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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.

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wurde auch noch durch das Vorkommen entsprechend großer Mengen guten Bausteines auf der Nordseite umsomehr beeinflußt, als auf der Südseite Mangel daran herrschte.

Dementsprechend wurde auch der Bauvertrag aufgestellt und die Baubetriebsanlagen auf beiden Tunnelseiten geplant.

Die Bauherstellung des W. wurde von der Bauunternehmung G. v. Ceconi, die in der Zeit von 1880 bis 1884 auch den Bau der Ostseite des Arlbergtunnels in rühmlicher Weise durchgeführt hatte, erstanden. Auf der Nordseite ist mit den Bohrarbeiten am 6. Februar 1900, auf der Südseite am 24. Oktober 1900 begonnen worden. Der Stollendurchschlag erfolgte am 31. Mai 1904, die Tunnelfertigstellung am 29. April 1905.

In betreff der Tunnellüftung war die Bestimmung getroffen, daß die in jeder Minute in den Tunnel einzublasende Luftmenge, auf den gewöhnlichen Luftdruck gebracht, bei vollem Arbeitsbetrieb auf der Nordseite mindestens 350 m3, auf der Südseite mindestens 100 m3 in der Minute betragen sollte.

Als Wasserkraft konnten auf der Nordseite des Tunnels nur die beiden westlich vom Tunneleingange befindlichen Quellenflüsse des großen und kleinen Feistritzbaches in Betracht kommen, da der Savefluß ein zu geringes Gefälle aufweist.

Von der Quellfassung des Feistritzbaches weg wurde das Wasser in einem 2500 m langen Holzgerinne von 0·8 m2 Querschnitt bis zum Sammelkasten oberhalb des Turbinenhauses geführt und von dort in einer 856 m langen, steil abfallenden Druckrohrleitung von 750 mm Weite bis zu den Turbinen im Maschinenhause geleitet.

Im Maschinenhause waren eine Hochdruckturbine mit einer Leistung von 450 effektiven PS. zum Betrieb des Bohrgenerators, des Beleuchtungsgenerators und der beiden Generatoren für die Kraftübertragung nach Podbrdo und 2 Hochdruckturbinen mit einer Leistung von je 90 PS. eingebaut, letztere zum Betrieb von 4 im Maschinenhaus aufgestellten Ventilatoren, wovon je 2 untereinander zu einer Gruppe gekuppelt waren. Die Ventilatoren lieferten eine Luftmenge von 350 m3 angesaugter Luft in der Minute.

Für die maschinelle Bohrung im Sohlstollen der Nordseite wurde, da die elektrischen Bohrmaschinen des Systems Siemens & Halske auf der Nordseite des Karawankentunnels bereits vorzügliche Erfolge aufwiesen, dieses Bohrsystem gewählt. Zu diesem Zweck war im Maschinenhaus ein Drehstromgenerator mit einer Leistung von 34 Kilowatt und 2200 Volt Spannung in Verwendung, von dem eine 830 m lange Freileitung bis zum Tunneleingang führte. Im Tunnel leitete ein Hochspannungskabel für 2200 Volt den Strom zu dem in einer Tunnelnische aufgestellten und dem Stollenfortschritt entsprechend vorzuschiebenden Drehstromtransformator, von dem aus ein Niederspannungskabel für 250 Volt Spannung bis vor Ort des Sohlstollens zu den 4 Bohrmaschinen führte, die an 2 auf einem Bohrwagen montierten wagrechten Spannsäulen befestigt waren.

Zur Übertragung von elektrischer Kraft zur Verstärkung der Betriebskraft für die gesamten maschinellen Einrichtungen der Südseite wurde im Maschinenhaus bei Wocheiner Feistritz eine Primärstation eingebaut, bestehend aus 2 Drehstromgeneratoren von je 90 Kilowatt Leistung und für 6000 Volt Spannung, die abwechselnd in Betrieb waren. Von den Generatoren führte eine nahezu 9 km lange, auf 450 Holzmasten angebrachte Freileitung über das Gebirge bis zum Maschinenhaus der Südseite bei Podbrdo. Die Fernsprechleitung war an den Holzmasten der Starkstromleitung angebracht. In die Hochspannungsleitung war auf der Nordseite auch ein Transformator mit einem Übersetzungsverhältnis von 6000 auf 2200 Volt eingeschaltet, der mit der Leitung für den elektrischen Bohrmaschinenbetrieb verbunden war und als Reserve für den Bohrbetrieb diente.

Den Strom für die Beleuchtung auf den Baubetriebsplätzen und in den Gebäuden auf der Nordseite lieferte eine Gleichstrom-Dreileitermaschine für 10·6 Kilowatt Leistung. Den Betrieb der Werkstätteneinrichtungen besorgte ein an die Außenleitung des Lichtnetzes angeschlossener Gleichstrommotor von 10 PS.


Wohlen-Bremgarten (Schweiz), normalspurige Zweigbahn zur Verbindung der aargauischen Stadt Bremgarten, Hauptort des Bezirks gleichen Namens, mit der Station Wohlen der argauischen Südbahn, eröffnet 1. September 1876, jetzt Bestandteil der Schweizer Bundesbahnen (s. d.). Die Baulänge der Eisenbahn W. beträgt 6·620 km, die Betriebslänge 7·011 km. Die Baukosten betrugen 1,233.522 Fr.

Dietler.


Wohlfahrtswesen. Die sorgfältige Pflege der Wohlfahrt des Eisenbahnpersonals seitens der Eisenbahnverwaltungen ist eine wesentliche Voraussetzung für die Erhaltung und Hebung der Arbeitskraft und Arbeitslust des Personals. Sie ist daher eine überaus wichtige Aufgabe der Verwaltungen, die dieser auch in weitgehendem Maße gerecht zu werden bemüht sind. Die Fürsorgetätigkeit der Eisenbahnen zu gunsten ihres Personals umfaßt die Bestrebungen

wurde auch noch durch das Vorkommen entsprechend großer Mengen guten Bausteines auf der Nordseite umsomehr beeinflußt, als auf der Südseite Mangel daran herrschte.

Dementsprechend wurde auch der Bauvertrag aufgestellt und die Baubetriebsanlagen auf beiden Tunnelseiten geplant.

Die Bauherstellung des W. wurde von der Bauunternehmung G. v. Ceconi, die in der Zeit von 1880 bis 1884 auch den Bau der Ostseite des Arlbergtunnels in rühmlicher Weise durchgeführt hatte, erstanden. Auf der Nordseite ist mit den Bohrarbeiten am 6. Februar 1900, auf der Südseite am 24. Oktober 1900 begonnen worden. Der Stollendurchschlag erfolgte am 31. Mai 1904, die Tunnelfertigstellung am 29. April 1905.

In betreff der Tunnellüftung war die Bestimmung getroffen, daß die in jeder Minute in den Tunnel einzublasende Luftmenge, auf den gewöhnlichen Luftdruck gebracht, bei vollem Arbeitsbetrieb auf der Nordseite mindestens 350 m3, auf der Südseite mindestens 100 m3 in der Minute betragen sollte.

Als Wasserkraft konnten auf der Nordseite des Tunnels nur die beiden westlich vom Tunneleingange befindlichen Quellenflüsse des großen und kleinen Feistritzbaches in Betracht kommen, da der Savefluß ein zu geringes Gefälle aufweist.

Von der Quellfassung des Feistritzbaches weg wurde das Wasser in einem 2500 m langen Holzgerinne von 0·8 m2 Querschnitt bis zum Sammelkasten oberhalb des Turbinenhauses geführt und von dort in einer 856 m langen, steil abfallenden Druckrohrleitung von 750 mm Weite bis zu den Turbinen im Maschinenhause geleitet.

Im Maschinenhause waren eine Hochdruckturbine mit einer Leistung von 450 effektiven PS. zum Betrieb des Bohrgenerators, des Beleuchtungsgenerators und der beiden Generatoren für die Kraftübertragung nach Podbrdo und 2 Hochdruckturbinen mit einer Leistung von je 90 PS. eingebaut, letztere zum Betrieb von 4 im Maschinenhaus aufgestellten Ventilatoren, wovon je 2 untereinander zu einer Gruppe gekuppelt waren. Die Ventilatoren lieferten eine Luftmenge von 350 m3 angesaugter Luft in der Minute.

Für die maschinelle Bohrung im Sohlstollen der Nordseite wurde, da die elektrischen Bohrmaschinen des Systems Siemens & Halske auf der Nordseite des Karawankentunnels bereits vorzügliche Erfolge aufwiesen, dieses Bohrsystem gewählt. Zu diesem Zweck war im Maschinenhaus ein Drehstromgenerator mit einer Leistung von 34 Kilowatt und 2200 Volt Spannung in Verwendung, von dem eine 830 m lange Freileitung bis zum Tunneleingang führte. Im Tunnel leitete ein Hochspannungskabel für 2200 Volt den Strom zu dem in einer Tunnelnische aufgestellten und dem Stollenfortschritt entsprechend vorzuschiebenden Drehstromtransformator, von dem aus ein Niederspannungskabel für 250 Volt Spannung bis vor Ort des Sohlstollens zu den 4 Bohrmaschinen führte, die an 2 auf einem Bohrwagen montierten wagrechten Spannsäulen befestigt waren.

Zur Übertragung von elektrischer Kraft zur Verstärkung der Betriebskraft für die gesamten maschinellen Einrichtungen der Südseite wurde im Maschinenhaus bei Wocheiner Feistritz eine Primärstation eingebaut, bestehend aus 2 Drehstromgeneratoren von je 90 Kilowatt Leistung und für 6000 Volt Spannung, die abwechselnd in Betrieb waren. Von den Generatoren führte eine nahezu 9 km lange, auf 450 Holzmasten angebrachte Freileitung über das Gebirge bis zum Maschinenhaus der Südseite bei Podbrdo. Die Fernsprechleitung war an den Holzmasten der Starkstromleitung angebracht. In die Hochspannungsleitung war auf der Nordseite auch ein Transformator mit einem Übersetzungsverhältnis von 6000 auf 2200 Volt eingeschaltet, der mit der Leitung für den elektrischen Bohrmaschinenbetrieb verbunden war und als Reserve für den Bohrbetrieb diente.

Den Strom für die Beleuchtung auf den Baubetriebsplätzen und in den Gebäuden auf der Nordseite lieferte eine Gleichstrom-Dreileitermaschine für 10·6 Kilowatt Leistung. Den Betrieb der Werkstätteneinrichtungen besorgte ein an die Außenleitung des Lichtnetzes angeschlossener Gleichstrommotor von 10 PS.


Wohlen-Bremgarten (Schweiz), normalspurige Zweigbahn zur Verbindung der aargauischen Stadt Bremgarten, Hauptort des Bezirks gleichen Namens, mit der Station Wohlen der argauischen Südbahn, eröffnet 1. September 1876, jetzt Bestandteil der Schweizer Bundesbahnen (s. d.). Die Baulänge der Eisenbahn W. beträgt 6·620 km, die Betriebslänge 7·011 km. Die Baukosten betrugen 1,233.522 Fr.

Dietler.


Wohlfahrtswesen. Die sorgfältige Pflege der Wohlfahrt des Eisenbahnpersonals seitens der Eisenbahnverwaltungen ist eine wesentliche Voraussetzung für die Erhaltung und Hebung der Arbeitskraft und Arbeitslust des Personals. Sie ist daher eine überaus wichtige Aufgabe der Verwaltungen, die dieser auch in weitgehendem Maße gerecht zu werden bemüht sind. Die Fürsorgetätigkeit der Eisenbahnen zu gunsten ihres Personals umfaßt die Bestrebungen

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[418/0449] wurde auch noch durch das Vorkommen entsprechend großer Mengen guten Bausteines auf der Nordseite umsomehr beeinflußt, als auf der Südseite Mangel daran herrschte. Dementsprechend wurde auch der Bauvertrag aufgestellt und die Baubetriebsanlagen auf beiden Tunnelseiten geplant. Die Bauherstellung des W. wurde von der Bauunternehmung G. v. Ceconi, die in der Zeit von 1880 bis 1884 auch den Bau der Ostseite des Arlbergtunnels in rühmlicher Weise durchgeführt hatte, erstanden. Auf der Nordseite ist mit den Bohrarbeiten am 6. Februar 1900, auf der Südseite am 24. Oktober 1900 begonnen worden. Der Stollendurchschlag erfolgte am 31. Mai 1904, die Tunnelfertigstellung am 29. April 1905. In betreff der Tunnellüftung war die Bestimmung getroffen, daß die in jeder Minute in den Tunnel einzublasende Luftmenge, auf den gewöhnlichen Luftdruck gebracht, bei vollem Arbeitsbetrieb auf der Nordseite mindestens 350 m3, auf der Südseite mindestens 100 m3 in der Minute betragen sollte. Als Wasserkraft konnten auf der Nordseite des Tunnels nur die beiden westlich vom Tunneleingange befindlichen Quellenflüsse des großen und kleinen Feistritzbaches in Betracht kommen, da der Savefluß ein zu geringes Gefälle aufweist. Von der Quellfassung des Feistritzbaches weg wurde das Wasser in einem 2500 m langen Holzgerinne von 0·8 m2 Querschnitt bis zum Sammelkasten oberhalb des Turbinenhauses geführt und von dort in einer 856 m langen, steil abfallenden Druckrohrleitung von 750 mm Weite bis zu den Turbinen im Maschinenhause geleitet. Im Maschinenhause waren eine Hochdruckturbine mit einer Leistung von 450 effektiven PS. zum Betrieb des Bohrgenerators, des Beleuchtungsgenerators und der beiden Generatoren für die Kraftübertragung nach Podbrdo und 2 Hochdruckturbinen mit einer Leistung von je 90 PS. eingebaut, letztere zum Betrieb von 4 im Maschinenhaus aufgestellten Ventilatoren, wovon je 2 untereinander zu einer Gruppe gekuppelt waren. Die Ventilatoren lieferten eine Luftmenge von 350 m3 angesaugter Luft in der Minute. Für die maschinelle Bohrung im Sohlstollen der Nordseite wurde, da die elektrischen Bohrmaschinen des Systems Siemens & Halske auf der Nordseite des Karawankentunnels bereits vorzügliche Erfolge aufwiesen, dieses Bohrsystem gewählt. Zu diesem Zweck war im Maschinenhaus ein Drehstromgenerator mit einer Leistung von 34 Kilowatt und 2200 Volt Spannung in Verwendung, von dem eine 830 m lange Freileitung bis zum Tunneleingang führte. Im Tunnel leitete ein Hochspannungskabel für 2200 Volt den Strom zu dem in einer Tunnelnische aufgestellten und dem Stollenfortschritt entsprechend vorzuschiebenden Drehstromtransformator, von dem aus ein Niederspannungskabel für 250 Volt Spannung bis vor Ort des Sohlstollens zu den 4 Bohrmaschinen führte, die an 2 auf einem Bohrwagen montierten wagrechten Spannsäulen befestigt waren. Zur Übertragung von elektrischer Kraft zur Verstärkung der Betriebskraft für die gesamten maschinellen Einrichtungen der Südseite wurde im Maschinenhaus bei Wocheiner Feistritz eine Primärstation eingebaut, bestehend aus 2 Drehstromgeneratoren von je 90 Kilowatt Leistung und für 6000 Volt Spannung, die abwechselnd in Betrieb waren. Von den Generatoren führte eine nahezu 9 km lange, auf 450 Holzmasten angebrachte Freileitung über das Gebirge bis zum Maschinenhaus der Südseite bei Podbrdo. Die Fernsprechleitung war an den Holzmasten der Starkstromleitung angebracht. In die Hochspannungsleitung war auf der Nordseite auch ein Transformator mit einem Übersetzungsverhältnis von 6000 auf 2200 Volt eingeschaltet, der mit der Leitung für den elektrischen Bohrmaschinenbetrieb verbunden war und als Reserve für den Bohrbetrieb diente. Den Strom für die Beleuchtung auf den Baubetriebsplätzen und in den Gebäuden auf der Nordseite lieferte eine Gleichstrom-Dreileitermaschine für 10·6 Kilowatt Leistung. Den Betrieb der Werkstätteneinrichtungen besorgte ein an die Außenleitung des Lichtnetzes angeschlossener Gleichstrommotor von 10 PS. Wohlen-Bremgarten (Schweiz), normalspurige Zweigbahn zur Verbindung der aargauischen Stadt Bremgarten, Hauptort des Bezirks gleichen Namens, mit der Station Wohlen der argauischen Südbahn, eröffnet 1. September 1876, jetzt Bestandteil der Schweizer Bundesbahnen (s. d.). Die Baulänge der Eisenbahn W. beträgt 6·620 km, die Betriebslänge 7·011 km. Die Baukosten betrugen 1,233.522 Fr. Dietler. Wohlfahrtswesen. Die sorgfältige Pflege der Wohlfahrt des Eisenbahnpersonals seitens der Eisenbahnverwaltungen ist eine wesentliche Voraussetzung für die Erhaltung und Hebung der Arbeitskraft und Arbeitslust des Personals. Sie ist daher eine überaus wichtige Aufgabe der Verwaltungen, die dieser auch in weitgehendem Maße gerecht zu werden bemüht sind. Die Fürsorgetätigkeit der Eisenbahnen zu gunsten ihres Personals umfaßt die Bestrebungen

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923, S. 418. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/449>, abgerufen am 25.11.2024.