Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.können bei Berglokomotiven wegen der bedeutenden Abweichungen des Wasserspiegels bei Berg- und Talfahrt unbequeme Längenabmessungen des W. erforderlich werden; in einem solchen Fall wird der W. an die Langkesselseite rechts und links verlegt, u. zw. beiläufig an jener Stelle, wo sich die 2 Wasserspiegel bei Berg- und Talfahrt schneiden. Zur Betätigung der Wasserstandhähne führen ins Führerhaus Wellen mit Handgriffen. W. derselben Gruppe, wie sie an offenen Gefäßen, zumeist an Tendern, zur Anwendung gelangen, sind oben offen und mit dem Wasserbehälter nur an einer Stelle, die unter dem tiefsten zulässigen Wasserstand liegt, verbunden. Abb. 113 gibt eine früher bei Tendern übliche Ausführung dieser W. An der unteren Seite des Wasserkastenbodens ist über die mit einem gegen Verunreinigungen schützenden Korb a versehene Öffnung das langgestielte Hahngehäuse b aufgeschraubt; es ist lotrecht und quer zur Längsachse des Tenders wagrecht durchbohrt und mit einem Dreiweghahn c versehen, der mittels einer seitwärts, außerhalb der Rahmenbleche zu betätigenden Zugstange bewegt werden kann. Durch Einrücken der Ausschnitte e und e' in die am Rahmenblech aufgesetzte Falle f wird der Hahn in der Stellung 1 festgehalten. Die lotrechte Bohrung des Hahngehäuses ist unten mit einer Schraube verschlossen, deren Abnahme eine leichte Reinigung der Bohrung zuläßt. Die wagrechte Bohrung des Hahngehäuses ist gegen die Innenseite des Tenders zu offen, gegen die Außenseite aber mit einer Rohrverschraubung versehen, die das Kupferrohr g aufnimmt. Dieses Rohr ist unter geringer Steigung an die Außenseite des Wasserkastens geführt, dort gegen aufwärts gebogen und mit dem Kopf h, der von der Stütze i getragen wird, verschraubt. Der lotrecht durchbohrte Kopf h ist oben mit einer Stopfbüchsenverschraubung, die das Wasserstandglas aufnimmt, eingerichtet. Dieses wird oben durch die Stütze k, häufig auch in der Mitte durch eine Stütze l, die beide das Wasserstandglas stopfbüchsenartig umschließen, gehalten; die Liderung wird mit Kautschukringen hergestellt, um das Glas vor den schädlichen Einflüssen der Erschütterungen des Fahrzeugs zu schützen. Die Abschlußschraube m in der oberen Stopfbüchse ist durchbohrt, um das Wasserstandglas gegen oben offen zu erhalten. Die Wirkungsweise dieses W. besteht darin, daß in der Stellung 1 des Wirbels im Hahngehäuse b der Wasserkasten mit dem Glasrohr verbunden ist und die Höhe des Wasserstands im Tender oder auch der dadurch bedingte Rauminhalt an einer längs der Glasröhre befindlichen Skala abzulesen ist. Wird jedoch dem Wirbel die Stellung 2 gegeben, so ist die Verbindung mit dem Wasserkasten aufgehoben, hingegen die der Glasröhre mit der innenseitig auslaufenden Horizontalbohrung des Gehäuses b hergestellt; das im Glasrohr und im Kupferrohr stehende Wasser kann ablaufen. Zum Schutz gegen äußere mechanische Einflüsse ist die lange Glasröhre mit einem Schutzkorb umgeben. Diese W. erfordern im Winter besondere Aufmerksamkeit, um einem Auffrieren zu begegnen, weshalb auch der Wirbel nur für die Dauer der Ablesung in der Stellung 1 belassen werden darf. Zu 2. Diese W. bestehen aus einem Schwimmer, der entweder aus Kork oder aus einem aus Blech verfertigten Hohlkörper ![]() Abb. 113. Für Tender werden W. mit Schwimmer entweder als Röhrenschwimmer oder als Drehschwimmer gebaut. Der in Abb. 114 dargestellte Röhrenschwimmer besteht aus einer durch die Decke des Tenderwasserkastens eingelassenen, unten offenen Röhre a, in der ein zylindrisch geformter Hohlkörper b aus Blech am Wasser schwimmt. Dieser trägt in seiner lotrechten Verlängerung die Röhre c, die bei leerem Tender, also unten aufstehendem Schwimmer mit der Röhre a oben gleich abschneidet und dort den Nullpunkt der Teilung trägt. Die Röhre a ist mit einem Klappdeckel d verschlossen, um den Schwimmer bei gefülltem Tender in der Nullstellung festzustellen. Wird können bei Berglokomotiven wegen der bedeutenden Abweichungen des Wasserspiegels bei Berg- und Talfahrt unbequeme Längenabmessungen des W. erforderlich werden; in einem solchen Fall wird der W. an die Langkesselseite rechts und links verlegt, u. zw. beiläufig an jener Stelle, wo sich die 2 Wasserspiegel bei Berg- und Talfahrt schneiden. Zur Betätigung der Wasserstandhähne führen ins Führerhaus Wellen mit Handgriffen. W. derselben Gruppe, wie sie an offenen Gefäßen, zumeist an Tendern, zur Anwendung gelangen, sind oben offen und mit dem Wasserbehälter nur an einer Stelle, die unter dem tiefsten zulässigen Wasserstand liegt, verbunden. Abb. 113 gibt eine früher bei Tendern übliche Ausführung dieser W. An der unteren Seite des Wasserkastenbodens ist über die mit einem gegen Verunreinigungen schützenden Korb a versehene Öffnung das langgestielte Hahngehäuse b aufgeschraubt; es ist lotrecht und quer zur Längsachse des Tenders wagrecht durchbohrt und mit einem Dreiweghahn c versehen, der mittels einer seitwärts, außerhalb der Rahmenbleche zu betätigenden Zugstange bewegt werden kann. Durch Einrücken der Ausschnitte e und e' in die am Rahmenblech aufgesetzte Falle f wird der Hahn in der Stellung 1 festgehalten. Die lotrechte Bohrung des Hahngehäuses ist unten mit einer Schraube verschlossen, deren Abnahme eine leichte Reinigung der Bohrung zuläßt. Die wagrechte Bohrung des Hahngehäuses ist gegen die Innenseite des Tenders zu offen, gegen die Außenseite aber mit einer Rohrverschraubung versehen, die das Kupferrohr g aufnimmt. Dieses Rohr ist unter geringer Steigung an die Außenseite des Wasserkastens geführt, dort gegen aufwärts gebogen und mit dem Kopf h, der von der Stütze i getragen wird, verschraubt. Der lotrecht durchbohrte Kopf h ist oben mit einer Stopfbüchsenverschraubung, die das Wasserstandglas aufnimmt, eingerichtet. Dieses wird oben durch die Stütze k, häufig auch in der Mitte durch eine Stütze l, die beide das Wasserstandglas stopfbüchsenartig umschließen, gehalten; die Liderung wird mit Kautschukringen hergestellt, um das Glas vor den schädlichen Einflüssen der Erschütterungen des Fahrzeugs zu schützen. Die Abschlußschraube m in der oberen Stopfbüchse ist durchbohrt, um das Wasserstandglas gegen oben offen zu erhalten. Die Wirkungsweise dieses W. besteht darin, daß in der Stellung 1 des Wirbels im Hahngehäuse b der Wasserkasten mit dem Glasrohr verbunden ist und die Höhe des Wasserstands im Tender oder auch der dadurch bedingte Rauminhalt an einer längs der Glasröhre befindlichen Skala abzulesen ist. Wird jedoch dem Wirbel die Stellung 2 gegeben, so ist die Verbindung mit dem Wasserkasten aufgehoben, hingegen die der Glasröhre mit der innenseitig auslaufenden Horizontalbohrung des Gehäuses b hergestellt; das im Glasrohr und im Kupferrohr stehende Wasser kann ablaufen. Zum Schutz gegen äußere mechanische Einflüsse ist die lange Glasröhre mit einem Schutzkorb umgeben. Diese W. erfordern im Winter besondere Aufmerksamkeit, um einem Auffrieren zu begegnen, weshalb auch der Wirbel nur für die Dauer der Ablesung in der Stellung 1 belassen werden darf. Zu 2. Diese W. bestehen aus einem Schwimmer, der entweder aus Kork oder aus einem aus Blech verfertigten Hohlkörper ![]() Abb. 113. Für Tender werden W. mit Schwimmer entweder als Röhrenschwimmer oder als Drehschwimmer gebaut. Der in Abb. 114 dargestellte Röhrenschwimmer besteht aus einer durch die Decke des Tenderwasserkastens eingelassenen, unten offenen Röhre a, in der ein zylindrisch geformter Hohlkörper b aus Blech am Wasser schwimmt. Dieser trägt in seiner lotrechten Verlängerung die Röhre c, die bei leerem Tender, also unten aufstehendem Schwimmer mit der Röhre a oben gleich abschneidet und dort den Nullpunkt der Teilung trägt. Die Röhre a ist mit einem Klappdeckel d verschlossen, um den Schwimmer bei gefülltem Tender in der Nullstellung festzustellen. 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W. derselben Gruppe, wie sie an offenen Gefäßen, zumeist an Tendern, zur Anwendung gelangen, sind oben offen und mit dem Wasserbehälter nur an einer Stelle, die unter dem tiefsten zulässigen Wasserstand liegt, verbunden. Abb. 113 gibt eine früher bei Tendern übliche Ausführung dieser W. An der unteren Seite des Wasserkastenbodens ist über die mit einem gegen Verunreinigungen schützenden Korb a versehene Öffnung das langgestielte Hahngehäuse b aufgeschraubt; es ist lotrecht und quer zur Längsachse des Tenders wagrecht durchbohrt und mit einem Dreiweghahn c versehen, der mittels einer seitwärts, außerhalb der Rahmenbleche zu betätigenden Zugstange bewegt werden kann. Durch Einrücken der Ausschnitte e und e' in die am Rahmenblech aufgesetzte Falle f wird der Hahn in der Stellung 1 festgehalten. Die lotrechte Bohrung des Hahngehäuses ist unten mit einer Schraube verschlossen, deren Abnahme eine leichte Reinigung der Bohrung zuläßt. Die wagrechte Bohrung des Hahngehäuses ist gegen die Innenseite des Tenders zu offen, gegen die Außenseite aber mit einer Rohrverschraubung versehen, die das Kupferrohr g aufnimmt. Dieses Rohr ist unter geringer Steigung an die Außenseite des Wasserkastens geführt, dort gegen aufwärts gebogen und mit dem Kopf h, der von der Stütze i getragen wird, verschraubt. Der lotrecht durchbohrte Kopf h ist oben mit einer Stopfbüchsenverschraubung, die das Wasserstandglas aufnimmt, eingerichtet. Dieses wird oben durch die Stütze k, häufig auch in der Mitte durch eine Stütze l, die beide das Wasserstandglas stopfbüchsenartig umschließen, gehalten; die Liderung wird mit Kautschukringen hergestellt, um das Glas vor den schädlichen Einflüssen der Erschütterungen des Fahrzeugs zu schützen. Die Abschlußschraube m in der oberen Stopfbüchse ist durchbohrt, um das Wasserstandglas gegen oben offen zu erhalten.
Die Wirkungsweise dieses W. besteht darin, daß in der Stellung 1 des Wirbels im Hahngehäuse b der Wasserkasten mit dem Glasrohr verbunden ist und die Höhe des Wasserstands im Tender oder auch der dadurch bedingte Rauminhalt an einer längs der Glasröhre befindlichen Skala abzulesen ist. Wird jedoch dem Wirbel die Stellung 2 gegeben, so ist die Verbindung mit dem Wasserkasten aufgehoben, hingegen die der Glasröhre mit der innenseitig auslaufenden Horizontalbohrung des Gehäuses b hergestellt; das im Glasrohr und im Kupferrohr stehende Wasser kann ablaufen.
Zum Schutz gegen äußere mechanische Einflüsse ist die lange Glasröhre mit einem Schutzkorb umgeben.
Diese W. erfordern im Winter besondere Aufmerksamkeit, um einem Auffrieren zu begegnen, weshalb auch der Wirbel nur für die Dauer der Ablesung in der Stellung 1 belassen werden darf.
Zu 2. Diese W. bestehen aus einem Schwimmer, der entweder aus Kork oder aus einem aus Blech verfertigten Hohlkörper
[Abbildung Abb. 113.
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hergestellt ist, mit dem eine Anzeigevorrichtung verbunden wird, die je nach Verwendungsweise verschieden geformt ist.
Für Tender werden W. mit Schwimmer entweder als Röhrenschwimmer oder als Drehschwimmer gebaut.
Der in Abb. 114 dargestellte Röhrenschwimmer besteht aus einer durch die Decke des Tenderwasserkastens eingelassenen, unten offenen Röhre a, in der ein zylindrisch geformter Hohlkörper b aus Blech am Wasser schwimmt. Dieser trägt in seiner lotrechten Verlängerung die Röhre c, die bei leerem Tender, also unten aufstehendem Schwimmer mit der Röhre a oben gleich abschneidet und dort den Nullpunkt der Teilung trägt. Die Röhre a ist mit einem Klappdeckel d verschlossen, um den Schwimmer bei gefülltem Tender in der Nullstellung festzustellen. Wird
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Zitationshilfe: | Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/298>, abgerufen am 30.06.2024. |