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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.

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feuergefährlich. Luftheizung ist in Europa weniger eingeführt als in Amerika. Die wegen der. Wärmewirtschaft dringend nötige Ausnutzung des Abdampfes oder der Abgase von Gas- und Ölmaschinen ist geeignet, ihre Anwendung zu fördern. Die unmittelbare Heizung mit Abdampf ist bei ausreichender Menge sehr wirtschaftlich.

Im allgemeinen wird mit Frischdampf geheizt, der als hochgespannter Dampf bis zu den einzelnen Gebäuden geführt und dort, auf 2 Atm. gedrosselt, den Rippenheizkörpern zugeführt wird. Neuerdings wird vielfach Dampf von 10 bis 12 Atm. und mäßiger Überhitzung unmittelbar in nahtlosen, auf große Längen zusammengeschweißten Heizrohren verwendet. Im ersten Falle sind zahlreiche in der ganzen W. verteilte Ventile und empfindliche Wasserabscheider nötig, deren Ableitungen in gemauerten zugänglichen Kanälen zu Sammelbehältern im Kesselhause führen. Bei großen Entfernungen sind mehrere Sammelbehälter in der W. verteilt, von denen das Wasser dem Kesselhause durch besondere Pumpen zugeführt wird. Die Hochdruckheizung dagegen hat wenige an einer Stelle vereinigte Verteilungsventile und keine Abscheider, das Niederschlagwasser wird vielmehr in Sammelleitungen, die zu einer Rückleitung vereinigt werden, über Rückspeiser zum Kessel zurückgeführt. Die Wärmeausnutzung ist hierbei erheblich besser. Für kleine Räume (Büreauräume) ist sie der Trockenheit der Luft wegen weniger geeignet.

XIII. Wasserversorgung und Entwässerung.

Bei hohem Nutzwasserverbrauch wird je ein Netz für die Versorgung der W. mit Nutz- und Trinkwasser angelegt. Nutzwasser wird zur Dampferzeugung, zum Auswaschen und Reinigen sowie zum Füllen der Kessel, Trinkwasser auch zu Wasch- und Kochzwecken verwendet. An das zur Entwässerung dienende Rohrnetz werden auch die Arbeitsgruben und sonstigen besonders schmutzigen Arbeitsstellen unter Zwischenschalten möglichst großer Schlammsäcke angeschlossen. Die Abflußleitungen müssen sich durch zweckmäßig verteilte Einsteigschächte leicht reinigen lassen. Falls Anschluß an ein Kanalnetz nicht möglich ist, müssen die Schmutzwässer oft besonders gereinigt werden.

XIV. Bauliche Durchbildung der Werkstättenanlagen.

Die Hochbauten werden in Ziegelmauerwerk oder Beton, vielfach auch in Eisenfachwerk ausgeführt. Im unteren Teile der Wände (etwa bis 3 m Höhe) ist geputztes Mauerwerk nicht zu empfehlen, da der Putz durch Transport, Abstellen und Lagern der Teile leidet. Eisenfachwerk ist besonders für Trennwände vorteilhaft, die bei Betriebsänderungen oder Erweiterungen leichter umgesetzt werden können.

Als Dachform werden vorzugsweise Satteldächer, seltener Bogen- und Pultdächer gewählt. Zum Eindecken wird neuerdings Bimsbeton mit Eiseneinlagen und doppelter Dachpappe bevorzugt. Die Innenfläche läßt sich bequem weiß streichen. Der vielfach noch anzutreffende braune Anstrich verschluckt zu viel Licht. Das Bimsbetondach ist auch für Kesselhäuser gestattet. Die Dachstühle sind im allgemeinen aus Eisen, seit dem Kriege aus wirtschaftlichen Gründen auch wieder aus Holz. Für das Unterteilen der Dächer werden, soweit nicht Betriebsrücksichten anderes bedingen, Spannweiten von 15 m gewählt. In Richthallen mit Quergleisen und Kranen ist die größte Fahrzeuglänge maßgebend, in Längsgleishallen die Zahl der in einem Felde vorzusehenden Arbeitsgleise. So haben Quergleishallen vereinzelt Spannweiten bis zu 18 m, Längsgleishallen bei 3 Gleisen 20-22 m, Schiebebühnenfelder für Drehgestellwagen Spannweiten bis 25 m und in Lokomotivwerkstätten bis 24 m. Auf Tafel XVI sind Querschnitte neuerer Werkstättenrichthallen dargestellt. Bei einem Abstände der Quergleise von 6 m beträgt die Säulenentfernung 12 m, so daß zwischen 2 Ständen Achsen u. s. w. abgestellt werden können. Bei Längsgleisanordnung fallen derartige Rücksichten fort. So haben die Säulen in Trier und St. Wendel 7 m Abstand. Die Dachsäulen dienen allgemein auch als Kranstützen. Die Dächer einiger neueren W., wie Deutsch, Saarbrücken, Meiningen, Posen haben ununterbrochene Längsneigung, wodurch eine besonders einfache Gliederung entsteht. Noch günstiger läßt sich die Dachform der Längsgleishallen durchbilden (vgl. Trier, St. Wendel und Hütte, des Ingenieurs Taschenbuch 1920, Bd. III, S. 359 ff. und S. 441 ff.).

Fußboden. Dem Holz- und Betonfußboden werden jetzt gepreßte Basaltineplatten und Asphaltplatten von 5 cm Stärke auf Betonunterlage vorgezogen. Asphaltplatten sind etwa ebenso fußwarm wie Holz, Betonfußboden mit Zementschicht ist nicht so dauerhaft wie Basaltin-Plattenbelag. In den Schmieden ist Klein- oder Schlackensteinpflaster den Platten vorzuziehen, die unter glühenden Eisenteilen zerspringen. Lehmboden ist weniger gut. Zum besseren Anschluß des Fußbodens an die Arbeitsgleise werden gußeiserne Schienenplatten (Organ 1915,

feuergefährlich. Luftheizung ist in Europa weniger eingeführt als in Amerika. Die wegen der. Wärmewirtschaft dringend nötige Ausnutzung des Abdampfes oder der Abgase von Gas- und Ölmaschinen ist geeignet, ihre Anwendung zu fördern. Die unmittelbare Heizung mit Abdampf ist bei ausreichender Menge sehr wirtschaftlich.

Im allgemeinen wird mit Frischdampf geheizt, der als hochgespannter Dampf bis zu den einzelnen Gebäuden geführt und dort, auf 2 Atm. gedrosselt, den Rippenheizkörpern zugeführt wird. Neuerdings wird vielfach Dampf von 10 bis 12 Atm. und mäßiger Überhitzung unmittelbar in nahtlosen, auf große Längen zusammengeschweißten Heizrohren verwendet. Im ersten Falle sind zahlreiche in der ganzen W. verteilte Ventile und empfindliche Wasserabscheider nötig, deren Ableitungen in gemauerten zugänglichen Kanälen zu Sammelbehältern im Kesselhause führen. Bei großen Entfernungen sind mehrere Sammelbehälter in der W. verteilt, von denen das Wasser dem Kesselhause durch besondere Pumpen zugeführt wird. Die Hochdruckheizung dagegen hat wenige an einer Stelle vereinigte Verteilungsventile und keine Abscheider, das Niederschlagwasser wird vielmehr in Sammelleitungen, die zu einer Rückleitung vereinigt werden, über Rückspeiser zum Kessel zurückgeführt. Die Wärmeausnutzung ist hierbei erheblich besser. Für kleine Räume (Büreauräume) ist sie der Trockenheit der Luft wegen weniger geeignet.

XIII. Wasserversorgung und Entwässerung.

Bei hohem Nutzwasserverbrauch wird je ein Netz für die Versorgung der W. mit Nutz- und Trinkwasser angelegt. Nutzwasser wird zur Dampferzeugung, zum Auswaschen und Reinigen sowie zum Füllen der Kessel, Trinkwasser auch zu Wasch- und Kochzwecken verwendet. An das zur Entwässerung dienende Rohrnetz werden auch die Arbeitsgruben und sonstigen besonders schmutzigen Arbeitsstellen unter Zwischenschalten möglichst großer Schlammsäcke angeschlossen. Die Abflußleitungen müssen sich durch zweckmäßig verteilte Einsteigschächte leicht reinigen lassen. Falls Anschluß an ein Kanalnetz nicht möglich ist, müssen die Schmutzwässer oft besonders gereinigt werden.

XIV. Bauliche Durchbildung der Werkstättenanlagen.

Die Hochbauten werden in Ziegelmauerwerk oder Beton, vielfach auch in Eisenfachwerk ausgeführt. Im unteren Teile der Wände (etwa bis 3 m Höhe) ist geputztes Mauerwerk nicht zu empfehlen, da der Putz durch Transport, Abstellen und Lagern der Teile leidet. Eisenfachwerk ist besonders für Trennwände vorteilhaft, die bei Betriebsänderungen oder Erweiterungen leichter umgesetzt werden können.

Als Dachform werden vorzugsweise Satteldächer, seltener Bogen- und Pultdächer gewählt. Zum Eindecken wird neuerdings Bimsbeton mit Eiseneinlagen und doppelter Dachpappe bevorzugt. Die Innenfläche läßt sich bequem weiß streichen. Der vielfach noch anzutreffende braune Anstrich verschluckt zu viel Licht. Das Bimsbetondach ist auch für Kesselhäuser gestattet. Die Dachstühle sind im allgemeinen aus Eisen, seit dem Kriege aus wirtschaftlichen Gründen auch wieder aus Holz. Für das Unterteilen der Dächer werden, soweit nicht Betriebsrücksichten anderes bedingen, Spannweiten von 15 m gewählt. In Richthallen mit Quergleisen und Kranen ist die größte Fahrzeuglänge maßgebend, in Längsgleishallen die Zahl der in einem Felde vorzusehenden Arbeitsgleise. So haben Quergleishallen vereinzelt Spannweiten bis zu 18 m, Längsgleishallen bei 3 Gleisen 20–22 m, Schiebebühnenfelder für Drehgestellwagen Spannweiten bis 25 m und in Lokomotivwerkstätten bis 24 m. Auf Tafel XVI sind Querschnitte neuerer Werkstättenrichthallen dargestellt. Bei einem Abstände der Quergleise von 6 m beträgt die Säulenentfernung 12 m, so daß zwischen 2 Ständen Achsen u. s. w. abgestellt werden können. Bei Längsgleisanordnung fallen derartige Rücksichten fort. So haben die Säulen in Trier und St. Wendel 7 m Abstand. Die Dachsäulen dienen allgemein auch als Kranstützen. Die Dächer einiger neueren W., wie Deutsch, Saarbrücken, Meiningen, Posen haben ununterbrochene Längsneigung, wodurch eine besonders einfache Gliederung entsteht. Noch günstiger läßt sich die Dachform der Längsgleishallen durchbilden (vgl. Trier, St. Wendel und Hütte, des Ingenieurs Taschenbuch 1920, Bd. III, S. 359 ff. und S. 441 ff.).

Fußboden. Dem Holz- und Betonfußboden werden jetzt gepreßte Basaltineplatten und Asphaltplatten von 5 cm Stärke auf Betonunterlage vorgezogen. Asphaltplatten sind etwa ebenso fußwarm wie Holz, Betonfußboden mit Zementschicht ist nicht so dauerhaft wie Basaltin-Plattenbelag. In den Schmieden ist Klein- oder Schlackensteinpflaster den Platten vorzuziehen, die unter glühenden Eisenteilen zerspringen. Lehmboden ist weniger gut. Zum besseren Anschluß des Fußbodens an die Arbeitsgleise werden gußeiserne Schienenplatten (Organ 1915,

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[353/0371] feuergefährlich. Luftheizung ist in Europa weniger eingeführt als in Amerika. Die wegen der. Wärmewirtschaft dringend nötige Ausnutzung des Abdampfes oder der Abgase von Gas- und Ölmaschinen ist geeignet, ihre Anwendung zu fördern. Die unmittelbare Heizung mit Abdampf ist bei ausreichender Menge sehr wirtschaftlich. Im allgemeinen wird mit Frischdampf geheizt, der als hochgespannter Dampf bis zu den einzelnen Gebäuden geführt und dort, auf 2 Atm. gedrosselt, den Rippenheizkörpern zugeführt wird. Neuerdings wird vielfach Dampf von 10 bis 12 Atm. und mäßiger Überhitzung unmittelbar in nahtlosen, auf große Längen zusammengeschweißten Heizrohren verwendet. Im ersten Falle sind zahlreiche in der ganzen W. verteilte Ventile und empfindliche Wasserabscheider nötig, deren Ableitungen in gemauerten zugänglichen Kanälen zu Sammelbehältern im Kesselhause führen. Bei großen Entfernungen sind mehrere Sammelbehälter in der W. verteilt, von denen das Wasser dem Kesselhause durch besondere Pumpen zugeführt wird. Die Hochdruckheizung dagegen hat wenige an einer Stelle vereinigte Verteilungsventile und keine Abscheider, das Niederschlagwasser wird vielmehr in Sammelleitungen, die zu einer Rückleitung vereinigt werden, über Rückspeiser zum Kessel zurückgeführt. Die Wärmeausnutzung ist hierbei erheblich besser. Für kleine Räume (Büreauräume) ist sie der Trockenheit der Luft wegen weniger geeignet. XIII. Wasserversorgung und Entwässerung. Bei hohem Nutzwasserverbrauch wird je ein Netz für die Versorgung der W. mit Nutz- und Trinkwasser angelegt. Nutzwasser wird zur Dampferzeugung, zum Auswaschen und Reinigen sowie zum Füllen der Kessel, Trinkwasser auch zu Wasch- und Kochzwecken verwendet. An das zur Entwässerung dienende Rohrnetz werden auch die Arbeitsgruben und sonstigen besonders schmutzigen Arbeitsstellen unter Zwischenschalten möglichst großer Schlammsäcke angeschlossen. Die Abflußleitungen müssen sich durch zweckmäßig verteilte Einsteigschächte leicht reinigen lassen. Falls Anschluß an ein Kanalnetz nicht möglich ist, müssen die Schmutzwässer oft besonders gereinigt werden. XIV. Bauliche Durchbildung der Werkstättenanlagen. Die Hochbauten werden in Ziegelmauerwerk oder Beton, vielfach auch in Eisenfachwerk ausgeführt. Im unteren Teile der Wände (etwa bis 3 m Höhe) ist geputztes Mauerwerk nicht zu empfehlen, da der Putz durch Transport, Abstellen und Lagern der Teile leidet. Eisenfachwerk ist besonders für Trennwände vorteilhaft, die bei Betriebsänderungen oder Erweiterungen leichter umgesetzt werden können. Als Dachform werden vorzugsweise Satteldächer, seltener Bogen- und Pultdächer gewählt. Zum Eindecken wird neuerdings Bimsbeton mit Eiseneinlagen und doppelter Dachpappe bevorzugt. Die Innenfläche läßt sich bequem weiß streichen. Der vielfach noch anzutreffende braune Anstrich verschluckt zu viel Licht. Das Bimsbetondach ist auch für Kesselhäuser gestattet. Die Dachstühle sind im allgemeinen aus Eisen, seit dem Kriege aus wirtschaftlichen Gründen auch wieder aus Holz. Für das Unterteilen der Dächer werden, soweit nicht Betriebsrücksichten anderes bedingen, Spannweiten von 15 m gewählt. In Richthallen mit Quergleisen und Kranen ist die größte Fahrzeuglänge maßgebend, in Längsgleishallen die Zahl der in einem Felde vorzusehenden Arbeitsgleise. So haben Quergleishallen vereinzelt Spannweiten bis zu 18 m, Längsgleishallen bei 3 Gleisen 20–22 m, Schiebebühnenfelder für Drehgestellwagen Spannweiten bis 25 m und in Lokomotivwerkstätten bis 24 m. Auf Tafel XVI sind Querschnitte neuerer Werkstättenrichthallen dargestellt. Bei einem Abstände der Quergleise von 6 m beträgt die Säulenentfernung 12 m, so daß zwischen 2 Ständen Achsen u. s. w. abgestellt werden können. Bei Längsgleisanordnung fallen derartige Rücksichten fort. So haben die Säulen in Trier und St. Wendel 7 m Abstand. Die Dachsäulen dienen allgemein auch als Kranstützen. Die Dächer einiger neueren W., wie Deutsch, Saarbrücken, Meiningen, Posen haben ununterbrochene Längsneigung, wodurch eine besonders einfache Gliederung entsteht. Noch günstiger läßt sich die Dachform der Längsgleishallen durchbilden (vgl. Trier, St. Wendel und Hütte, des Ingenieurs Taschenbuch 1920, Bd. III, S. 359 ff. und S. 441 ff.). Fußboden. Dem Holz- und Betonfußboden werden jetzt gepreßte Basaltineplatten und Asphaltplatten von 5 cm Stärke auf Betonunterlage vorgezogen. Asphaltplatten sind etwa ebenso fußwarm wie Holz, Betonfußboden mit Zementschicht ist nicht so dauerhaft wie Basaltin-Plattenbelag. In den Schmieden ist Klein- oder Schlackensteinpflaster den Platten vorzuziehen, die unter glühenden Eisenteilen zerspringen. Lehmboden ist weniger gut. Zum besseren Anschluß des Fußbodens an die Arbeitsgleise werden gußeiserne Schienenplatten (Organ 1915,

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/371>, abgerufen am 24.11.2024.