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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.

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können oft ohneweiters, zum großen Teil aber mit geringen Kosten wieder hergerichtet oder für andere Zwecke umgearbeitet werden. Deshalb werden in allen deutschen W. jetzt Altstoffabteilungen eingerichtet. Hierzu gehört, daß alle abgebauten, nicht sofort verwendbaren Teile an genau bezeichneten, bequem und schnell erreichbaren Stellen von den Arbeitern niedergelegt werden. Hier werden sie von bestimmten Personen gesammelt und auf dem Wege zu den Altstoffbansen bei der Altstoffabteilung nach brauchbaren und nicht brauchbaren Teilen durch einen bestimmten Beamten getrennt. Die brauchbaren Teile werden in der mechanischen W. der Altstoffabteilung hergerichtet oder umgearbeitet. Für diese Arbeiten ist die Frage der Wirtschaftlichkeit maßgebend. Die aufgearbeiteten Teile müssen neuen gleichwertig sein. Ihre vorzugsweise Wiederverwendung wird dadurch gesichert, daß die Anforderungen der Handmagazine und W. zuerst an die Altstoffabteilung und von ihr nur dann an das Hauptlager weiterzuleiten sind, wenn sie keinen Vorrat hat. Die Größe der Anlage hängt von dem Umfang der W. ab. In Güterwagenwerkstätten ist der Altstoffabfall erheblich größer als in Lokomotiv- und Personenwagenwerkstätten.

Die Altstoff Werkstatt erhält: Werkbänke, Schraubenschneidmaschinen, eine Bohrmaschine, Kaltsäge, Blechschere und Stanze, Fräsmaschine, Schmiedefeuer und Reinigungstrommel. Die Teile werden in übersichtlich angeordneten Fächern aufbewahrt.

Kuppelungen und Buffer werden in besonderen W. wieder aufgearbeitet, desgleichen Schmiede-, Preß- und Stanzteile aus Altstoffresten. Auch das Altholz ist aufzuarbeiten. Es ist deshalb täglich zu sammeln, die schlechten Stücke sind nach Angabe eines Zuschneiders abzusägen, die gesunden Stücke nach einer Sortenliste zuzuschneiden und wie Neuholz zu lagern.

L. W. zur Wiederherstellung von Kuppelungen.

Zur Einrichtung gehören: eine Maschine zum Gangbarmachen der noch guten Kuppelungen in kaltem Zustande, eine Biege-, Richt- und Stauchmaschine für Bügel, eine Spindelstauchmaschine, eine Bund- und Laschenpresse, Wärmeöfen und Schmiedefeuer.

Eine besonders gut ausgebildete Kuppelungswerkstatt befindet sich in der W. Cottbus (Organ 1921, S. 193).

M. W. zur Wiederherstellung von Buffern.

Zur Bufferwerkstatt gehören: eine Glühofen, eine Bufferrichtmaschine, eine Bufferstangenschweißmaschine, Schmiedefeuer, eine Drehbank zum Gewindeschneiden und Bearbeiten der Stangen und eine Langlochfräsmaschine für Keillöcher.

N. Materialprüfungsanlage.

Eine sorgfältige Prüfung der angelieferten oder in der W. hergestellten Materialien erspart viel nutzlose Arbeit. Deshalb soll jede W. ausgestattet werden mit einer Zerreiß- und einer Härteprüfmaschine, mit Einrichtungen zu Gefügeproben, sowie zu Öluntersuchungen. Zur dauernden Prüfung der Zusammensetzung von Weiß- und Rotguß ist ein chemisches Laboratorium unentbehrlich. Gerade diesen Untersuchungen wird nicht immer die ihr zukommende große Bedeutung beigemessen (vgl. Hanomag-Nachrichten, H. 8, Hannover 1916).

O. Kraftversorgung.

Kesselanlage. Ihr Umfang hängt davon ab, ob Dampf für Dampfmaschinen, Schmiedehämmer, Pressen u. s. w. und zur Heizung oder nur für einen Teil dieser Betriebe gebraucht wird. Im ersten Falle ist die Anlage das ganze Jahr hindurch zu betreiben und mit ausreichender Reserve auszustatten. Sind nur Schmiedehämmer u. s. w. und Heizung zu versorgen, so wird die im Kesselhause befindliche Anlage im allgemeinen nur in den Wintermonaten betrieben, während der übrige Bedarf in der Schmiede aus Abwärme erzeugt wird. Für die Übergangszeit, in der Bureauräume u. s. w. während der Morgenstunden geheizt werden müssen, dient ein kleiner, schnell anheizbarer Kessel. Die Kesselanlage soll je nach Umfang mechanische Kohlenzuführung und Aschenabfuhr erhalten. Hoher Dampfdruck (12 Atm.) und Überhitzung sind wegen der Kraftwerksmaschinen und wegen der langen Verteilungsleitungen nötig. An Stelle gemauerter Schornsteine werden bei Kraftwerken auch regelbare Saugzuganlagen mit Blechschornsteinen vorgesehen. Bei reinem Heizkesselbetriebe, der im Gegensatz zum Kraftwerksbetriebe gleichmäßig ist, ist der gemauerte Schornstein vorzuziehen. Die Kesselspeiseeinrichtungen sind üblicher Art. Die Wirtschaftlichkeit des Kesselbetriebs muß durch Zugmesser, Rauchgasprüfer und selbsttätige Speisewasserregler eingehend überwacht werden. Bei schlechtem Kesselspeisewasser ist eine Wasserreinigungsanlage nötig.

Maschinenanlage. Der unmittelbare Antrieb der Wellenleitungen durch eine oder mehrere Dampfmaschinen ist fast ausnahmslos durch die elektrische Kraftübertragung ersetzt worden. Der Strom wird durch Kolbendampfmaschinen, Turbinen, Öl- oder Gasmaschinen erzeugt. Für Bau und Betrieb des Kraftwerks

können oft ohneweiters, zum großen Teil aber mit geringen Kosten wieder hergerichtet oder für andere Zwecke umgearbeitet werden. Deshalb werden in allen deutschen W. jetzt Altstoffabteilungen eingerichtet. Hierzu gehört, daß alle abgebauten, nicht sofort verwendbaren Teile an genau bezeichneten, bequem und schnell erreichbaren Stellen von den Arbeitern niedergelegt werden. Hier werden sie von bestimmten Personen gesammelt und auf dem Wege zu den Altstoffbansen bei der Altstoffabteilung nach brauchbaren und nicht brauchbaren Teilen durch einen bestimmten Beamten getrennt. Die brauchbaren Teile werden in der mechanischen W. der Altstoffabteilung hergerichtet oder umgearbeitet. Für diese Arbeiten ist die Frage der Wirtschaftlichkeit maßgebend. Die aufgearbeiteten Teile müssen neuen gleichwertig sein. Ihre vorzugsweise Wiederverwendung wird dadurch gesichert, daß die Anforderungen der Handmagazine und W. zuerst an die Altstoffabteilung und von ihr nur dann an das Hauptlager weiterzuleiten sind, wenn sie keinen Vorrat hat. Die Größe der Anlage hängt von dem Umfang der W. ab. In Güterwagenwerkstätten ist der Altstoffabfall erheblich größer als in Lokomotiv- und Personenwagenwerkstätten.

Die Altstoff Werkstatt erhält: Werkbänke, Schraubenschneidmaschinen, eine Bohrmaschine, Kaltsäge, Blechschere und Stanze, Fräsmaschine, Schmiedefeuer und Reinigungstrommel. Die Teile werden in übersichtlich angeordneten Fächern aufbewahrt.

Kuppelungen und Buffer werden in besonderen W. wieder aufgearbeitet, desgleichen Schmiede-, Preß- und Stanzteile aus Altstoffresten. Auch das Altholz ist aufzuarbeiten. Es ist deshalb täglich zu sammeln, die schlechten Stücke sind nach Angabe eines Zuschneiders abzusägen, die gesunden Stücke nach einer Sortenliste zuzuschneiden und wie Neuholz zu lagern.

L. W. zur Wiederherstellung von Kuppelungen.

Zur Einrichtung gehören: eine Maschine zum Gangbarmachen der noch guten Kuppelungen in kaltem Zustande, eine Biege-, Richt- und Stauchmaschine für Bügel, eine Spindelstauchmaschine, eine Bund- und Laschenpresse, Wärmeöfen und Schmiedefeuer.

Eine besonders gut ausgebildete Kuppelungswerkstatt befindet sich in der W. Cottbus (Organ 1921, S. 193).

M. W. zur Wiederherstellung von Buffern.

Zur Bufferwerkstatt gehören: eine Glühofen, eine Bufferrichtmaschine, eine Bufferstangenschweißmaschine, Schmiedefeuer, eine Drehbank zum Gewindeschneiden und Bearbeiten der Stangen und eine Langlochfräsmaschine für Keillöcher.

N. Materialprüfungsanlage.

Eine sorgfältige Prüfung der angelieferten oder in der W. hergestellten Materialien erspart viel nutzlose Arbeit. Deshalb soll jede W. ausgestattet werden mit einer Zerreiß- und einer Härteprüfmaschine, mit Einrichtungen zu Gefügeproben, sowie zu Öluntersuchungen. Zur dauernden Prüfung der Zusammensetzung von Weiß- und Rotguß ist ein chemisches Laboratorium unentbehrlich. Gerade diesen Untersuchungen wird nicht immer die ihr zukommende große Bedeutung beigemessen (vgl. Hanomag-Nachrichten, H. 8, Hannover 1916).

O. Kraftversorgung.

Kesselanlage. Ihr Umfang hängt davon ab, ob Dampf für Dampfmaschinen, Schmiedehämmer, Pressen u. s. w. und zur Heizung oder nur für einen Teil dieser Betriebe gebraucht wird. Im ersten Falle ist die Anlage das ganze Jahr hindurch zu betreiben und mit ausreichender Reserve auszustatten. Sind nur Schmiedehämmer u. s. w. und Heizung zu versorgen, so wird die im Kesselhause befindliche Anlage im allgemeinen nur in den Wintermonaten betrieben, während der übrige Bedarf in der Schmiede aus Abwärme erzeugt wird. Für die Übergangszeit, in der Bureauräume u. s. w. während der Morgenstunden geheizt werden müssen, dient ein kleiner, schnell anheizbarer Kessel. Die Kesselanlage soll je nach Umfang mechanische Kohlenzuführung und Aschenabfuhr erhalten. Hoher Dampfdruck (12 Atm.) und Überhitzung sind wegen der Kraftwerksmaschinen und wegen der langen Verteilungsleitungen nötig. An Stelle gemauerter Schornsteine werden bei Kraftwerken auch regelbare Saugzuganlagen mit Blechschornsteinen vorgesehen. Bei reinem Heizkesselbetriebe, der im Gegensatz zum Kraftwerksbetriebe gleichmäßig ist, ist der gemauerte Schornstein vorzuziehen. Die Kesselspeiseeinrichtungen sind üblicher Art. Die Wirtschaftlichkeit des Kesselbetriebs muß durch Zugmesser, Rauchgasprüfer und selbsttätige Speisewasserregler eingehend überwacht werden. Bei schlechtem Kesselspeisewasser ist eine Wasserreinigungsanlage nötig.

Maschinenanlage. Der unmittelbare Antrieb der Wellenleitungen durch eine oder mehrere Dampfmaschinen ist fast ausnahmslos durch die elektrische Kraftübertragung ersetzt worden. Der Strom wird durch Kolbendampfmaschinen, Turbinen, Öl- oder Gasmaschinen erzeugt. Für Bau und Betrieb des Kraftwerks

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[347/0362] können oft ohneweiters, zum großen Teil aber mit geringen Kosten wieder hergerichtet oder für andere Zwecke umgearbeitet werden. Deshalb werden in allen deutschen W. jetzt Altstoffabteilungen eingerichtet. Hierzu gehört, daß alle abgebauten, nicht sofort verwendbaren Teile an genau bezeichneten, bequem und schnell erreichbaren Stellen von den Arbeitern niedergelegt werden. Hier werden sie von bestimmten Personen gesammelt und auf dem Wege zu den Altstoffbansen bei der Altstoffabteilung nach brauchbaren und nicht brauchbaren Teilen durch einen bestimmten Beamten getrennt. Die brauchbaren Teile werden in der mechanischen W. der Altstoffabteilung hergerichtet oder umgearbeitet. Für diese Arbeiten ist die Frage der Wirtschaftlichkeit maßgebend. Die aufgearbeiteten Teile müssen neuen gleichwertig sein. Ihre vorzugsweise Wiederverwendung wird dadurch gesichert, daß die Anforderungen der Handmagazine und W. zuerst an die Altstoffabteilung und von ihr nur dann an das Hauptlager weiterzuleiten sind, wenn sie keinen Vorrat hat. Die Größe der Anlage hängt von dem Umfang der W. ab. In Güterwagenwerkstätten ist der Altstoffabfall erheblich größer als in Lokomotiv- und Personenwagenwerkstätten. Die Altstoff Werkstatt erhält: Werkbänke, Schraubenschneidmaschinen, eine Bohrmaschine, Kaltsäge, Blechschere und Stanze, Fräsmaschine, Schmiedefeuer und Reinigungstrommel. Die Teile werden in übersichtlich angeordneten Fächern aufbewahrt. Kuppelungen und Buffer werden in besonderen W. wieder aufgearbeitet, desgleichen Schmiede-, Preß- und Stanzteile aus Altstoffresten. Auch das Altholz ist aufzuarbeiten. Es ist deshalb täglich zu sammeln, die schlechten Stücke sind nach Angabe eines Zuschneiders abzusägen, die gesunden Stücke nach einer Sortenliste zuzuschneiden und wie Neuholz zu lagern. L. W. zur Wiederherstellung von Kuppelungen. Zur Einrichtung gehören: eine Maschine zum Gangbarmachen der noch guten Kuppelungen in kaltem Zustande, eine Biege-, Richt- und Stauchmaschine für Bügel, eine Spindelstauchmaschine, eine Bund- und Laschenpresse, Wärmeöfen und Schmiedefeuer. Eine besonders gut ausgebildete Kuppelungswerkstatt befindet sich in der W. Cottbus (Organ 1921, S. 193). M. W. zur Wiederherstellung von Buffern. Zur Bufferwerkstatt gehören: eine Glühofen, eine Bufferrichtmaschine, eine Bufferstangenschweißmaschine, Schmiedefeuer, eine Drehbank zum Gewindeschneiden und Bearbeiten der Stangen und eine Langlochfräsmaschine für Keillöcher. N. Materialprüfungsanlage. Eine sorgfältige Prüfung der angelieferten oder in der W. hergestellten Materialien erspart viel nutzlose Arbeit. Deshalb soll jede W. ausgestattet werden mit einer Zerreiß- und einer Härteprüfmaschine, mit Einrichtungen zu Gefügeproben, sowie zu Öluntersuchungen. Zur dauernden Prüfung der Zusammensetzung von Weiß- und Rotguß ist ein chemisches Laboratorium unentbehrlich. Gerade diesen Untersuchungen wird nicht immer die ihr zukommende große Bedeutung beigemessen (vgl. Hanomag-Nachrichten, H. 8, Hannover 1916). O. Kraftversorgung. Kesselanlage. Ihr Umfang hängt davon ab, ob Dampf für Dampfmaschinen, Schmiedehämmer, Pressen u. s. w. und zur Heizung oder nur für einen Teil dieser Betriebe gebraucht wird. Im ersten Falle ist die Anlage das ganze Jahr hindurch zu betreiben und mit ausreichender Reserve auszustatten. Sind nur Schmiedehämmer u. s. w. und Heizung zu versorgen, so wird die im Kesselhause befindliche Anlage im allgemeinen nur in den Wintermonaten betrieben, während der übrige Bedarf in der Schmiede aus Abwärme erzeugt wird. Für die Übergangszeit, in der Bureauräume u. s. w. während der Morgenstunden geheizt werden müssen, dient ein kleiner, schnell anheizbarer Kessel. Die Kesselanlage soll je nach Umfang mechanische Kohlenzuführung und Aschenabfuhr erhalten. Hoher Dampfdruck (12 Atm.) und Überhitzung sind wegen der Kraftwerksmaschinen und wegen der langen Verteilungsleitungen nötig. An Stelle gemauerter Schornsteine werden bei Kraftwerken auch regelbare Saugzuganlagen mit Blechschornsteinen vorgesehen. Bei reinem Heizkesselbetriebe, der im Gegensatz zum Kraftwerksbetriebe gleichmäßig ist, ist der gemauerte Schornstein vorzuziehen. Die Kesselspeiseeinrichtungen sind üblicher Art. Die Wirtschaftlichkeit des Kesselbetriebs muß durch Zugmesser, Rauchgasprüfer und selbsttätige Speisewasserregler eingehend überwacht werden. Bei schlechtem Kesselspeisewasser ist eine Wasserreinigungsanlage nötig. Maschinenanlage. Der unmittelbare Antrieb der Wellenleitungen durch eine oder mehrere Dampfmaschinen ist fast ausnahmslos durch die elektrische Kraftübertragung ersetzt worden. Der Strom wird durch Kolbendampfmaschinen, Turbinen, Öl- oder Gasmaschinen erzeugt. Für Bau und Betrieb des Kraftwerks

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/362>, abgerufen am 27.11.2024.