berühmten Conrad Gesner bekannt wurde, brei- tete sich sonderlich in dem 18ten in Sachsen, Brandenburg, Pfalz und andern Gegenden aus. Im Jahre 1620 brachte Robert Kö- nigsmann, ein Kaufmann, die erste Tabaks- pflanze aus England nach Strasburg, wo der Tabak im siebenzehenten Jahrhunderte und An- fange des itzigen häufig gebauet wurde, so, daß sogar der Rath daselbst der Cultur desselben Schranken setzte, aus Besorgniß, es möchte dem Getraidebau schaden. Man bauete ihn theils in den Brachen, theils aber bestimmte man ganze Felder hierzu. In Sachsen schickte man nach dem geendigten sechsjährigen Kriege Pflanzer aus, welche diese Cultur ausbrei- teten und Fabriken anlegten. In den Gegen- den von Leipzig, in Stötteritz und Zwey-Naun- dorf, in welchem letztern ihn zuerst ein fleißiger Landmann, Namens Münch, einführte, ist es ein einträgliches Nahrungsgeschäft. Im Brandenburgischen ermangelte die Regierung nicht, diese Pflanze für seine Einwohner ein- träglich zu machen und zu verbreiten. Schon im siebenzehnten Jahrhunderte suchte man die- ses zu bewerkstelligen; daher finden sich verschie- dene Verordnungen z. B. vom Jahre 1676, da- rinnen zwey Juden die Conceßion zum Tabaksbau und Handel ertheilt wird, die Cultur desselben aber kam erst im Jahre 1681, wirklich zu Stan- de. Also danket Brandenburg dieses Geschäft, das itzt so wichtig für dasselbe ist, zweyen Ju-
den.
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beruͤhmten Conrad Gesner bekannt wurde, brei- tete ſich ſonderlich in dem 18ten in Sachſen, Brandenburg, Pfalz und andern Gegenden aus. Im Jahre 1620 brachte Robert Koͤ- nigsmann, ein Kaufmann, die erſte Tabaks- pflanze aus England nach Strasburg, wo der Tabak im ſiebenzehenten Jahrhunderte und An- fange des itzigen haͤufig gebauet wurde, ſo, daß ſogar der Rath daſelbſt der Cultur deſſelben Schranken ſetzte, aus Beſorgniß, es moͤchte dem Getraidebau ſchaden. Man bauete ihn theils in den Brachen, theils aber beſtimmte man ganze Felder hierzu. In Sachſen ſchickte man nach dem geendigten ſechsjaͤhrigen Kriege Pflanzer aus, welche dieſe Cultur ausbrei- teten und Fabriken anlegten. In den Gegen- den von Leipzig, in Stoͤtteritz und Zwey-Naun- dorf, in welchem letztern ihn zuerſt ein fleißiger Landmann, Namens Muͤnch, einfuͤhrte, iſt es ein eintraͤgliches Nahrungsgeſchaͤft. Im Brandenburgiſchen ermangelte die Regierung nicht, dieſe Pflanze fuͤr ſeine Einwohner ein- traͤglich zu machen und zu verbreiten. Schon im ſiebenzehnten Jahrhunderte ſuchte man die- ſes zu bewerkſtelligen; daher finden ſich verſchie- dene Verordnungen z. B. vom Jahre 1676, da- rinnen zwey Juden die Conceßion zum Tabaksbau und Handel ertheilt wird, die Cultur deſſelben aber kam erſt im Jahre 1681, wirklich zu Stan- de. Alſo danket Brandenburg dieſes Geſchaͤft, das itzt ſo wichtig fuͤr daſſelbe iſt, zweyen Ju-
den.
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beruͤhmten Conrad Gesner bekannt wurde, brei-
tete ſich ſonderlich in dem 18ten in Sachſen,
Brandenburg, Pfalz und andern Gegenden
aus. Im Jahre 1620 brachte Robert Koͤ-
nigsmann, ein Kaufmann, die erſte Tabaks-
pflanze aus England nach Strasburg, wo der
Tabak im ſiebenzehenten Jahrhunderte und An-
fange des itzigen haͤufig gebauet wurde, ſo, daß
ſogar der Rath daſelbſt der Cultur deſſelben
Schranken ſetzte, aus Beſorgniß, es moͤchte
dem Getraidebau ſchaden. Man bauete ihn
theils in den Brachen, theils aber beſtimmte
man ganze Felder hierzu. In Sachſen ſchickte
man nach dem geendigten ſechsjaͤhrigen Kriege
Pflanzer aus, welche dieſe Cultur ausbrei-
teten und Fabriken anlegten. In den Gegen-
den von Leipzig, in Stoͤtteritz und Zwey-Naun-
dorf, in welchem letztern ihn zuerſt ein fleißiger
Landmann, Namens Muͤnch, einfuͤhrte, iſt es
ein eintraͤgliches Nahrungsgeſchaͤft. Im
Brandenburgiſchen ermangelte die Regierung
nicht, dieſe Pflanze fuͤr ſeine Einwohner ein-
traͤglich zu machen und zu verbreiten. Schon
im ſiebenzehnten Jahrhunderte ſuchte man die-
ſes zu bewerkſtelligen; daher finden ſich verſchie-
dene Verordnungen z. B. vom Jahre 1676, da-
rinnen zwey Juden die Conceßion zum Tabaksbau
und Handel ertheilt wird, die Cultur deſſelben
aber kam erſt im Jahre 1681, wirklich zu Stan-
de. Alſo danket Brandenburg dieſes Geſchaͤft,
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/177>, abgerufen am 22.11.2024.
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