rungen anzugreifen, vorzüglich fand sich dieser Mangel unter den Niedern. Niemand gieng mit Beyspielen vor, der Landmann verlangte mehr Futter und Düngung, wenn er die Verordnun- gen, die wegen des Ackerbaues ergangen waren, befolgen sollte. Es wurde daher den Landesökono- miecommißion dieses Geschäfte vorzüglich em- pfohlen. Sie mußte die Ursachen aufsuchen, war- um der Ackerbau zurückbliebe, und fand sie son- derlich in der allzuweiten Entfernung der Ae- cker von den Dorfschaften, in der Vielheit und Ueberfluß des Landes, in der Ungleich- heit in der Austheilung, da an vielen Orten der eine zu viel der andere zu wenig hatte, in der Verfassung in den Gemeinden, in Dünger- und Strohmangel und in der innern Beschaf- fenheit der Ländereyen selbst. Alle diese Hin- dernisse suchte man von Seiten der Regierung zu heben. Es wurde daher die Commißion an- gewiesen, alle in dem Herzogthume befindliche allzuweit entfernte sowohl gemeine als herr- schaftliche Ländereyen aufzusuchen, und zu über- schlagen, ob und wie viel dergleichen schatzbare Höfe ohne Nachtheil der Gemeinden auf jeden Baue anzulegen seyn möchten, daß das zu ei- nem solchen Hofe nöthige Gebäude, wenn es herrschaftlich, dem Anbauenden ohnentgeldlich, wenn es Gemeindeland wäre, gegen eine ganz leidliche Abschatzung zu erkannt, und diese Ab- schatzung der Commun zum Besten verrechnet würde. Es wurde den Gemeindeleuten und
den
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rungen anzugreifen, vorzuͤglich fand ſich dieſer Mangel unter den Niedern. Niemand gieng mit Beyſpielen vor, der Landmann verlangte mehr Futter und Duͤngung, wenn er die Verordnun- gen, die wegen des Ackerbaues ergangen waren, befolgen ſollte. Es wurde daher den Landesoͤkono- miecommißion dieſes Geſchaͤfte vorzuͤglich em- pfohlen. Sie mußte die Urſachen aufſuchen, war- um der Ackerbau zuruͤckbliebe, und fand ſie ſon- derlich in der allzuweiten Entfernung der Ae- cker von den Dorfſchaften, in der Vielheit und Ueberfluß des Landes, in der Ungleich- heit in der Austheilung, da an vielen Orten der eine zu viel der andere zu wenig hatte, in der Verfaſſung in den Gemeinden, in Duͤnger- und Strohmangel und in der innern Beſchaf- fenheit der Laͤndereyen ſelbſt. Alle dieſe Hin- derniſſe ſuchte man von Seiten der Regierung zu heben. Es wurde daher die Commißion an- gewieſen, alle in dem Herzogthume befindliche allzuweit entfernte ſowohl gemeine als herr- ſchaftliche Laͤndereyen aufzuſuchen, und zu uͤber- ſchlagen, ob und wie viel dergleichen ſchatzbare Hoͤfe ohne Nachtheil der Gemeinden auf jeden Baue anzulegen ſeyn moͤchten, daß das zu ei- nem ſolchen Hofe noͤthige Gebaͤude, wenn es herrſchaftlich, dem Anbauenden ohnentgeldlich, wenn es Gemeindeland waͤre, gegen eine ganz leidliche Abſchatzung zu erkannt, und dieſe Ab- ſchatzung der Commun zum Beſten verrechnet wuͤrde. Es wurde den Gemeindeleuten und
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rungen anzugreifen, vorzuͤglich fand ſich dieſer
Mangel unter den Niedern. Niemand gieng mit
Beyſpielen vor, der Landmann verlangte mehr
Futter und Duͤngung, wenn er die Verordnun-
gen, die wegen des Ackerbaues ergangen waren,
befolgen ſollte. Es wurde daher den Landesoͤkono-
miecommißion dieſes Geſchaͤfte vorzuͤglich em-
pfohlen. Sie mußte die Urſachen aufſuchen, war-
um der Ackerbau zuruͤckbliebe, und fand ſie ſon-
derlich in der allzuweiten Entfernung der Ae-
cker von den Dorfſchaften, in der Vielheit
und Ueberfluß des Landes, in der Ungleich-
heit in der Austheilung, da an vielen Orten der
eine zu viel der andere zu wenig hatte, in der
Verfaſſung in den Gemeinden, in Duͤnger-
und Strohmangel und in der innern Beſchaf-
fenheit der Laͤndereyen ſelbſt. Alle dieſe Hin-
derniſſe ſuchte man von Seiten der Regierung
zu heben. Es wurde daher die Commißion an-
gewieſen, alle in dem Herzogthume befindliche
allzuweit entfernte ſowohl gemeine als herr-
ſchaftliche Laͤndereyen aufzuſuchen, und zu uͤber-
ſchlagen, ob und wie viel dergleichen ſchatzbare
Hoͤfe ohne Nachtheil der Gemeinden auf jeden
Baue anzulegen ſeyn moͤchten, daß das zu ei-
nem ſolchen Hofe noͤthige Gebaͤude, wenn es
herrſchaftlich, dem Anbauenden ohnentgeldlich,
wenn es Gemeindeland waͤre, gegen eine ganz
leidliche Abſchatzung zu erkannt, und dieſe Ab-
ſchatzung der Commun zum Beſten verrechnet
wuͤrde. Es wurde den Gemeindeleuten und
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/191>, abgerufen am 22.11.2024.
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