke, und gab alſo ſchon damals
ein Beyſpiel von dem, was man in neuern Zei-
ken ſo ſorgfaͤltig that. In einem noch vorhan-
denen alten Landwirthſchafts-Inventarium fin-
det man, nach dem Zeugniſſe eines Aufſatzes in
dem Statiſtiſchen Briefwechſel des Hrn. Prof.
Schloͤzers, Engliſche Schaafboͤcke verzeichnet.
So findet ſich auch eine gemeine Bauer- und
Hoͤferordnung vom J. 1582, die auch im fol-
genden Jahrhunderte oͤfters wiederholet worden,
und bezeugt, wie wichtig damals die Landwirth-
ſchaft, vornehmlich Ackerbau und Viehzucht,
fuͤr dieſes Land war.
In dem Braunſchweigiſchen war im 16ten
Jahrhunderte die Schaafzucht in vorzuͤglichem
Flor. Es beſtaͤtiget ſich dieſes vornehmlich
durch die Forſtordnung des Herzogs Heinrich
Julius von Braunſchweig und Luͤneburg, wo
den Schaͤfern haͤufig unterſagt wird, den Waͤl-
dern nicht ſo viel Schaden zuzufuͤgen, und die
darauf geſetzten Strafen, welche meiſt in Vieh
beſtunden, hoch ſind, welches beweiſt, daß
die Viehzucht ſtark geweſen. So wird in der
Forſtordnung dieſes Landes vom J. 1591 im
72 Artikel bey dem Fritſch S. 172. geſagt:
daß jeder Schaͤfer im Holze mit Schaafen be-
funden jedesmal mit 10 Hammeln Bruche ver-
fallen ſey. So wird auch unterſagt, von Oſtern
bis Jacobi Schweine in das Holz zu treiben.
So werden im 23ſten Artikel Hirten und Schaͤ-
fer erwaͤhnt, und im 33ſten Artikel geſagt: daß
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/229>, abgerufen am 25.11.2024.
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