Roepell, Richard: Polen um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Gotha, 1876.jedem Gerücht von Unruhen in Rußland unverhohlen seine 1) Stolterfoth a. a. O., 844. 2) Simolins Declaration vom 20. Januar 1763 bei Stolter- foth a. a. O., S. 845. 3) Kruse, Kurland II, 78. 4) Stolterfoth, S. 847 nennt als solche Lipski, Kastellan von
Leczycz und Graf Plater, Woiwoden von Mcislaw: statt des erstern hat Szujski IV, 355 Jozef Waleski, welcher indeß nach Stolterfoth S. 826 bereits am 5. Januar 1763 gestorben war, worauf am 7. Januar Lipski die Kastellanei Leczycz erhalten hatte. jedem Gerücht von Unruhen in Rußland unverhohlen ſeine 1) Stolterfoth a. a. O., 844. 2) Simolins Declaration vom 20. Januar 1763 bei Stolter- foth a. a. O., S. 845. 3) Kruſe, Kurland II, 78. 4) Stolterfoth, S. 847 nennt als ſolche Lipski, Kaſtellan von
Lęczycz und Graf Plater, Woiwoden von Mcislaw: ſtatt des erſtern hat Szujski IV, 355 Jozef Waleski, welcher indeß nach Stolterfoth S. 826 bereits am 5. Januar 1763 geſtorben war, worauf am 7. Januar Lipski die Kaſtellanei Lęczycz erhalten hatte. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0187" n="173"/> jedem Gerücht von Unruhen in Rußland unverhohlen ſeine<lb/> Freude, und übergab Keyſerling eine Note, in welcher nicht nur<lb/> höchſt energiſch gegen Rußlands Vorgehen in Kurland proteſtirt,<lb/> ſondern auch ziemlich unverhüllt die Rechtmäßigkeit von Katha-<lb/> rinens Regierung in Zweifel gezogen ward (10. Januar). Die<lb/> Note war von dem Unterkanzler Wodzicki, dem Unterſchatz-<lb/> meiſter Weſſel, dem Hofmarſchall Mniszek und Bielinski, den<lb/> Partheigängern Brühls, allein unterzeichnet: der Kanzler Czar-<lb/> toryski hatte die Zeichnung verweigert <note place="foot" n="1)"><hi rendition="#g">Stolterfoth</hi> a. a. O., 844.</note>. Katharina antwor-<lb/> tete auf ſie nicht nur mit der Forderung einer eclatanten<lb/> Satisfaction für dieſe Beleidigung, ſondern ließ zugleich durch<lb/> Simolin, ihren Reſidenten in Mitau, ſämtliche herzogliche Ein-<lb/> künfte mit Beſchlag belegen <note place="foot" n="2)"><hi rendition="#g">Simolins</hi> Declaration vom 20. Januar 1763 bei <hi rendition="#g">Stolter-<lb/> foth</hi> a. a. O., S. 845.</note>. Am 21. Januar zog Herzog<lb/> Biron unter dem Schutz ruſſiſcher Truppen in Mitau ein;<lb/> Herzog Karl aber antwortete auf die Aufforderung, das Land<lb/> zu verlaſſen, als Vaſall und Sohn habe er den Befehlen<lb/> ſeines Vaters zu folgen, und blieb in ſeinem Palais. Dagegen<lb/> erklärten die kurländiſchen Stände, welche Biron zuſammen-<lb/> berufen hatte, am 21. Februar Karls Herrſchaft für aufgedrun-<lb/> gen und ungeſetzlich <note place="foot" n="3)"><hi rendition="#g">Kruſe</hi>, Kurland <hi rendition="#aq">II,</hi> 78.</note>, und erkannten die von Warſchau geſandten<lb/> Commiſſare nicht an <note place="foot" n="4)"><hi rendition="#g">Stolterfoth</hi>, S. 847 nennt als ſolche Lipski, Kaſtellan von<lb/> Lęczycz und Graf Plater, Woiwoden von Mcislaw: ſtatt des erſtern<lb/> hat <hi rendition="#g">Szujski</hi> <hi rendition="#aq">IV,</hi> 355 Jozef Waleski, welcher indeß nach <hi rendition="#g">Stolterfoth</hi><lb/> S. 826 bereits am 5. Januar 1763 geſtorben war, worauf am 7. Januar<lb/> Lipski die Kaſtellanei Lęczycz erhalten hatte.</note>. So geſpannt war dort bereits die<lb/> Lage, als in Warſchau das Senatsconſilium, welches der<lb/> König auf den 28. Februar berufen, ſeiner Krankheit wegen<lb/> aber aufgeſchoben hatte, am 7. März eröffnet ward. Auguſt<lb/> war noch ſo angegriffen und ſchwach, daß er ſich in einem<lb/> Lehnſeſſel in die Sitzung tragen ließ, in welcher es zu den<lb/> heftigſten Debatten kam. Die Berathungen dauerten bis zum<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [173/0187]
jedem Gerücht von Unruhen in Rußland unverhohlen ſeine
Freude, und übergab Keyſerling eine Note, in welcher nicht nur
höchſt energiſch gegen Rußlands Vorgehen in Kurland proteſtirt,
ſondern auch ziemlich unverhüllt die Rechtmäßigkeit von Katha-
rinens Regierung in Zweifel gezogen ward (10. Januar). Die
Note war von dem Unterkanzler Wodzicki, dem Unterſchatz-
meiſter Weſſel, dem Hofmarſchall Mniszek und Bielinski, den
Partheigängern Brühls, allein unterzeichnet: der Kanzler Czar-
toryski hatte die Zeichnung verweigert 1). Katharina antwor-
tete auf ſie nicht nur mit der Forderung einer eclatanten
Satisfaction für dieſe Beleidigung, ſondern ließ zugleich durch
Simolin, ihren Reſidenten in Mitau, ſämtliche herzogliche Ein-
künfte mit Beſchlag belegen 2). Am 21. Januar zog Herzog
Biron unter dem Schutz ruſſiſcher Truppen in Mitau ein;
Herzog Karl aber antwortete auf die Aufforderung, das Land
zu verlaſſen, als Vaſall und Sohn habe er den Befehlen
ſeines Vaters zu folgen, und blieb in ſeinem Palais. Dagegen
erklärten die kurländiſchen Stände, welche Biron zuſammen-
berufen hatte, am 21. Februar Karls Herrſchaft für aufgedrun-
gen und ungeſetzlich 3), und erkannten die von Warſchau geſandten
Commiſſare nicht an 4). So geſpannt war dort bereits die
Lage, als in Warſchau das Senatsconſilium, welches der
König auf den 28. Februar berufen, ſeiner Krankheit wegen
aber aufgeſchoben hatte, am 7. März eröffnet ward. Auguſt
war noch ſo angegriffen und ſchwach, daß er ſich in einem
Lehnſeſſel in die Sitzung tragen ließ, in welcher es zu den
heftigſten Debatten kam. Die Berathungen dauerten bis zum
1) Stolterfoth a. a. O., 844.
2) Simolins Declaration vom 20. Januar 1763 bei Stolter-
foth a. a. O., S. 845.
3) Kruſe, Kurland II, 78.
4) Stolterfoth, S. 847 nennt als ſolche Lipski, Kaſtellan von
Lęczycz und Graf Plater, Woiwoden von Mcislaw: ſtatt des erſtern
hat Szujski IV, 355 Jozef Waleski, welcher indeß nach Stolterfoth
S. 826 bereits am 5. Januar 1763 geſtorben war, worauf am 7. Januar
Lipski die Kaſtellanei Lęczycz erhalten hatte.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |